2002 | OriginalPaper | Buchkapitel
Warum ist Basel II für Familienunternehmen von besonderer Bedeutung?
verfasst von : Christoph Kolbeck, Rudolf Wimmer
Erschienen in: Finanzierung für den Mittelstand
Verlag: Gabler Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Der deutsche Mittelstand steht vor neuen Herausforderungen. Die Spielregeln an den Kapitalmärkten ändern sich tiefgreifend. Die zentralen Stichworte dabei lauten Baseler Akkord II, internes und externes Rating und neue Finanzierungsformen. Der Baseler Akkord II wurde von der Bank für Internationalen Zahlungsverkehr (BIZ), eine Art Zentralbank der Zentralbanken, ins Leben gerufen und soll bis Ende 2002 als Richtlinie vorliegen und nach einer Übergangszeit im Jahr 2005 in Kraft treten. Die Kernidee des neuen Regelwerkes besteht darin, die Höhe des Eigenkapitals, mit dem jede Bank einen Kredit unterlegen muss, abhängig von der Zahlungsfähigkeit des Schuldners zu machen. Dadurch erhofft sich die BIZ, den komplexen, globalen Finanzmarkt in seiner Risikolastigkeit ein Stück kontrollierbarer zu machen. Die Eigendynamik des Finanzsystems hat in den letzten zwanzig Jahren bisher nicht gekannte systemische Risiken in der Finanzwelt produziert. Die Auswirkungen haben in der Zwischenzeit das internationale politische System wachgerüttelt und einen Zug in Gang gesetzt, der versucht, diese Risiken steuerbar zu machen. Die erste Eigenkapitalvereinbarung aus dem Jahre 1988, der Baseler Akkord I, ist bereits eine Reaktion auf die Risiken in der ersten Hälfte der 80er-Jahre. Bei dem Baseler Akkord I ist es jedoch noch gleichgültig, ob ein etabliertes Unternehmen wie Siemens oder ein Unternehmen in einer Risikobranche finanziert wird. Die Banken haben in beiden Fällen die ausgeliehene Summe mit einem durchschnittlichen Prozentsatz an Eigenkapital zur Absicherung von Kreditfällen zu unterlegen.