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2017 | Buch

Was ist, was will, was kann Moral?

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Über dieses Buch

Moral gilt gemeinhin als ein System prosozialer Einstellungen, Werte und Normen. Wer moralisch handelt, der entscheidet darüber, ob er geltenden Werten gemäß leben und wie weit er sich herrschenden Normen anpassen oder ihnen zuwider handeln will. Damit ein Akteur bestimmte moralische Handlungen vollzieht, muss eine gegebene Moral als Ganze überzeugen. Dies gelingt ihr, wenn sie es schafft, Freiheit und Heteronomie in einer Balance zu halten. Es gibt jedoch moralimmanente Schwierigkeiten, die die Reichweite der Moral begrenzen: Wann ist es legitim, einen anderen moralisch zu sanktionieren? Gelten moralische Normen unbedingt und muss ich mich allen herrschenden Werten anpassen? Können Tugenden und andere prosoziale Einstellungen Normen und Sanktionen ersetzen? Und schließlich: Welche Moral ist eigentlich die beste Moral?

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Was ist, was will, was kann Moral?
Zusammenfassung
Dieses Kapitel stellt Moral als informelles Normensystem vor. Interessen, Werte und Normen werden als Bausteine jeder möglichen Moral ausgewiesen. Normen und Sanktionen bilden Elemente einer heteronomen Moral, Werte dagegen Elemente einer selbstbestimmten Moral. Jede realistische Moral wird eine Mischmoral dieser Elemente sein. Doch welche der möglichen gemischten Moralen bildet insgesamt das beste Moralsystem?
Myron Hurna
Kapitel 2. Ein zweiter Blick auf die Moral: Normen und die Krise der Sanktionspraxis
Zusammenfassung
Ist Moral ein System informeller Normen, dann führt gerade diese Informalität zu Schwierigkeiten in der Sanktionspraxis. Denn wo eine Sanktion auf den Verstoß gegen eine informelle Norm folgt, gerät sie unter den Verdacht, selbst informell und dadurch illegitim zu sein. Dies betrifft auch die Moralität des Sanktionierens. Moralisches Strafen führt nicht nur zur Frage, wer wen legitimerweise sanktionieren darf, sondern es stellt sich auch die Frage, wie derjenige sanktioniert wird, der einen anderen in unmoralischer Weise sanktionierte. Moral fragt also (wie analog das Recht) nach der stärksten Sanktionsmöglichkeit, die zugleich dem Anspruch, nicht zu viel zu strafen, genügt.
Myron Hurna
Kapitel 3. Der Begriff der Pflicht
Zusammenfassung
In jeder Moral gibt es Pflichten, das heißt Anforderungen an jemanden, etwas zugunsten anderer zu tun oder zu unterlassen. Welchen Charakter haben Pflichten und werden sie immer durch Sanktionen konstituiert? Kann es Selbstverpflichtung geben und was sind die Strukturen von Pflichtenkollisionen? Einer der scheinbar klarsten Begriffe der Moraltheorie wird hier neu diskutiert.
Myron Hurna
Kapitel 4. Rationalität, Selbstsorge, Moralität und Glück
Zusammenfassung
Moralisches Handeln ist immer ein Handeln zugunsten anderer. Dennoch gibt es auch einen Sinn der Selbstsorge und eine Verbindung des moralischen Lebens mit dem guten Leben. Es reicht offenbar nicht aus, eine Moral nur an Verboten und Verbotsinhalten zu orientieren; sie bedarf ebenso einer Orientierung am Guten. Dann aber stellt sich die Frage, was wir unter dem Guten und unter Gutsein verstehen und wie jemand sich neben Normen auch an Werten und Idealen orientieren kann.
Myron Hurna
Kapitel 5. Das Gute und das Schlechte. Das Glück des Menschen
Zusammenfassung
Menschen führen nicht nur ein moralisches oder unmoralisches Leben, sie führen ein Leben schlechthin und dieses ist entweder begünstigt oder gefährdet. Wenn uns Moral sagt, wie wir gegenüber anderen handeln sollen, so muss uns unser eigenes Nachdenken zu einer Vorstellung führen, welches Glück wir erreichen wollen und wie wir es erreichen. In einer unser Glück gefährdenden Welt ist es gut, hellsichtig zischen ‚gut‘ und ‚schlecht‘ zu unterschieden und Tugenden auszubilden, die uns zu einem Umgang mit Glück und Unglück befähigen.
Myron Hurna
Backmatter
Metadaten
Titel
Was ist, was will, was kann Moral?
verfasst von
Myron Hurna
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-15993-1
Print ISBN
978-3-658-15992-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-15993-1