Ein Forschungsprojekt erprobt Power-to-Gas-Technologien im Klärwerk Schönerlinde. Dafür werden am Standort zwei Pilotanlagen errichtet.
Das Klärwerk Schönerlinde soll als Standort für Energiewendetechnologien etabliert werden.
Berliner Wasserbetriebe
Das Forschungsprojekt E-MetO (Elektrolyse mit Nutzung von Brauchwasser als Schnittstelle zur biologischen Methanisierung und Ozonierung) untersucht die Möglichkeiten zur Herstellung von Wasserstoff sowie dessen Umwandlung zu Methan in Klärwerken mit selbsterzeugtem Energieüberschuss. Im Berliner Klärwerk Schönerlinde liegt dabei das Hauptaugenmerk auf der Verwendung von behandeltem Abwasser in einer Wasserelektrolyse, also der Trennung von Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff, sowie der anschließenden Speicherung des Wasserstoffs in Form von Methan.
Dafür werden am Standort zwei Pilotanlagen – eine Elektrolyseuranlage und ein Reaktor für die biologische Methanisierung von Wasserstoff und CO2 – errichtet und der sichere Betrieb unter Realbedingungen erprobt. Eine durch Realdaten gestützte, begleitende Simulation soll die Auslegung der Anlagen absichern und Erkenntnisse für eine mögliche großtechnische Umsetzung liefern.
Windenergieanlagen liefern Strom
Den benötigten Strom für die zusätzlichen Anlagen liefert das Klärwerk, das mit seinen drei 2-MW-Windenergieanlagen sowie der energetischen Nutzung des Klärschlamms bilanztechnisch bereits heute mehr regenerativen Strom produziert, als es selbst verbraucht. Daher soll die vorgesehene Anlage in das Energiemanagementsystem des Klärwerks eingebunden werden.
Ziel des im Mai 2024 gestarteten Forschungsprojekts ist es, das Energiemanagement des Klärwerkes so zu optimieren, dass die Optionen zur Nutzung von Wasserstoff, Methan und Sauerstoff in den verschiedenen Sektoren erweitert werden. Auf diese Weise soll das Klärwerk als Standort für Energiewendetechnologien etabliert werden.
Konsortium aus Forschung und Wirtschaft
Im Projekt forscht ein Konsortium aus dem Fachgebiet Dynamik und Betrieb technischer Anlagen der Technischen Universität Berlin, der Tuttahs und Meyer Ingenieurgesellschaft mbH, dem Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der RWTH Aachen, dem Elektrolyseanlagen-Experten Aspens GmbH aus Hannover und den Berliner Wasserbetrieben. E-MetO wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit etwa 3,2 Millionen Euro gefördert.