Ein Konsortium unter Mahle-Leitung entwickelt H2-Motoren für den Offroad-Bereich. Entwicklungsziel sind wasserstoffbasierte Antriebsstrangkonzepte für Bau- und Agraranwendungen.
Fahrzeug- und Motorenhersteller, Zulieferer und Wissenschaft haben sich im Projekt "PoWer" zusammengetan, um die anwendungsübergreifende Nutzung wasserstoffmotorischer Antriebsstrangkonzepte für Bau- und Agraranwendungen zu untersuchen. Das Vorhaben wird von Mahle geleitet, des Weiteren wirken Deutz, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Purem, Claas, die Technische Universität Braunschweig, Liebherr, Nagel, Umicore, NGK und Castrol im Projekt mit. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit 5,1 Mio. Euro gefördert und vom TÜV Rheinland unterstützt.
Bei der Dekarbonisierung des Verkehrssektors rücken auch schwere Nutzfahrzeuge und nicht-straßengebundene mobile Arbeitsmaschinen (non-road mobile machinery, NRMM) verstärkt in den Fokus. Wasserstoffmotoren sollen aufgrund ihrer prinzipbedingten Eigenschaften wie Effizienz, Robustheit und geringe Rohemissionen viele Vorteile bieten, so Mahle, die sie für Anwendungen in Bau- und Landmaschinen besonders qualifizierten. Auch bestehe laut KIT die Möglichkeit, herkömmliche Verbrennungsmotoren von beispielsweise Baggern, Mähdreschern oder Förderfahrzeugen auf Wasserstoffmotoren umzurüsten.
Geeignete Abgaskatalysatoren und Werkstoffverhalten unter Wasserstoff
Im Rahmen des Projekts sollen in Fahrzeugkonzeptstudien sowie systemischen Flotten- und Infrastrukturbetrachtungen Offroad-Anwendungen demonstriert und analysiert werden. Zudem will das Konsortium Abgasnachbehandlungskonzepte erarbeiten und diese am Prüfstand testen. Mit der Untersuchung des Wasserstoffeinflusses auf Materialien und die Reib- und Verschleißcharakteristik sowie der Qualifizierung dieser in Motorläufen sollen alle Grundlagen erarbeitet werden, so Mahle, "die zum Erreichen der extremen Robustheitsanforderungen unter Berücksichtigung zukünftiger Emissionsrichtlinien von NRMM unerlässlich sind".