Im Interview mit der Fachzeitschrift WasserWirtschaft erklärt Professor Hans-Peter Wilke die Hintergründe zur geplanten Wasseruniversität oder Wasserhochschule und berichtet über den aktuellen Stand.
WasserWirtschaft: In welchen Lehrbereichen soll die neue Wasseruniversität oder Wasserhochschule tätig werden?
Hans-Peter Wilke: Die Grundüberlegung zur Neugründung heißt zunächst: Ausbildung in Theorie und Praxis. Das sind aber nur zwei Oberbegriffe. Die Breite und die Tiefe der Ausbildung kommt sodann aus den Arbeitsbereichen: Technik, Monetik, Juristik, Ökonomik, Ökologik, Geologik sowie Politik. Aktuelle Schwerpunkte werden dabei gesetzt auf die Gebiete: Versorgung – Ernährung – Analytik – Medizin – Landwirtschaft – Klimabeeinflussung – Weltwirtschaft – Nachhaltigkeit – Randgebiete.
Was bedeutet die Verbindung der Hochschule oder Universität mit dem Zusatz "Europäisches Wasserzentrum"?
Man möchte einen zentralen Anlaufpunkt schaffen für alle das Thema "Wasser" tangierenden Fragen und Probleme in Form eines Europäischen Wasserzentrums. Dies in Anlehnung an ähnliche Institutionen, wie das Europäische Zentrum für Raumfahrtechnik oder das Europäische Zentrum für Fragen der Energie (Paris) oder auch das Europäischen Zentrum für Politische Strategien.
Gibt es bekannte und erprobte Vorbilder für eine derartig breit angelegte, neue Ausbildung?
Ja, es wären zum Beispiel zu nennen die Ausbildungsstätte Weihenstephan bei München mit dem Schwerpunkt "Bier" oder Geisenheim (Wiesbaden) mit dem Schwerpunkt "Wein". Aus der ganzen Welt kommen die Studierenden in diese Zentren, obwohl es auch andere Fachschulen dieser Art auf sehr hohem Niveau gibt, jedoch nicht in ihrer hier praktizierten Gesamtheit des Angebots.
Lesen Sie das mit der Überschrift "Es soll ein Europäisches Wasserzentrum als zentrale Anlaufstelle entstehen" erschienene Interview in Ausgabe 01/2017 der WasserWirtschaft.