Wenn die Produktion von Nahrungsmitteln regional in der Großstadt erfolgen kann, ist das Einsparpotenzial erheblich. Gebäudeintegrierte Stadtfarmen sind eine Lösung.
Pflanzen benötigen Licht, Wasser, Wärme und Nährstoffe. Diese Voraussetzungen sind für die Aufzucht von Pflanzen auch in Städten vorhanden. Sie müssen nur für die Landwirtschaft nutzbar gemacht werden. Innerhalb des Verbundprojekt "roof water-farm" unter Koordination der TU Berlin wird ein System entwickelt, dass sowohl Grau- als auch Schwarzwasser aus Gebäuden zur Versorgung eines Pflanzensystems aufbereitet. Erdbeeren, Tomaten und Salat erhalten im Gewächshaus im Berliner Stadtteil Kreuzberg ideale Wachstumsbedingungen.
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Das Forschungsprojekt untersucht neben der Bereitstellung von frischem Wasser vor allem die effiziente und hygienische Versorgung der Pflanzen mit Dünger. Fraunhofer UMSICHT hat in diesem Zusammenhang ein Verfahren entwickelt, das die Hauptnährstoffe direkt aus dem Schwarzwasser gewinnt. Die im Gewächshaus in Kreuzberg erprobte Technologie soll zukünftig in gebäudeintegrierten Stadtfarmen nach dem inFarming®-Ansatz weiterentwickelt werden. Frisches Gemüse vom Dach des Supermarktes ohne lange Transportwege rückt in erreichbare Nähe.
Trennsystem im Baubestand nachrüsten
Voraussetzung für das System ist die Trennung von Grau- und Schwarzwasser. Dies ist bei neuen Gebäuden in der Planung einfach zu berücksichtigen. Wie ein Trennsystem im Baubestand umgesetzt werden kann, untersucht derzeit eine Forschergruppe um Prof. Dr.-Ing. Jörg Londong, Bauhaus Universität Weimar. Innerhalb des Projektes "EVaSENS" wird die technische Möglichkeit einer Rohr-in-Rohr-Sanierung in Kombination mit Vakuumtechnik zur Trennung von Grau- und Schwarzwasser untersucht. Michael Berndt und Susanne Veser beschreiben das Projekt im Beitrag "EVaSENS – Neue Wege der Abwassertrennung im Siedlungsbestand".
Projektpartner roof water-farm | Projektpartner EVaSENS |
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