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08.05.2019 | Wasserwirtschaft | Kommentar | Online-Artikel

Talsperren bereichern unsere Landschaften

verfasst von: Dr.-Ing. Hans-Ulrich Sieber

3 Min. Lesedauer

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Alle drei Jahre findet das Deutsche Talsperrensymposium statt. Zur diesjährigen Veranstaltung ordnet Hans-Ulrich Sieber in der Fachzeitschrift WasserWirtschaft den Stellenwert von Talsperren ein.

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Nach drei Jahren ist es nun wieder soweit. Das Deutsche Talsperrenkomitee e. V. (DTK) lädt zum 18. Deutschen Talsperrensymposium nach Leipzig ein, das zugleich das Zehnte im wiedervereinigten Deutschland ist. Dieses Jubiläum war unter anderem Anlass, mit der Veranstaltung nach Leipzig zu gehen – in jene Stadt, die wie keine andere symbolhaft für dieses geschichtliche Ereignis steht. Lassen Sie mich bei dieser Gelegenheit etwas emotional werden. Wenn zurzeit so viel darüber geredet wird, was damals alles falsch gemacht worden sei, dann spreche ich ganz sicher nicht nur für mich, wenn ich behaupte, dass es auf unserem Fachgebiet der Wasserwirtschaft und im Speziellen auch des Talsperrenwesens kaum hätte besser laufen können. Hier sind die Fachleute von West und Ost sofort ohne Vorbehalte und mit Respekt vor ihren jeweiligen fachlichen Leistungen aufeinander zugegangen. Das Zusammenwachsen zum Beispiel in Fachverbänden verlief nahezu reibungslos, Know-how wanderte von West nach Ost und umgekehrt. Dafür bin ich, ehrlich gesagt, noch heute sehr dankbar. Und ich möchte dafür werben, ab und zu einmal darüber nachzudenken, wo wir (nicht geografisch) herkommen und was sich alles positiv entwickelt hat.

Empfehlung der Redaktion

01.05.2019

WASSERWIRTSCHAFT 5/2019


Zurück zu Leipzig: Diese Stadt und ihre durch den extensiven Braukohlentagebau geschundene weitläufige Umgebung steht nicht nur für die Impulse zur deutschen Wiedervereinigung, sondern auch für eine danach gelungene großräumige Rekultivierung der devastierten Landschaft. Einen ganz wesentlichen Beitrag dafür leistete und leistet die Umgestaltung der ausgekohlten Tagebaue zu einer Seenlandschaft. Aus „Restlöchern“ entstanden „Tagebaurestseen“, von denen einige über signifikante Lamellen zur Speicherung von Wasser verfügen und insoweit ein wesentliches Merkmal von Stauanlagen erfüllen. Diese Speicherlamellen können je nach Zweckbestimmung dem Hochwasserrückhalt, der Wasserbereitstellung oder der Gewässersteuerung sowohl unter quantitativen als auch qualitativen Gesichtspunkten dienen. Als Landschaftsseen bieten die Tagebaurestseen gute Voraussetzungen für naturschutzfachliche Entwicklungen wie auch für touristische Nutzungen – mit all den Konkurrenzproblemen, wie wir sie schon von multifunktionalen Talsperren her kennen.

Integration der Seen in die Infrastruktur

Getreu dem Motto: Erst will sie keiner haben, dann will keiner davon lassen. Wer kennt das nicht? Unbestritten ist, dass die infolge der Rekultivierung entstandenen und noch entstehenden Seen in die regionale und überregionale wasserwirtschaftliche Infrastruktur integriert werden müssen. Und dies stellt eine höchst anspruchsvolle Aufgabe dar. Was lag da näher, als „Talsperren bereichern unsere Landschaften“ zum Leitthema für das diesjährige Talsperrensymposium zu küren?

Selbstverständlich widmet sich unser Talsperrensymposium auch anderen aktuellen Fragen. Alle reden über Klimawandel, aber warum hierzulande nicht auch über CO2-freien und speicherfähigen Strom aus Wasserkraft? Macht die Digitalisierung vor Talsperren halt oder was bringt sie für diese Anlagen? Über welche interessanten in- und ausländischen Stauanlagenprojekte gibt es zu berichten? Diese und weitere Themen werden ebenso behandelt.

Alle Vorträge zusammengefasst in der WasserWirtschaft

Es ist gute Tradition, dass in der WasserWirtschaft, dem Verbandsorgan des DTK, alle zum Vortrag auf dem Talsperrensymposium angenommenen Fachbeiträge in zeitlicher Nähe zu dieser Veranstaltung gedruckt und veröffentlicht werden. So finden Sie in dieser Ausgabe „normierte“ textliche Fassungen von mehr als 40 Vorträgen einschl. der beiden Einführungsvorträge „Das Leipziger Neuseenland zwischen Bergbausanierung, Wasserwirtschaft und Regionalentwicklung“ und „Wasserbau im Einklang mit der Natur im neuen Fränkischen Seenland“ als besondere Referenz an das oben genannte Leitthema. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.

Dieser Kommentar ist in Ausgabe 5/2019 der WasserWirtschaft  erschienen.

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