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16.01.2019 | Wasserwirtschaft | Kommentar | Online-Artikel

Was brauchen wir in der Wasserwirtschaft?

verfasst von: Dr.-Ing. Michael Detering

3 Min. Lesedauer

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Das Themenfeld der Wasserwirtschaft ist vielschichtig und durch die Betrachtung von langen Zeiträumen geprägt. Nur kurzfristig Kosten senken zu wollen, führt nicht zum Ziel. Ein Kommentar von Michael Detering.


Die gestellte Frage meint hier nicht die Zeitschrift WasserWirtschaft, sondern unser Geschäft. Der Start in ein neues Jahr bietet auch den Anlass, sich diese Frage zu stellen. Was brauchen wir wirklich?

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01.01.2019

WASSERWIRTSCHAFT 1/2019


Wir erleben, dass die fachlichen Ansprüche an unser Wirkungsfeld stetig höher werden. In der Wasserwirtschaft haben wir dabei besonders viele Berührungspunkte mit infrastrukturellen, wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Randbedingungen.

In der Wasserwirtschaft geht es um mehr als um Kosteneinsparungen

Ein Privatunternehmen will seine Marge optimieren, ein öffentliches ist zum sparsamen Mitteleinsatz verpflichtet. In beiden Umgebungen läuft dies regelmäßig auf Kostenvergleiche hinaus. Diese geben durchaus Antrieb für Einsparungen. Eine reine Betrachtung auf schnelle Kostensenkungen greift dabei meist zu kurz, gerade in einer solch langlebigen Branche wie der unseren. Kommen zu reduzierten Budgets noch Zukunftsthemen wie verändertes Verbraucherverhalten, die weitere Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie, zunehmende Starkregenereignisse, die Sedimentation von Staugewässern und zu berücksichtigende klimatische Änderungen hinzu, führt dies zu einem am Ende teuren Substanzverlust auch in der Wasserinfrastruktur und höheren Risiken.

Wie findet man bei all diesen Kriterien sein Optimum? Es gilt, die Anforderungen der Eigentümer, der öffentlichen Hand und der Kunden auf möglichst nachhaltiger Basis zu erfüllen. Erfreulicherweise hat sich mit Methoden des Asset Managements ein Konzept entwickelt, das multiple Anforderungen systematisch einwertet, ausdrücklich auch langfristig. Mit der ISO 55000 ist dies verschriftlicht und bietet dabei doch viele Freiheiten für einfache Umsetzung und vielfältige Ausprägungen.

Genehmigungsaufwand sinnvoll begrenzen

Ein Optimum in der Umsetzung zu finden, gilt nicht nur für Betreiber, sondern auch für Behörden. Gestiegene Anforderungen und Vorgaben an die Rechtssicherheit haben dazu geführt, dass selbst für kleine Vorhaben oft ein großer und zeitintensiver Genehmigungsvorlauf gefordert wird. Zu den – mitunter sogar alternativlosen – Maßnahmen steht dieser organisatorisch manchmal kaum noch im Verhältnis. Legislative und Exekutive sind daher aufgefordert, den teilweise eingetretenen Genehmigungsaufwand sinnvoll zu begrenzen, ohne die Rechtssicherheit zu gefährden. Die beinhaltet den Appell, häufiger von der behördlichen Beurteilungskompetenz und damit verbundenem Ermessenspielraum Gebrauch zu machen und wo immer möglich Abläufe zu vereinfachen. Neben Beispielen gestiegener Umfänge finden sich in der Praxis auch immer wieder Fälle, bei denen dies hervorragend gelingt. Im Endeffekt wird so häufig an öffentlichem Nutzen sogar mehr erreicht.

Um dies zu systematisieren, bieten sich ebenfalls Abläufe in Anlehnung an Mechanismen wie einem Asset Management zur umweltspezifischen, technischen und wirtschaftlichen Steuerung an, nur eben mit Bezug auf den öffentlichen Bedarf.

Kompetente Umsetzungen und Effizienz im Gesamtsystem haben dabei weitere Nutznießer. Diese sind neben den oben genannten die vielfältigen Innovationen, die wir bei uns im Land erfolgreich entwickeln und auch international vermarkten. Dabei spielt das Tempo, in dem Innovationen umgesetzt werden können, oft eine entscheidende Rolle.

Was brauchen wir? Die vorliegende Ausgabe 1/2019 der WasserWirtschaft enthält zu den hier genannten Punkten reichlich fachliche Anregungen. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre und vor allem bei Ihren persönlichen systematischen Analysen.

Dieser Kommentar ist in Ausgabe 1/2019 der Fachzeitschrift WasserWirtschaft erschienen.

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