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26.11.2018 | Wasserwirtschaft | Interview | Online-Artikel

"Verbundlösungen ohne Konkurrenzdenken sind gefragt"

verfasst von: Prof. Dr.-Ing. Heidrun Steinmetz

2 Min. Lesedauer

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WASSER UND ABFALL sprach mit Professor Frieder Haakh über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserversorgung, über gerechte Wasserpreise und die Herausforderung der Mitarbeitergewinnung.


WASSER UND ABFALL: Der Sommer 2018 ist einer der wärmsten und vor allem einer der regenärmsten, in manchen Regionen Deutschlands seit Aufzeichnung der Wetterdaten. Wie wirkt sich das auf die Trinkwasserversorgung aus?

Frieder Haakh: Wir hatten nur bis Ende Januar eine kurze, aber ergiebige Grundwasserneubildung. Die folgende Dürre hat zu einer langanhaltenden und sehr hohen Wasserabgabe geführt. Die Grundwasserstände sind zwar höher als 2017, aber viele Kommunen sind froh über einen Fernwasseranschluss, da sich noch nicht alle ortsnahen Vorkommen von der Trockenperiode 2015 – 2017 erholt hatten und vor allem die Spitzenabgaben neue Rekordwerte erreichen. Bei der Landeswasserversorgung (LW) werden wir mit einer Jahreswasserabgabe 2018 von voraussichtlich 100 Mio. m3 den höchsten Wert in der Unternehmensgeschichte einfahren.

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01.11.2018 | Interview

„Verbundlösungen ohne Konkurrenzdenken sind gefragt“

Als einer der größten Wasserversorger in Deutschland sichert die Landeswasserversorgung (LW) in Baden-Württemberg die Trinkwasserversorgung für ca. drei Millionen Menschen. WASSER UND ABFALL sprach mit dem technischen Geschäftsführer der Landeswasserversorgung Prof. Dr.-Ing. Frieder Haakh über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserversorgung, über gerechte Wasserpreise und die Herausforderung in den nächsten Jahren qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen.


Die Temperaturen in unseren Gewässern steigen in Sommern wie diesem stark an, die Abflussmengen sinken phasenweise. Wasser-entnahmen, insbesondere zu Kühlungszwecken wurden dieses Jahr stellenweise eingeschränkt. Die Landeswasserversorgung entnimmt unter anderem Oberflächenwasser aus der Donau. Was bedeutet diese Situation für die Wasserverfügbarkeit und Aufbereitung?

Auch an der Donau, mittlerweile unsere wichtigste Rohwasserressource, wurde mit 38 m³/s die Niedrigwassermarke von 48 m³/s unterschritten. Die LW entnimmt 2,3 m³/s in der Spitze. Die Donauwasserqualität war durchweg gut. Kritisch sind eher Starkregen, die eine wesentlich höhere Trübstofffracht bringen. Höhere Temperaturen erfordern höhere Filterspülgeschwindigkeiten, da die Viskosität des Wassers abnimmt. Mikrobiologisch bestehen keine Probleme.

Ist unsere Trinkwasserversorgung noch dauerhaft gesichert wenn sich der Sommer 2018 in den nächsten Jahren und Jahrzehnten als typische Sommer entwickelt?

Ja, in Baden-Württemberg dank der Fernwasserversorger, die den überregionalen Ausgleich herstellen, bis auf wenige Kommunen, die über kein zweites Standbein verfügen. Die Bedeutung von Fernwasser wird bundesweit zunehmen, da viele ortsnahe Vorkommen mehrjährige Trockenperioden nicht ohne Nutzungseinschränkung durchhalten. Hier benötigen wir Verbundlösungen. Dies muss auch der Gesetzgeber erkennen und sollte den Vorrang der ortsnahen Versorgung ersetzen durch den Vorrang der sicheren Versorgung – mit allen Konsequenzen, d. h. auch den der Förderung entsprechender Projekte.

Lesen Sie das gesamte Interview mit Prof. Dr.-Ing. Frieder Haakh in WASSER UND ABFALL | Ausgabe 11/2018.

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