Der Autor, der in den Jahren 1985 bis 2005 die Spruchpraxis des Deutschen Presserates in dessen Schwarzweiß- und Jahrbüchern dokumentiert hat, schildert in seinem Beitrag die Erfahrungen der Freiwilligen Selbstkontrolle der Printmedien mit dem Gesundheitsjournalismus. Aus rund einhundert Beschwerdefällen über die Berichterstattung zu medizinischen Themen, die der Presserat in den letzten 25 Jahren zu prüfen hatte, greift er eklatante Beispiele für journalistische Fehlleistungen heraus. Zugleich konstatiert er, dass die Fallzahlen angesichts der Fülle an gesundheitlichen Themen im Blätterwald erstaunlich niedrig sind. Generelle Rückschlüsse auf die tatsächliche Qualität des Gesundheitsjournalismus könnten daraus allerdings nicht gezogen werden: Wo kein Kläger sei, könne es auch keinen Richter geben. Dessen ungeachtet seien insbesondere die Journalisten, die über gesundheitliche Fragen berichten, zur wahrhaftigen Unterrichtung der Öffentlichkeit verpflichtet. Wenn die Presse bei ihren Lesern ohne Belege Ängste auslöse oder Hoffnungen wecke, stelle sie ihre Glaubwürdigkeit in Frage.
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Ausgewertet wurden u. a. die Jahrbücher des Deutschen Presserates sowie die Datenbank zur Spruchpraxis des Deutschen Presserates im Internet (http://recherche.presserat.info).