Wenn erkrankte Arbeitnehmer überwacht werden

Der Artikel untersucht die rechtlichen und datenschutzrechtlichen Aspekte der Überwachung erkrankter Arbeitnehmer durch Detektive. Ein zentrales Thema ist die Frage, unter welchen Bedingungen eine solche Überwachung zulässig ist und welche Konsequenzen bei einem Verstoß gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) drohen. Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat in einem aktuellen Urteil klargestellt, dass der Beweiswert einer ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung erschüttert sein muss, bevor eine Überwachung durch Detektive rechtmäßig ist. Zudem muss eine Untersuchung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkasse als milderes Mittel nicht möglich sein oder objektiv keine Klärung erwarten lassen. Der Artikel beleuchtet die rechtlichen Grundlagen und die praktischen Implikationen dieses Urteils. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Frage, wie ein immaterieller Schaden durch die rechtswidrige Überwachung entsteht und wie dieser zu entschädigen ist. Das Landesarbeitsgericht (LAG) sprach dem Kläger eine Entschädigung in Höhe von 1.500 Euro zu, die vom BAG bestätigt wurde. Der Artikel zeigt auf, dass der Verlust der Kontrolle über personenbezogene Daten, insbesondere Gesundheitsdaten, einen immateriellen Schaden darstellen kann. Die Entschädigung soll den konkreten Schaden ausgleichen und keine Abschreckungs- oder Straffunktion erfüllen. Die detaillierte Analyse des Urteils und die Diskussion der rechtlichen Grundlagen machen den Artikel zu einer wertvollen Lektüre für Fachleute im Bereich Arbeitsrecht und Datenschutzrecht.