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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

„Wer nicht arbeitet, soll nicht…“ – Antiegalitarismus, Naturalisierung und Sozialdarwinismus als zentrale Merkmale rechtsextremer Ideologie

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Zusammenfassung

Die Ideologie des Rechtsextremismus lässt sich als naturalisierende Weltanschauung charakterisieren, der zufolge die Menschen von Natur aus ungleich seien. In dieser Biologisierung des Sozialen erscheint die Gesellschaft unveränderbar und dementsprechend auch das Schicksal sowie die Aufgabe der imaginierten ‚Volksgemeinschaft‘ vorherbestimmt. Sozial Schwächere oder gesellschaftlich an den Rand gedrängte Gruppen haben in rechtsextremen Gesellschaftskonzeptionen meist keinen Platz. An der Vorstellung, dass es sich um ‚Minderwertige‘, ‚Überflüssige‘ oder ‚Sozialschmarotzer*innen‘ handeln würde, die der Gesellschaft lediglich Kosten verursachen, ohne ihr zu nutzen, zeigt sich die Menschenverachtung dieses Weltbilds.
Im Beitrag werden Antiegalitarismus und Naturalisierung von Ungleichheit als zentrale Merkmale rechtsextremer Ideologie bestimmt, die sich bis zum Sozialdarwinismus steigern lassen. Ausgehend von einem Blick auf die Kontinuitäten der Stigmatisierung werden die Legitimationsideologie der gesellschaftlichen Produktion von Ungleichheit und die darauf basierenden Herrschaftsverhältnisse sichtbar gemacht. Abschließend widmet sich der Text der Frage, wie eine Auseinandersetzung mit den beschriebenen Themen in der Schule aussehen könnte.

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Fußnoten
1
Entsprechende Vorstellungen wurden bereits vor dem NS diskutiert. In diesem Sinne betont Glanninger (2009, S. 114 f.), dass bereits im frühen Aufkommen der ‚Rassengesundheitslehre‘ im 19. Jahrhundert „die Vererbungslehre vom Individuum auf die Rasse übertragen“ und ‚Rassen‘ als durch fehlende Auslese als gefährdet imaginiert wurden. Vgl. hierzu auch den Beitrag von Amesberger/Halbmayr in dieser Publikation.
 
2
Da sich der vorliegende Beitrag vordergründig mit Rechtsextremismus beschäftigt, werden an dieser Stelle in erster Linie Zitate der FPÖ angeführt, die nach der skizzierten Begriffsdefinition als rechtsextrem klassifiziert werden kann. Dies soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass entsprechende Denkmuster auch in anderen politischen Parteien wie der ÖVP, SPÖ sowie der vermeintlichen gesellschaftlichen Mitte tief verankert und weit verbreitet sind.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Buhren, Frank. 2011. Gesellschaftliche Naturverhältnisse: die Naturalisierung der Gesellschaftstheorie. Berlin: Wissenschaftlicher Verlag Berlin. Buhren, Frank. 2011. Gesellschaftliche Naturverhältnisse: die Naturalisierung der Gesellschaftstheorie. Berlin: Wissenschaftlicher Verlag Berlin.
Zurück zum Zitat Becker, Peter Emil. 1990. Sozialdarwinismus, Rassismus, Antisemitismus und Völkischer Gedanke. Stuttgart: Thieme. Becker, Peter Emil. 1990. Sozialdarwinismus, Rassismus, Antisemitismus und Völkischer Gedanke. Stuttgart: Thieme.
Zurück zum Zitat Glanninger, Peter. 2009. Rassismus und Rechtsextremismus: rassistische Argumentationsmuster und ihre historischen Entwicklungslinien. Wien [u. a.]: Peter Lang. Glanninger, Peter. 2009. Rassismus und Rechtsextremismus: rassistische Argumentationsmuster und ihre historischen Entwicklungslinien. Wien [u. a.]: Peter Lang.
Zurück zum Zitat Holzer, Willibald I. 1993. Rechtsextremismus: Konturen, Definitionsmerkmale und Erklärungsansätze. Wien: Deuticke. Holzer, Willibald I. 1993. Rechtsextremismus: Konturen, Definitionsmerkmale und Erklärungsansätze. Wien: Deuticke.
Zurück zum Zitat Staničić, Sascha. 2011. Anti-Sarrazin: Argumente gegen Rassismus, Islamfeindlichkeit und Sozialdarwinismus . Köln: Papyrossa. Staničić, Sascha. 2011. Anti-Sarrazin: Argumente gegen Rassismus, Islamfeindlichkeit und Sozialdarwinismus . Köln: Papyrossa.
Zurück zum Zitat Teidelbaum, Lucius. 2013. Obdachlosenhass und Sozialdarwinismus. Münster: unrast. Teidelbaum, Lucius. 2013. Obdachlosenhass und Sozialdarwinismus. Münster: unrast.
Zurück zum Zitat Winkler, Alexander. 2017. „Aus dem Schatten des Nationalsozialismus“ – Die ‚Identitären‘ als modernisierte Form des Rechtsextremismus in Österreich. In Untergangster des Abendlandes – Ideologie und Rezeption der rechtsextremen ‚Identitären‘, Hrsg. Judith Goetz, Joseph Maria Sedlacek, und Alexander Winkler, 25–84. Hamburg: Marta Press. Winkler, Alexander. 2017. „Aus dem Schatten des Nationalsozialismus“ – Die ‚Identitären‘ als modernisierte Form des Rechtsextremismus in Österreich. In Untergangster des Abendlandes – Ideologie und Rezeption der rechtsextremen ‚Identitären‘, Hrsg. Judith Goetz, Joseph Maria Sedlacek, und Alexander Winkler, 25–84. Hamburg: Marta Press.
Metadaten
Titel
„Wer nicht arbeitet, soll nicht…“ – Antiegalitarismus, Naturalisierung und Sozialdarwinismus als zentrale Merkmale rechtsextremer Ideologie
verfasst von
Judith Goetz
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-32449-0_11