Seat testet den Einsatz von Reishülsen als Rohstoff für Fahrzeugkomponenten. Der Kunststoffersatz Oryzite könnte den Anteil an Kunststoffen und erdölbasierten Rohstoffen im Fahrzeug reduzieren.
Der spanische Automobilhersteller Seat testet derzeit im Rahmen eines Pilotprojektes einen neuen Werkstoff für die Fertigung von Ausstattungselementen des Modells Leon. Das spanische Unternehmen Oryzite kam auf die Idee, Reishülsen, die bislang meist als wertloses Nebenprodukt entsorgt werden, weiter zu verwenden. Der Kunststoffersatz Oryzite besteht aus Reishülsen, Polyurethanen und Polypropylen und soll in Komponenten wie Teilen der Heckklappe, dem doppelten Ladeboden oder am Dachhimmel eingesetzt werden.
Durch den Einsatz des neuen Materials sollen die Teile deutlich weniger wiegen als reine Kunststoffkomponenten. Derzeit wird das Material auf Steifigkeit und Festigkeit sowie Hitze-, Kälte und Feuchtigkeitsbeständigkeit getestet. "Das Material muss dieselben technischen Anforderungen und Qualitätsstandards erfüllen wie unsere konventionell hergestellten Fahrzeugteile. Wenn die Prototypen unseren strengen Anforderungen gerecht werden, dann sind wir einen Schritt näher an einer Serienproduktion", sagt Joan Colet, Ingenieur der Seat-Entwicklungsabteilung für Innenausstattung.