Audi hat Gurtschlossabdeckungen aus teils gemischten Kunststoffabfällen für den Q8 E-tron hergestellt. Dazu haben die Ingolstädter gemeinsam mit LyondellBasell einen neuen chemischen Recyclingprozess entwickelt.
Audi-Projekt PlasticLoop
Audi
Audi verbaut im Q8 E-tron sicherheitsrelevante Bauteile, die erstmals anteilig aus gemischten automobilen Kunststoffabfällen über einen chemischen Recyclingprozess hergestellt wurden. Es handelt sich dabei um die Kunststoffabdeckungen der Gurtschlösser. Im Rahmen des Projektes PlasticLoop hat Audi gemeinsam mit dem Kunststoffhersteller LyondellBasell auf Basis der Erkenntnisse eines Pilotprojekts einen neuartigen Prozess etabliert, bei dem erstmals chemisches Recycling zur Wiederverwertung von gemischten automobilen Kunststoffabfällen in der Serienproduktion des Q8 E-tron bei Audi angewandt werden soll.
Projekt PlasticLoop: Herstellungsprozess für Gurtschlossabdeckungen
Der Herstellungsprozess der Gurtschlossabdeckungen sieht folgendermaßen aus: Nicht mehr reparierbare Kunststoffbauteile von Kundenfahrzeugen werden zunächst demontiert, von Fremdmaterialien wie Metallclipsen befreit, zerkleinert und durch chemisches Recycling zu Pyrolyseöl verarbeitet das per Massenbilanz als Rohstoff für die Herstellung neuer Kunststoffe verwendet wird.
Das dabei gewonnene Kunststoffgranulat wird für die Produktion der Q8-E-tron-Gurtschlossabdeckungen verwendet. Das Kunststoffgranulat der Gurtschlossabdeckung (inkl. Füllstoffe und Additive) wird zu mindestens 70 % aus dem im Projekt hergestellten Pyrolyseöl erzeugt, das im Rahmen des Herstellungsprozesses des Kunststoffgranulates zugeführt wurde. Mit dem neuen Verfahren kann Audi fossile Rohstoffe länger nutzen und den Einkauf zusätzlicher Primärmaterialien für den Q8 E-tron entsprechend reduzieren. Aus dem Pyrolyseöl produzierte Materialien seien laut Audi ebenso hochwertig wie Neuware und hätten dieselben technischen Eigenschaften.