Lanxess hat ein Projekt zum Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Entwicklung von Präpolymeren gestartet. Damit sollen maßgeschneiderte Polyurethansysteme noch schneller angeboten werden können.
In einer ersten Projektphase hat Lanxess nach eigenen Angaben die Datenbasis für Präpolymer-basierte Rezepturen verbreitert. Zudem haben Datenspezialisten und Prozessexperten mithilfe der vom Projektpartner Citrine Informatics entwickelten Plattform für künstliche Intelligenz die Rezepturdatenbank um weitere Datenpunkte ergänzt. Dabei greift ein auf Chemie ausgelegter Algorithmus auf bestehende empirische Messdaten zurück, verknüpft sie mit dem Wissen der Prozessexperten und errechnet weitere Werte. Auf diese Weise werden laut Lanxess nur wenige reale Messungen zur Überprüfung der mit KI bestimmten Werte benötigt. In einem nächsten Schritt prüfen die Daten- und Prozessexperten, wie verlässlich sich mithilfe von KI optimale Rezepturen vorhersagen lassen, um kundenspezifische Anforderungen an Produkteigenschaften zu erfüllen.
Weniger Tests dank KI
Bisher sind Chemiker im Wesentlichen auf ihr Fachwissen und ihre langjährige Erfahrung angewiesen, wenn sie neue Rezepturen erforschen, die Produkteigenschaften wie Härte, Reißfestigkeit oder Viskosität in definiertem Maße erfüllen. KI soll für sie zukünftig zu einem wichtigen Werkzeug werden, um ihre Expertise zu erweitern und die Zahl der Testversuche deutlich zu senken.