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30.01.2015 | Wertpapiergeschäft | Schwerpunkt | Online-Artikel

Aktien für alle attraktiver machen

verfasst von: Christian Kemper

3 Min. Lesedauer

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Shoppen statt sparen – so gehen aktuell viele Bundesbürger mit ihrem Geld um. Damit sie mehr für ihre finanzielle Zukunft vorsorgen, gibt es im März erstmals den „Tag der Aktie“.

Die Geldanlage ist den meisten Deutschen lästig. Sie beschäftigen sich viel lieber mit der Schnäppchensuche im Internet als mit ihrer Altersvorsorge. Zu dem Ergebnis kommt die Studie „Aktion pro Aktie“, erstellt im Auftrag von Comdirect Bank, Consorsbank, DAB Bank und ING-Diba. Dazu wurden 2.009 Personen in Deutschland befragt und rund 1,3 Millionen Kundendepots bei den vier Direktbanken anonymisiert ausgewertet. Um für eine bessere Aktienkultur in Deutschland zu werben, veranstalten die Institute am 16. März 2015 den „Tag der Aktie“. An dem Tag können alle 30 DAX-Aktien und acht DAX-Exchange Traded Funds kostenfrei gekauft werden. Die Deutsche Börse, einer der Kooperationspartner der Aktion, verzichtet ebenfalls auf ihre Gebühren.

An finanzielle Vorsorge denken

„Heute gut leben“, das ist für jeden zweiten Deutschen wichtig. Dabei vergessen sie, für die Zukunft finanziell vorzusorgen, wie die Direktbankenstudie zeigt. Und Sparen allein reicht längst nicht mehr aus, um das vorhandene Geld zu vermehren. Die anhaltend niedrigen Zinsen machen Sparprodukte immer unattraktiver. Daher wollen viele Investment-Planer sich auf Aktien und Fonds konzentrieren, heißt es in dem Beitrag „Auf der Suche nach neuen Geldanlagen“. Gleichwohl dürfte es ein Kraftakt für Banken werden, in der Breite aus Sparern Anleger zu machen. Springer-Autor Stefan Terliesner verweist auf eine Umfrage der GfK-Marktforschung, die das Desinteresse der Deutschen an Dividendenpapieren und Investmentfonds belegt.

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Das können die Verantwortlichen der Aktion pro Aktie nur bestätigen. „Aktien gelten als sehr kompliziert“, zitiert Martina Palte, Vorstandsmitglied der Comdirect Bank, ein Ergebnis der Studie. Das Bewusstsein für höhere Renditechancen mithilfe von Aktieninvestitionen ist zwar grundsätzlich vorhanden, doch die Skepsis ist groß. „Aktien sind nur etwas für Reiche“, glaubt die Hälfte der Befragten. Fast genauso viele bezeichnen die Dividendenpapiere als „reine Spekulationsobjekte“. Dabei würden 28 Prozent Aktien kaufen, wenn sie auch vergleichsweise kleine Summen unter 100 Euro anlegen könnten. 25 Prozent würden investieren, wenn sie automatisch gegen mögliche Verluste abgesichert wären.

Die Anlage von kleinen Summen ist problemlos möglich, eine automatische Verlustvermeidung hingegen nicht. Dass die möglichen Rückschläge durch große Gewinnpotenziale aufgewogen werden, ist vielen Bundesbürgern nicht klar. Nur zehn Prozent der Befragten wissen, dass der DAX von Mitte 2009 bis Mitte 2014 um fast 100 Prozent angestiegen ist. Alle anderen unterschätzten den Zuwachs gewaltig.

Deutsche kennen Dividende nicht

Noch dramatischer für Kai Friedrich, Chef der Consorsbank, ist, dass viele Deutsche eine Dividende gar nicht kennen. Sie glauben, dass die Performance der Aktie allein aus der Kurssteigerung erfolgt. „Dabei ist die Dividendenrendite zur Zeit deutlich höher als Tages- oder Festgeldzinsen“, wundert sich Friedrich.

Damit Aktien als Geldanlageinstrumente populärer werden, hat sich neben den vier Direktbanken und der Deutschen Börse auch das Deutsche Aktieninstitut der Aktion angeschlossen. Das Bündnis ist offen für weitere Teilnehmer. Neben dem Tag der Aktie ist Aufklärungsarbeit auf den Webseiten geplant, ebenso Diskussionsrunden mit Politikern.

Auch andere Finanzdienstleister propagieren angesichts der Niedrigzinsphase die Vorzüge des Wertpapiersparens. So hatte die Deka Bank ihre Eigentümer, die 417 Sparkassen, Mitte September zur ersten Anteilseigner-Tagung unter dem Motto „Beteiligen statt spekulieren“ geladen.

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