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18.07.2012 | Wertpapiergeschäft | Schwerpunkt | Online-Artikel

Kontaktloses Bezahlen: Chancen und Risiken

verfasst von: Bianca Baulig

2:30 Min. Lesedauer

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Banken und Sparkassen haben im April ein erstes Pilotprojekt zum kontaktlosen Bezahlen gestartet. Doch laut einer Studie hegt die Mehrheit der Deutschen noch Sicherheitsbedenken, wenn es um das Bezahlen ohne PIN oder Unterschrift geht.

Banken und Sparkassen haben im April ein erstes Pilotprojekt zum kontaktlosen Bezahlen gestartet. Doch laut einer Studie hegt die Mehrheit der Deutschen noch Sicherheitsbedenken, wenn es um das Bezahlen ohne PIN oder Unterschrift  geht.

Das erste Pilotprojekt zum kontaktlosen Bezahlen – „girogo“ – haben zur Deutschen Kreditwirtschaft gehörende Banken und Sparkassen im April im Großraum Hannover, Hildesheim, Braunschweig und Wolfsburg gestartet: Im Einzelhandel und an ausgewählten Tankstellen können mehr als 1,3 Millionen Kunden Beträge bis 20 Euro kontaktlos per Girocard-Prepaid-Chip begleichen. Laut Dirk Stalljohann, Projektleiter bei ExxonMobil, haben sich schnell die ersten Vorteile dieser Bezahlmethode gezeigt. Im BANKMAGAZIN berichtet er: „Wenn Kunden Waren im Wert von 10 Euro nicht mehr mit Kleingeld bezahlen müssen und damit der langwierige Prozess entfällt, das Wechselgeld herauszugeben, erhöht sich die Schnelligkeit beim Kassieren und Fehler können nicht mehr entstehen.“ Auch die Wartezeit an der Kasse könne sich dadurch verkürzen.

Angriffsfläche für Hacker

Sicherheitsexperten geben sich derzeit noch kritisch und verweisen auf die Anfälligkeit von girogo für technische Manipulationen und das Risiko für Kunden, damit zum Opfer von Diebstahl zu werden. So sei nicht auszuschließen, dass sich Hacker frei erhältliche Near-Field-Communication-(NFC)-Lesegeräte für die Datenübertragung beschafften, um damit Nutzer ins Visier zu nehmen, argumentiert etwa Stefan Horvath, Managing Director von Kryptronic, gegenüber dem BANKMAGAZIN.

Laut einer Umfrage des Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov halten auch 58 Prozent der Bundesbürger die Datenübertragung mithilfe der NFC-Technologie für eher unsicher, während sie nur 17 Prozent für sicher halten. Dementsprechend geben 58 Prozent der Befragten an, auf das kontaktlose Bezahlen zunächst verzichten zu wollen. Etwa jeder Fünfte gibt hingegen an, den Bezahlvorgang künftig auch kontaktlos abwickeln zu wollen.

Experten gehen jedoch davon aus, dass girogo in den kommenden Monaten in unterschiedlichen Branchen Fuß fassen wird. Ab Herbst sollen beispielsweise 36.000 Mitarbeiter des Chemiekonzerns BASF in sechs Betriebsgaststätten kostenlos mit girogo bezahlen können. Vor allem in Einzelhandel, Gastronomie, dem öffentlichen Personennahverkehr sowie an Raststätten könne sich die neue Technologie durchsetzen.

Elektronische Geldbörse in der Tasche

Die NFC-Technologie kann auch auf dem Mobiltelefon genutzt werden. Die nächste Generation von Smartphones und SIM-Karten soll mit eingebetteten NFC-Funktionen punkten. Damit hat der Nutzer eine elektronische Geldbörse, ein „eWallet“, bei sich, wie Autor Lothar Lochmaier in BANKMAGAZIN schreibt.

Als Brückentechnologie auf dem Weg dorthin hat Giesecke & Devrient (G&D) jüngst den Bezahl-Sticker „SECCOS® Mobile“ vorgestellt: Er kann auf ein Handy oder Smartphone geklebt werden und macht damit das kontaktlose Bezahlen auch mit nicht-NFC-fähigen Geräten möglich. Der Bezahl-Sticker ist für das kontaktlose Bezahlverfahren MasterCard® PayPass™ zertifiziert. Entsprechend den Anforderungen der ausgebenden Bank lassen sich die Sticker als Prepaid-, Debit- oder Kreditkarte konfigurieren. Erste Kunden für den Bezahl-Sticker sind die Sparda-Bank Hamburg sowie DONNER & REUSCHEL.

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