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08.12.2015 | Wertpapiergeschäft | Schwerpunkt | Online-Artikel

Was Deutschland von den USA lernen kann

2:30 Min. Lesedauer

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Sind die Bundesbürger fit im Umgang mit Geld? Nein, glauben viele Experten. Wie Finanzwissen erfolgreich vermittelt werden kann, zeigen die Nordamerikaner.

Bildung wird in Deutschland groß geschrieben. Aber trifft dies auch auf die Finanzbildung zu? Schon lange bemängeln Verbraucher- und Finanzverbände hierzulande die mangelnde Einbeziehung dieses wichtigen Themas in die Unterrichtspläne. „Die Finanzbildung von Jugendlichen ist in erschreckendem Maße unzureichend; noch immer sind die Themen Geld und Finanzen deswegen auch für viele Erwachsene ein Buch mit sieben Siegeln“, erklärte Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Ende 2014.

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Das Wissen, das Verbraucher haben sollten, erstreckt sich von der Sicherheit im Zahlungsverkehr über den Umgang mit Schulden bis hin zur Erkenntnis, dass mit zunehmender Rendite auch das Risiko steigt. Einige Finanzdienstleister wie Easy Credit versuchen, das Thema Geld in die Schulen zu bringen, indem sie zum Beispiel Lerneinheiten anbieten. Allerdings wird das Engagement von Banken und Sparkassen in Schulen hierzulande oft skeptisch gesehen. Die Kritiker befürchten, dass die Kreditinstitute bei dieser Gelegenheit für ihre Produkte und für ihre wirtschaftlichen Ansichten werben.

Finanzbildung steht in den USA auf dem Lehrplan

In den USA sind diese Ängste weniger verbreitet. Das amerikanische Bildungssystem ist bei der Vermittlung von Finanzwissen daher einige Schritte weiter als das deutsche. Das zeigen sieben Fallstudien von Amerikas Hochschulen und Universitäten aus dem Springer-Buch „Financial Education in U.S. State Colleges and Universities – Establishing and Building Programs“. Mit E-Mails und in Telefongesprächen befragte die Autorin Donna E. Danns Führungskräfte von Akademien zur Finanzbildung.

Danns kommt zu der Erkenntnis, dass es auch in den USA Unterschiede gibt, wie stark das Wissen vermittelt wird. Zum einen zeigt sich, dass das Bewusstsein über die Rolle der finanziellen Bildung und die Motivation der betreffenden Fakultät entscheidend sind. Zum anderen macht die Umfrage deutlich, dass das Bildungsangebot von den freien personellen und finanziellen Ressourcen abhängt. Zu dem Angebot an den US-Hochschulen zählen Seminare mit Workshops und Gastredner von Finanzdienstleistern. Jüngeren Schüler lernen mit interaktiven Spielen. Teilweise arbeiten die Hochschulen mit Online-Medien, beispielsweise mit Online-Spielen und Online-Kursen inklusive Videos. Zusätzliche Aufmerksamkeit wird an einigen Colleges und Universitäten durch separate Finanzberatungsstelle auf das Thema gelenkt. Das Fachpersonal dort steht allen Schülern und Studenten für Fragen zur Verfügung.

Diese Angebote in den USA, schreibt Danns, sind über Jahre hinweg entstanden und seitdem weiterentwickelt worden. Nur wenige der an der Umfrage teilnehmenden Hochschulen gaben an, kein Programm für Finanzbildung zu haben. Diese Institutionen bereiten aber entsprechende Kurse vor.

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2013 | OriginalPaper | Buchkapitel

CSR im Bankenbereich

Quelle:
CSR und Kommunikation