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2018 | Buch

Wertungen, Werte – Das Fieldbook für ein erfolgreiches Wertemanagement

verfasst von: Prof. Dr. John Erpenbeck, Prof. Dr. Werner Sauter

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Unsere Welt wird immer unberechenbarer, Unsicherheit und Komplexität in unserem Leben nehmen zu. Deshalb kommt dem Wertemanagement, insbesondere in Schulen und Bildungseinrichtungen, aber auch in Organisationen wie Kirchen, der Bundeswehr oder in Pflegeinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen eine immer größere Bedeutung zu.

Können wir Werte aber wirklich managen? Nein – aber wir können den Rahmen gestalten, in dem sich die Werte auf der Ebene der Individuen, der Teams und der Organisation entwickeln, und die Prozesse der Wertaneignung und -entwicklung gezielt ermöglichen.

Das Buch beschreibt praxisnah die notwendigen Messverfahren, Strategien und Prozesse für ein wirksames Wertemanagement, die auf dem Ansatz der „Ermöglichungsdidaktik“ aufbauen und die Möglichkeit geben, ihre Werte und damit ihre Kompetenzen selbstorganisiert bei der Bewältigung von Herausforderungen im Arbeitsprozess und im Netz zu gestalten. Wertemanagement ist damit der zentrale Hebel zur Sicherung der Performanz der Organisationen innerhalb unserer Gesellschaft.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Werte und Wertemanagement
Zusammenfassung
Der Ruf nach einem wirksamen Wertemanagement wird angesichts der vielen Skandale aufgrund von Fehlverhalten der Mitarbeiter, aber auch wegen der wachsenden Forderung nach Selbstorganisation der Mitarbeiter im Rahmen der Digitalisierung, immer größer. Gemeinsame Werte und deren organisationsweite Verinnerlichung sollen Organisationen das Überleben sichern und einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Werte sind das geistig-symbolische Resultat von Wertungsprozessen und dienen als Ordner, welche menschliche Selbstorganisation bestimmen oder zumindest stark beeinflussen. Werte ermöglichen dabei ein Handeln unter Unsicherheit. Das Management von Werten verstehen wir als ein System von Maßnahmen zur Gestaltung, Steuerung sowie Weiterentwicklung der selbstorganisierten Werteaneignung und -entwicklung auf individueller, teambezogener und organisationsbezogener Ebene, um die strategischen Ziele der Organisation zu erreichen. Damit ist Wertemanagement immer auch Kulturmanagement, Kulturmanagement ist Wertemanagement. Deshalb ist Wertemanagement von „oben“ weitgehend sinnlos.
John Erpenbeck, Werner Sauter
Kapitel 2. Wertemessung
Zusammenfassung
Was man nicht messen kann, kann man nicht managen. Wertemessung ist deshalb die notwendige Voraussetzung für ein zielorientiertes Wertemanagement. Diese Systeme schaffen die Möglichkeit, gemeinsam über die institutionellen Werte zu reflektieren, fördern eine gemeinsame Sprache für die Formulierung von Unternehmenszielen, aber auch individueller Entwicklungsmöglichkeiten, gestatten die Einbeziehung von Werten in Prozesse der Kompetenzentwicklung, ermöglichen die Bewertung von institutionellen und individuellen Werten und verknüpfen Kompetenzen und Werte. Gemessen werden dabei die vier Kategorien Genusswerte, Nutzenswerte, ethisch-moralische Werte und politisch-weltanschauliche Werte in Verbindung mit den Kompetenzen. Am Beispiel des Verfahrens WERDE© wird die Wertemessung im Rahmen des Wertemanagements erläutert.
John Erpenbeck, Werner Sauter
Kapitel 3. Systemisches Wertemanagement
Zusammenfassung
Organisationen benötigen gemeinsame Werte, um auf Dauer erfolgreich zu sein und um Fehlverhalten von Mitarbeitern nachhaltig zu reduzieren. Aus systemischer Sicht gelten für das Wertemanagement in Organisationen vielfältige Merkmale, die Konsequenzen für die Gestaltung des Wertemanagements auf drei Ebenen haben: Organisationswerte als Werte der Unternehmenskultur, Teamwerte und individuelle Werte. Wertemanagement erfordert zwingend ein Veränderungsmanagement, weil es im Endeffekt zu einer Veränderung der Denkhaltungen und Handlungsweisen aller Mitarbeiter führt. Deshalb ist ein systemisches Wertemanagement auf allen Ebenen notwendig, das die Möglichkeiten der Kommunikation und Kollaboration mit sozialen Medien zum Aufbau eines Werte-Netzwerkes konsequent nutzt. Werte auf der Ebene von Teams oder Organisationen sind dabei nicht die Summe der individuellen Wertungen auf der Mitarbeiterebene, sondern selbständig-selbstorganisiert im Handeln dieser kollektiven Subjekte entstandene Ordner. Die Interiorisierung personalisierter Werte, z. B. im Rahmen des Compliance, kann aber nur im Prozess der Arbeit und der Entwicklung der Mitarbeiter erfolgen, ein Code of Conduct ist dafür nur eine hilfreiche Voraussetzung.
John Erpenbeck, Werner Sauter
Kapitel 4. Wertemanagement auf Organisationsebene
Zusammenfassung
Organisationales Wertemanagement ist ein geplanter, gelenkter und systematischer Prozess mit dem Ziel, die organisationalen Werte und damit die Organisaitonskultur in dem sozialen System Organisation von innen heraus zu optimieren, damit die strategischen Organisationsziele erreicht werden. Die Konzipierung und Umsetzung von Wertemanagement-Prozessen erfordert in jedem Fall einen Entwicklungsprozess in der jeweiligen Organisation, der durch die obere Führung initiiert und durch symbolisches Handeln gefördert wird. Benötigt wird ein Wertemanagement-Team mit Mitarbeitern aus allen Organisationsbereichen und Hierarchieebenen, das als Motor des Wertewandels handeln soll, das die Strategie des Wertemanagements definiert und auf Basis der Unternehmensvision einen unternehmensweiten Prozess zur Entwicklung verbindlicher Organisationswerte initiiert. Dafür werden z. B. die Methoden MOOCathon oder Korridorthemen vorgestellt. Voraussetzung dafür ist eine systematische Kompetenzentwicklung dieses Teams sowie der Aufbau einer Lern-Infrastruktur nach dem Prinzip des Personal Learning Environment.
John Erpenbeck, Werner Sauter
Kapitel 5. Wertemanagement auf Teamebene
Zusammenfassung
Der Wertaufbau in einem Team kann nicht durch die Bündelung der individuellen Werte der Teammitglieder erfolgen, sondern erfordert einen eigenen Prozess. Dieser wird durch die Führungskräfte auf mittlerer Ebene, die eine zentrale Rolle als Wertemanager auf Teamebene und auf individueller Ebene übernehmen, in ihren jeweiligen Teams gesteuert. Dabei werden sie von Werteentwicklungs-Prozessbegleitern unterstützt, deren Kompetenzen zielgerichtet aufgebaut werden müssen. In ihren Wertentwicklungs-Prozessen analysieren die Teams ihre aktuellen Teamwerte, entwickeln eine gemeinsame Mission der angestrebten Teamwerte und der Teamkultur, initiieren teambezogene Werte-Entwicklungsprozesse, bearbeiten die vom Wertemanagement-Team vorgegebenen Korridorthemen und bilden Communities of Practice zu herausfordernden Wertethemen auf Teamebene.
John Erpenbeck, Werner Sauter
Kapitel 6. Wertemanagement auf individueller Ebene
Zusammenfassung
Jeder Mitarbeiter ist für seinen personalisierten Werteaufbau selbst verantwortlich, er ist sein eigener Wertemanager. Auf individueller Ebene ist die Ermöglichung der Kompetenzentwicklung in realen Herausforderungen der Schlüssel zur gezielten Werteentwicklung. Kompetenzentwicklung erfordert Abläufe, in denen Werte in realen Herausforderungen zu eigenen Emotionen und Motivationen umgewandelt und angeeignet werden. Wertemanagement auf der Ebene der Mitarbeiter muss deshalb bei den Emotionen und Motivationen ansetzen. Erst die Verinnerlichung (Interiorisation) von Wertungen, ihrer Aneignung in Form eigener Emotionen und Motivationen macht Wertetheorien praktisch nutzbar. Nicht interiorisierte Werte sind wirkungslos und damit ziemlich wertlos. Zur individuellen Werteentwicklung gehören regelmäßige Wertemessungen, personalisierte Werteziele und die selbstorganisierte Planung personalisierter Werteentwicklungs-Prozesse in realen Herausforderungen in Projekten oder am Arbeitsplatz (Kompetenzentwicklung). Die jeweiligen Führungskräfte sind Entwicklungspartner (Mentoren) der Mitarbeiter, die sich gegenseitig coachen. Professionelle Prozessbegleiter (Coaches) unterstützen die Prozesse des personalisierten Werteaufbaus. Im Netz bauen die Mitarbeiter Wertepartnerschaften und Communities of Practice auf.
John Erpenbeck, Werner Sauter
Kapitel 7. Ausblick
Zusammenfassung
Wertemanagement bedeutet Veränderungen und löst deshalb Widerstände aus. Diese können über die Eckpfeiler Kommunikation, Führung, Erfahrungen in innovativen Entwicklungsarrangements, einen bedarfsgerechten Ermöglichungsrahmen und eine professionelle Entwicklungsbegleitung durch Entwicklungspartner sowie durch Führungskräfte und professionelle Prozessbegleiter überwunden werden. Damit kann das Wertemanagement wesentlich dazu beitragen, Werterhaltung und Wertschöpfung der Unternehmung nachhaltig zu sichern. Ein gezieltes Wertemanagement, das die notwendigen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Personal- und Performanzmanagement bildet, ist damit möglich.
John Erpenbeck, Werner Sauter
Backmatter
Metadaten
Titel
Wertungen, Werte – Das Fieldbook für ein erfolgreiches Wertemanagement
verfasst von
Prof. Dr. John Erpenbeck
Prof. Dr. Werner Sauter
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-54779-3
Print ISBN
978-3-662-54778-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-54779-3