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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

9. Weshalb machen Unternehmerfamilien eine Stiftung zur Eigentümerin des eigenen Unternehmens? Analyse der Motivationen an vier Fallbeispielen

verfasst von : Rena Haftlmeier-Seiffert

Erschienen in: Stiftungsunternehmen: Theorie und Praxis

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Es gibt einige klischeehafte Vorstellungen darüber, warum Unternehmer(-familien) eine Stiftung gründen und zur Eigentümerin ihres Unternehmens machen. Um diese zu überprüfen, wurden vier sehr unterschiedliche Cases genau analysiert. Die Untersuchung zeigt, dass hier zum Teil ganz andere Motivationen vorhanden sind, als gemeinhin angenommen. Dabei gibt es offensichtlich nicht nur die augenscheinlichen und offen kommunizierten Gründe, sondern in der Regel auch verdeckte – mögen diese nun bewusst verborgen worden oder unbewusst und unreflektiert vorhanden sein. In einem letzten Schritt wurden die vier Fallbeispiele daraufhin untersucht, ob die von den Stiftern (Stifterfamilien) verfolgten Ziele mit der Stiftungslösung tatsächlich erfüllt wurden. Die Analyse zeigt, dass dies nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen der Fall ist.
Als Ergebnis kann folgende Forschungsthese formuliert werden, die durch weitere qualitative und quantitative Studien zu evaluieren wäre: Unternehmensstiftungen erfüllen vor allem dann die Stifterziele, wenn die (vorher) vorhandenen Unternehmens- und Familienstrukturen intakt sind; Unternehmensstiftungen erfüllen vor allem dann die Stifterziele nicht, wenn komplexe und konfliktäre Familiensituationen und auch problematische Protagonisten eine familieninterne Unternehmensnachfolge verkomplizieren und erschweren und deshalb eine Stiftungslösung gewählt wird.

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Fußnoten
1
vgl. den Workshop an der TU München am 26. und 27. November 2015: Stiftungsunternehmen, die unbekannten Wesen
 
2
Dass die Praxis offensichtlich den Begriff Unternehmensstiftung verwendet, zeigt auch das Forschungsinstitut für Stiftungsgründung und Stiftungsrecht, denn dieses führt als Schlagwort Unternehmensstiftung auf, während man Stiftungsunternehmen vergeblich sucht. Ersteres führt allerdings dann zu einem Artikel mit der Überschrift Unternehmensverbundene Stiftung.
 
3
Heutzutage sind es nicht selten Beratungsinstitute, die die Idee der Stiftungsgründung zur Absicherung eines Familienunternehmens propagieren. Zum einen mögen sie selbst daran glauben und den Klischees trauen, sicher ist jedoch, dass mit der Beratung und vertraglichen Ausgestaltung von zum Teil recht komplexen Stiftungslösungen viel Geld zu verdienen ist.
 
4
Der klareren Lesbarkeit halber verwende ich die männliche Form. Sämtliche nachfolgende Ausführungen beziehen sich natürlich auch auf Stiftungsgründerinnen, Unternehmerinnen, Erblasserinnen, Nachfolgerinnen etc.
 
5
Geäußert während eines persönlichen Gesprächs am 22. Januar 2015.
 
6
ebd.
 
7
Geäußert auf einem Spaziergang am 26. September 2014.
 
8
Geäußert z. B. bei einer Podiumsdiskussion am 14. Februar 2015.
 
9
Die drei Studien von 2010, 2012 und 2015 am Friedrichshafener Institut für Familienunternehmen (Zeppelin Universität) wurden unter Reinhard Prügl und Jana Hauck durchgeführt und zeigen, dass die Nachfolgegeneration überwiegend durchaus leistungsbereit ist und gerne Verantwortung übernehmen will.
 
10
Geäußert gegenüber dem vormaligen Geschäftsführer des Stiftungsunternehmens.
 
Literatur
[1]
Zurück zum Zitat Baumanns JK (2015) An earthquake or just a tremor? How German family firms will be affected by the upcoming change of the inheritance taxation. Master Thesis, Jönköping University Baumanns JK (2015) An earthquake or just a tremor? How German family firms will be affected by the upcoming change of the inheritance taxation. Master Thesis, Jönköping University
[2]
Zurück zum Zitat Breyer M (2016) Leitlinien für die Nachfolgeplanung. Sieben Felder einer gelungenen Übergabe. Zeitschrift für Familienunternehmen und Stiftungen 6(1):31–35 Breyer M (2016) Leitlinien für die Nachfolgeplanung. Sieben Felder einer gelungenen Übergabe. Zeitschrift für Familienunternehmen und Stiftungen 6(1):31–35
[3]
Zurück zum Zitat Deutschlands nächste Unternehmergeneration I-III (2011, 2012, 2013) Eine empirische Untersuchung der Werte, Einstellungen und Zukunftspläne, hrsg. Stiftung Familienunternehmen, München Deutschlands nächste Unternehmergeneration I-III (2011, 2012, 2013) Eine empirische Untersuchung der Werte, Einstellungen und Zukunftspläne, hrsg. Stiftung Familienunternehmen, München
[4]
Zurück zum Zitat Haftlmeier-Seiffert R (2014) EQUA-Fibel Familienunternehmen. Fachbegriffe und Fallbeispiele. Unternehmer Medien GmbH, Bonn Haftlmeier-Seiffert R (2014) EQUA-Fibel Familienunternehmen. Fachbegriffe und Fallbeispiele. Unternehmer Medien GmbH, Bonn
[5]
Zurück zum Zitat Hoffmann-Becking M (2014) Unternehmensverbundene Stiftungen zur Sicherung des Unternehmens. Zeitschrift für das gesamte Handels- und Wirtschaftsrecht 178(5):491–501 Hoffmann-Becking M (2014) Unternehmensverbundene Stiftungen zur Sicherung des Unternehmens. Zeitschrift für das gesamte Handels- und Wirtschaftsrecht 178(5):491–501
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Zurück zum Zitat Prügl R, Hauck J (2016) Deutschlands nächste Unternehmergeneration 2015. Eine empirische Untersuchung der Einstellungen und Zukunftspläne. Zeitschrift für Familienunternehmen und Stiftungen 6(1):27–30 Prügl R, Hauck J (2016) Deutschlands nächste Unternehmergeneration 2015. Eine empirische Untersuchung der Einstellungen und Zukunftspläne. Zeitschrift für Familienunternehmen und Stiftungen 6(1):27–30
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Zurück zum Zitat Simon FB (2011) Die Familie des Familienunternehmens. Ein System zwischen Gefühl und Geschäft. Carl-Auer Verlag, Heidelberg Simon FB (2011) Die Familie des Familienunternehmens. Ein System zwischen Gefühl und Geschäft. Carl-Auer Verlag, Heidelberg
Metadaten
Titel
Weshalb machen Unternehmerfamilien eine Stiftung zur Eigentümerin des eigenen Unternehmens? Analyse der Motivationen an vier Fallbeispielen
verfasst von
Rena Haftlmeier-Seiffert
Copyright-Jahr
2018
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-18990-7_9

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