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2013 | OriginalPaper | Buchkapitel

Widerstände im Kontext psychoanalytischer Positionen und ihre Bedeutung für eine kritische Sozialforschung

verfasst von : Vesna Glavaški, Constanze Oth

Erschienen in: Reflexive Wissensproduktion

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Ausgehend von der Erfahrung im Rahmen der diesem Band zugrunde liegenden Tagungen ließ sich ein Zusammenhang zum Verhältnis von Kritik und strukturell bedingter Position auf der einen, erkenntnistheoretischer Positionierung auf der anderen Seite identifizieren. Das gemeinsame Moment hegemoniekritischer Ansprüche innerhalb einer nach wie vor hierarchisch organisierten Universitätsstruktur und der historischen sowie der gegenwärtigen Lage der Psychoanalyse im wissenschaftlichen als auch im öffentlichen Raum ist in der Dezentrierung bestehender ‚Wahrheiten‘, auszumachen. Die damit einhergehenden ubiquitären Widerstände entäußern sich in einer Marginalisierung der oben genannten Position(-ierungen), die hegemoniale, institutionelle Strukturen entlastet und zugleich stabilisiert. Eine Tagungspraxis als Forum kritischer Wissensproduktion sollte sich damit konfrontiert sehen, sich nicht nur den intersubjektiven Widersprüchen anzunehmen, sondern auch die in letzter Konsequenz unauflösbaren, persistenten innerpsychischen Widerstände anzuerkennen. Nur durch die Berücksichtigung dieser beiden Aspekte lassen sich Marginalisierungsmechanismen aufdecken und zumindest dem Anspruch nach auflösen.

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Fußnoten
1
Die Tagung firmierte unter dem Titel „(Be-)Deutungsansprüche in qualitativer Forschung. Positionen, Strategien und Perspektiven (selbst-)kritischer Wissensproduktion” und fand unter dem Webdomain-Namen www.methodenkritik.de ihre Kurzbezeichnung.
 
2
Dies bedeutet, es handelt sich bei dem folgenden Artikel nicht um eine analytische, begriffstheoretische Klärung der eingangs angeführten Termini. Es geht eher um die Ausführung unserer Standpunktgebundenheit in Bezug auf kritische Sozialforschung, die dementsprechend nicht normativ unbestimmt sein kann.
 
3
Dies nehmen wir insgesamt in der methodologischen Diskussion wahr.
 
4
Selbstredend ist damit nicht gemeint, dass das Eigene in seiner vollen Gänze vergegenständlicht werden kann und soll.
 
5
Allerdings besteht nicht zwangsläufig die Notwendigkeit, alle biografiegeschichtlichen Bezüge in der Forschungsarbeit zu thematisieren – eben nur, insofern sie gegenstandsbezogen und damit erkenntnisbringend sind.
 
6
Eine Möglichkeit, solchen Ansprüchen zu begegnen, besteht darin, bspw. Supervision in Anspruch zu nehmen, wobei dies eine Ressourcenfrage ist und vor allem für das studentische Arbeiten keine adäquate Lösung darstellen kann.
 
7
Obgleich dies ein Beitrag zur psychoanalytischen Sozialforschung ist, möchten wir auf das grundsätzliche Potential solcher Arbeitsbündnisse, unabhängig vom methodischen Vorgehen, verweisen.
 
8
Nicht zuletzt stellt der Kampf um die Vergabe von Professuren sowie Forschungsgeldern an psychoanalytische Sozialpsychologen das Interesse der Universitäten an einer kritischen Wissensproduktion grundsätzlich in Frage.
 
9
Im staatlichen Versorgungssystem wird die analytische Therapie von der Kurzzeit- bzw. Verhaltenstherapie sukzessiv abgelöst.
 
10
Der letzte Lehrstuhl für psychoanalytische Sozialpsychologie in der Bundesrepublik besteht noch an der Universität Frankfurt.
 
11
Hierzu wäre anzumerken, dass erst unsere erkenntnistheoretische Ausrichtung uns zu den folgenden Überlegungen hinführte.
 
12
Dieses Verhältnis lässt sich auch zwischen den etablierten W-Professuren und Promovierten sowie Juniorprofessor_innen beobachten.
 
13
Die Einbindung von Studierenden wird in diesen Fällen von den Veranstalter_innen zumeist als eine Besonderheit ausgewiesen.
 
14
Alexandra Ivanova und Katharina Koppe
 
15
Gemeint sind damit die Referentinnen des Workshops.
 
16
An dieser Stelle soll keinesfalls für lehrbuchartige methodologische Begriffsexplikationen plädiert werden, die in der universitären Methodenausbildung bloßer Adaption bedürfen und als Operationswerkzeuge verstanden werden.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Adorno, Theodor W. (1955/1981). Zum Verhältnis von Soziologie und Psychologie. In ders., Gesammelte Schriften (Band 8). Herausgegeben von Rolf Tiedemann. Frankfurt/ M.: Suhrkamp, 42–85. Adorno, Theodor W. (1955/1981). Zum Verhältnis von Soziologie und Psychologie. In ders., Gesammelte Schriften (Band 8). Herausgegeben von Rolf Tiedemann. Frankfurt/ M.: Suhrkamp, 42–85.
Zurück zum Zitat Bosse, Hans (2010). Der fremde Mann. Angst und Verlangen-gruppenanalytische Untersuchungen in Papua-Neuginea. Gießen: Psychosozial. Bosse, Hans (2010). Der fremde Mann. Angst und Verlangen-gruppenanalytische Untersuchungen in Papua-Neuginea. Gießen: Psychosozial.
Zurück zum Zitat Bourdieu, Pierre, & Wacquant, Loïc (1996): Die Objektivierung des objektivierenden Subjekts. In Bourdieu, Pierre, & Wacquant, Loïc (Hrsg.), Reflexive Anthropologie. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 238–250. Bourdieu, Pierre, & Wacquant, Loïc (1996): Die Objektivierung des objektivierenden Subjekts. In Bourdieu, Pierre, & Wacquant, Loïc (Hrsg.), Reflexive Anthropologie. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 238–250.
Zurück zum Zitat Erdheim, Mario, & Nadig, Maya (1991). Ethnopsychoanalyse. In Apsel, Roland (Hrsg.), Ethnopsychoanalyse 2. Herrschaft, Anpassung, Widerstand. Frankfurt/M.: Brandes & Apsel, 187–201. Erdheim, Mario, & Nadig, Maya (1991). Ethnopsychoanalyse. In Apsel, Roland (Hrsg.), Ethnopsychoanalyse 2. Herrschaft, Anpassung, Widerstand. Frankfurt/M.: Brandes & Apsel, 187–201.
Zurück zum Zitat Frommer, Jörg (2008). Psychoanalyse und qualitative Sozialforschung: Zur Zukunft des Verhältnisses beider Disziplinen. In Dörr, Margareta et al. (Hrsg.), Erinnerung – Reflexion – Geschichte. Erinnerung aus psychoanalytischer und biographietheoretischer Perspektive. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 21–34. Frommer, Jörg (2008). Psychoanalyse und qualitative Sozialforschung: Zur Zukunft des Verhältnisses beider Disziplinen. In Dörr, Margareta et al. (Hrsg.), Erinnerung – Reflexion – Geschichte. Erinnerung aus psychoanalytischer und biographietheoretischer Perspektive. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 21–34.
Zurück zum Zitat Fuchs, Martin, & Berg, Eberhard (1993). Phänomenologie der Differenz. Reflexionsstufen ethnographischer Repräsentation. In Berg, Eberhard, & Fuchs, Martin (Hrsg.), Kultur, soziale Praxis, Text. Die Krise der ethnographischen Repräsentation. Frankfurt/ M.: Suhrkamp, 11–108. Fuchs, Martin, & Berg, Eberhard (1993). Phänomenologie der Differenz. Reflexionsstufen ethnographischer Repräsentation. In Berg, Eberhard, & Fuchs, Martin (Hrsg.), Kultur, soziale Praxis, Text. Die Krise der ethnographischen Repräsentation. Frankfurt/ M.: Suhrkamp, 11–108.
Zurück zum Zitat Gast, Lilli (2011). Vorbei! Ein dummes Wort: Ist die Psychoanalyse als kritische Sozialwissenschaft am Ende? In Leuzinger-Bohleber, Marianne & Haubl Rolf (Hrsg.), Psychoanalyse: interdisziplinär - international - intergenerationell: Zum 50- jährigen Bestehen des Sigmund-Freud-Institutes. Reihe 2 Psychoanalyse im interdisziplinären Dialog (Band 16). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 319–335.CrossRef Gast, Lilli (2011). Vorbei! Ein dummes Wort: Ist die Psychoanalyse als kritische Sozialwissenschaft am Ende? In Leuzinger-Bohleber, Marianne & Haubl Rolf (Hrsg.), Psychoanalyse: interdisziplinär - international - intergenerationell: Zum 50- jährigen Bestehen des Sigmund-Freud-Institutes. Reihe 2 Psychoanalyse im interdisziplinären Dialog (Band 16). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 319–335.CrossRef
Zurück zum Zitat Haubl, Rolf (2011). Latenzschutz und Veränderungswiderstand: Grundfragen psychodynamisch- systemischer Organisationsberatung. In Schnoor, Heike (Hrsg.), Psychodynamische Beratung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 197–212.CrossRef Haubl, Rolf (2011). Latenzschutz und Veränderungswiderstand: Grundfragen psychodynamisch- systemischer Organisationsberatung. In Schnoor, Heike (Hrsg.), Psychodynamische Beratung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 197–212.CrossRef
Zurück zum Zitat Krovoza, Alfred (2012). Ein Krisenpanorama – das Subjekt der Psychoanalyse und die „Neuschöpfung“ von Welt. Psychosozial 35, Heft 129, 9-20). Krovoza, Alfred (2012). Ein Krisenpanorama – das Subjekt der Psychoanalyse und die „Neuschöpfung“ von Welt. Psychosozial 35, Heft 129, 9-20).
Zurück zum Zitat Luhmann, Niklas (1984). Struktur und Zeit. In Luhmann, Niklas (Hrsg.), Soziale Systeme. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 377–487. Luhmann, Niklas (1984). Struktur und Zeit. In Luhmann, Niklas (Hrsg.), Soziale Systeme. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 377–487.
Zurück zum Zitat Rothe, Katharina (2008). Das (Nicht-)Sprechen über die Judenvernichtung. Psychische Weiterwirkung des Holocaust in mehreren Generationen nicht-jüdischer Deutscher. Gießen: Psychosozial Rothe, Katharina (2008). Das (Nicht-)Sprechen über die Judenvernichtung. Psychische Weiterwirkung des Holocaust in mehreren Generationen nicht-jüdischer Deutscher. Gießen: Psychosozial
Metadaten
Titel
Widerstände im Kontext psychoanalytischer Positionen und ihre Bedeutung für eine kritische Sozialforschung
verfasst von
Vesna Glavaški
Constanze Oth
Copyright-Jahr
2013
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-03112-1_4