Zusammenfassung
In diesem Beitrag nutzen wir drei verschiedene Forschungsperspektiven, um aufzuzeigen, ob und wie Nachhaltigkeit im Bankwesen zu einer Stabilisierung des Finanzmarkts beitragen kann. Dazu analysieren wir das Bankwesen unter anderem auf Basis von diskursiven Interviews, die wir mit Vertreter/innen deutscher Banken geführt haben. In der ersten Analyse rekonstruieren wir die institutionellen Logiken im Feld der Banken. Die Charakterisierung einer nachhaltigkeitsbasierten Bankenlogik liefert uns Anhaltspunkte, wie das nachhaltige Bankwesen zu einem resilienten Finanzmarkt führen kann. Unsere zweite Analyse dient der Identifikation von Deutungsmustern bei Banken. Die drei von uns herausgearbeiteten Deutungsmuster – Abgrenzung von ‚schlechten‘ Banken, Rolle der Banken in der Gesellschaft und ‚richtige‘ Rendite – verweisen auf Problemdeutungen sowie darauf, welches Potential sich daraus im Hinblick auf eine Stabilisierung des Finanzmarkts ergibt. Die dritte Analyse ist eine Clusterung der Interviewpassagen, die die stabilisierende Wirkung von Nachhaltigkeit im Bankwesen thematisieren. Die vier dort unterschiedenen Perspektiven auf die potentielle Stabilitätswirkung von Nachhaltigkeit deuten an, welchen Beitrag ein nachhaltiges Bankwesen zu einem resilienten Finanzmarkt leisten kann.