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2021 | Buch

Wie Politiklehrkräfte Antisemitismus denken

Vorstellungen, Erfahrungen, Praxen

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Über dieses Buch

Die qualitative Studie geht der Frage nach, wie Politiklehrkräfte Antisemitismus denken. Im Mittelpunkt stehen somit die subjektiven Vorstellungen sowie schulischen Erfahrungen und Praxen der Lehrkräfte. In der Analyse werden diese systematisch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen über Antisemitismus in Bezug gesetzt. Ein Ergebnis ist, dass trotz anti-antisemitischer Grundhaltungen der Befragten auch immer wieder antisemitische Denkmuster reproduziert oder antisemitische Äußerungen und Handlungen im schulischen Alltag übersehen oder relativiert werden. Die Untersuchung liefert abschließend Hinweise hinsichtlich einer nachhaltigen und subjektorientierten Gestaltung von Fortbildungsangeboten.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
In der Öffentlichkeit wird regelmäßig kontrovers darüber diskutiert, wie Mobbing und Diskriminierung an deutschen Schulen begegnet werden kann. Konsens besteht darüber, dass Schulen nicht nur ihrer Verpflichtung zur Vermittlung von Wissen, Kompetenzen und Fähigkeiten nachkommen, sondern mit ihrem Bildungsauftrag auch die demokratische Kultur einer Gesellschaft mitprägen.
Christoph Wolf
Kapitel 2. Theoretische Grundlagen und Forschungsstand
Zusammenfassung
Zu Beginn dieses Kapitels soll verdeutlicht werden, warum die sozialkonstruktivistische Perspektive zur Erforschung von Vorstellungen und zur Formulierung von Empfehlungen für die Lehrerfortbildung zielführend ist. Zur Präzisierung des Erkenntnisinteresses wird das Bürgerbewusstsein nach Lange dargelegt. Darüber hinaus werden Vorstellungen von verwandten Begriffen abgegrenzt.
Christoph Wolf
Kapitel 3. Forschungsdesign und Methodik
Zusammenfassung
Zur Erhebung und Rekonstruktion von Alltagsvorstellungen und Unterrichtspraxen eignet sich ein qualitativer Forschungszugang, wobei Leitfaden-Interviews und die qualitative Inhaltsanalyse als besonders geeignet gelten (Flick et al., 2013, 19; Helfferich 2014, 563). Ein qualitatives Forschungsdesign betrifft ganz allgemein die Planung einer wissenschaftlichen Untersuchung, die es Forschenden erlaubt, eine Fragestellung zu beantworten. Das Design berührt dabei nahezu alle Aspekte der Forschung, von Datenerhebung bis Datenauswertung (Flick 2013, 252).
Christoph Wolf
Kapitel 4. Antisemitismus aus der Sicht von Politiklehrkräften
Zusammenfassung
Kapitel 4 analysiert vergleichend die Erfahrungen, Alltagsdidaktiken und -vorstellungen der interviewten Lehrer*innen. Hierfür werden zunächst Kuckartz’ Ablaufschemata für die inhaltlich strukturierende und die evaluative qualitative Inhaltsanalyse erläutert. Die Darstellung der Erkenntnisse orientiert sich im Anschluss am Aufbau des Interviewleitfadens (vgl. 4.1; 4.2).
Christoph Wolf
Kapitel 5. Die Vorstellungen der Politiklehrkräfte im Spiegel der Antisemitismusforschung
Zusammenfassung
In Kapitel 2 wurde diskutiert, warum die subjektiven Alltagsvorstellungen bei der Gestaltung von Bildungsprozessen, also etwa bei Lehrerfortbildungen, gleichberechtigt neben den Bezugswissenschaften stehen: Eine Subjektorientierung ermöglicht ein Anknüpfen an vorhandene Vorstellungen, was die notwendige Voraussetzung für eine Änderung, Ausdifferenzierung und Erweiterung von Vorstellungen und damit Handlungsoptionen darstellt (Lange 2008, 254; Gropengießer 2001, 30; Kleickmann et al. 2001; Arnold 2003). Daher wurden mit Hilfe der QIA in Kapitel 4 die Alltagsdidaktiken wie die Vorstellungen (also das Bürgerbewusstsein) der Lehrer*innen rekonstruiert und dargestellt. Im nun folgenden Kapitel werden diese Vorstellungen im Rahmen von Erkenntnissen der Antisemitismusforschung diskutiert und so für die Weiterbildungsempfehlungen in Kapitel 6 aufbereitet.
Christoph Wolf
Kapitel 6. Implikationen für die Fortbildung von Lehrkräften
Zusammenfassung
Kapitel 5 diskutierte die analysierten Vorstellungen der Lehrer*innen aus Sicht der Antisemitismusforschung, um darauf aufbauend inhaltliche Anknüpfungspunkte für Fortbildungen ermitteln zu können. Die alltagsdidaktischen Erfahrungen und Überlegungen im Umgang mit Antisemitismus in der Schule, also die Ebenen der Intervention und Prävention, spielten dabei eine untergeordnete Rolle, werden nun jedoch systematisch aufgegriffen und sowohl zu den Alltagsvorstellungen als auch den Erkenntnissen der Antisemitismusforschung in Bezug gesetzt.
Christoph Wolf
Kapitel 7. Zusammenfassung und Fazit
Zusammenfassung
Was Lehrer*innen über Antisemitismus denken, welche Erfahrungen sie mit dem Thema in der Schule gemacht haben und wie sie didaktisch und thematisch damit umgehen, war bisher kaum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. In der vorliegenden empirischen Studie wurde sich diesen Fragestellungen gewidmet, indem zwölf niedersächsische Politiklehrer*innen interviewt wurden, da dem Fach Politik bei der Thematisierung von Antisemitismus eine zentrale Rolle zukommt.
Christoph Wolf
Backmatter
Metadaten
Titel
Wie Politiklehrkräfte Antisemitismus denken
verfasst von
Christoph Wolf
Copyright-Jahr
2021
Electronic ISBN
978-3-658-33387-4
Print ISBN
978-3-658-33386-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-33387-4