2009 | OriginalPaper | Buchkapitel
Wie trägt die informelle Ökonomie zur Geschlechterungleichheit in Bulgarien bei?
verfasst von : PhD Ana Luleva
Erschienen in: Wohlfahrtsstaaten und Geschlechterungleichheit in Mittel- und Osteuropa
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Nach dem Zusammenbruch der Planwirtschaften und dem daraus entstandenen Vakuum an institutionalisierter Ordnung haben informelle wirtschaftliche Tätigkeiten in allen ehemaligen sozialistischen Ländern die freigewordenen Nischen eingenommen. Dieses gemeinsame Merkmal der postsozialistischen Länder hat mit den Jahren differenziertere Züge angenommen. Abhängig vom Tempo und der Tiefe der durchgeführten Wirtschafts- und Sozialreformen haben die informellen Ökonomien heute in Mittel- und Osteuropa ein unterschiedliches Gewicht und eine unterschiedliche Bedeutung. Drei Gruppen von Ländern haben sich einem Bericht der Europäischen Kommission zufolge in Mittel- und Osteuropa herausgebildet, was das Niveau und die Dynamik von Schwarzarbeit („undeclared work“, d.h. nicht deklarierte Arbeit) angeht (
Renoy et al. 2004: 11
):
1.
Länder mit niedrigem Niveau an Schwarzarbeit — ca. 8–13 Prozent des Bruttosozialprodukts (BSP), wobei der Anteil sich verringert (Tschechien, Estland, die Slowakei),
2.
Länder, die ein mittleres Niveau an Schwarzarbeit — ca. 14–23 Prozent des BSP mit sinkender Tendenz aufweisen (Polen, Slowenien, Ungarn, Litauen und Lettland),
3.
Länder mit einem hohen Niveau und einem steigendem Anteil an Schwarzarbeit (Rumänien und Bulgarien).
Zur letzten Gruppe gehören auch Russland und die Ukraine, wo ebenfalls ein hohes Niveau an informeller Wirtschaft (ca. 40–50 Prozent des BSP) registriert wird (
Hotkina 2002: 107
).