Mitten in der Nordsee entsteht ein Dutzende Quadratkilometer großer Windpark. Alle 83 Turbinen hat der Betreiber Ørsted inzwischen aufgebaut. Ein wichtiges Teil für den Park fehlt aber noch.
Windparks auf See: Die Firma Ørsted gehört zu den größten Betreibern.
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Der Windparkbetreiber Ørsted hat die Bauarbeiten an seinem neuen Offshore-Windpark Riffgrund 3 in der deutschen Nordsee weitgehend abgeschlossen. Die letzte der insgesamt 83 Windkraftanlagen wurde installiert, wie das Unternehmen in Hamburg mitteilte.
Der Windpark rund 72 km vor der niedersächsischen Küste soll nach seiner Inbetriebnahme Anfang 2026 mit einer Leistung von 913 MW der bislang größte Offshore-Windpark Deutschlands werden. Damit können laut Ørsted umgerechnet rund 900.000 Haushalte mit Strom versorgt werden.
Noch fehlt laut dem Unternehmen der Anschluss der Windkraftturbinen an die Konverterplattform DolWin epsilon. Diese Plattform will der Übertragungsnetzbetreiber Tennet in diesem Jahr auf See installieren.
"Erheblicher Beitrag zur Dekarbonisierung"
"Das Projekt wird nach Inbetriebnahme einen erheblichen Beitrag zur Dekarbonisierung unserer Industriekunden leisten – in einer Größenordnung, die so nur Windenergie auf dem Meer leisten kann", sagte der Geschäftsführer von Ørsted in Deutschland, Jörg Kubitza, laut einer Mitteilung.
Das Geschäftsmodell basiere auf langfristigen Stromabnahmeverträgen, das so erstmals in Deutschland für Offshore-Wind angewandt werde. Zu den Abnehmern der Windenergie zählen demnach Amazon, BASF, der Werkstoffhersteller Covestro, Rewe und Google.
Windparks werden von Ostfriesland aus überwacht
Ørsted hatte vor rund einem Jahr damit begonnen, die ersten Fundamente für die Windkraftanlagen zu setzen - auf einer Fläche von 75 km². Das entspricht einer Fläche mehr als doppelt so groß wie die Insel Borkum.
Die installierten Turbinen stammen von Siemens Gamesa und sind die neuste Generation. Bei den Anlagen mit einer Leistung von je 11 MW und einem Rotordurchmesser von 200 m handelt es sich laut Ørsted um die größten Windkraftanlagen auf der deutschen Nordsee. Diese wurden parallel auch in einem weiteren Ørsted-Windpark vor Norderney, Gode Wind 3, gebaut.
Weltweit führender Betreiber
Ørsted ist einer der weltweit führenden Betreiber von Windparks auf See. Bislang betreibt der dänische Energieversorger vier Windparks in der Deutschen Bucht. Der Betrieb und die Wartung erfolgen aus Emden und Norden-Norddeich in Ostfriesland.
Zuletzt kam der deutsche Ausbau der Windkraft auf See langsam voran. Nach Angaben des Beratungsunternehmens Deutsche Windguard waren in der ersten Jahreshälfte 2024 in der Nord- und Ostsee 1602 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 8,9 GW im Betrieb. Geplant ist, dass bis 2030 weitere 21 GW an Windenergieleistung auf See installiert werden sollen.