08.02.2019 | Hauptbeiträge - Thementeil | Ausgabe 1/2019
Wir mögen uns nicht und arbeiten trotzdem zusammen – wie Aufgabeninterdependenzen den Zusammenhang zwischen interpersonellen Teamprozessen und Zufriedenheit beeinflussen
- Zeitschrift:
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Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO)
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Ausgabe 1/2019
- Autoren:
- Juliane Friedrichs, Prof. Dr. Sandra Ohly
Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag der Zeitschrift Gruppe. Interaktion. Organisation befasst sich mit den Zusammenhängen von interpersonellen Teamprozessen und der wahrgenommenen Zufriedenheit auf Teamebene. Interpersonelle Prozesse umfassen Konflikt- und Affektmanagement sowie motivationale Teamprozesse. In dieser Studie wird die Rolle von Aufgabeninterdependenzen näher untersucht. Mittels einer quantitativen Befragung von studentischen Teams (n = 25) wurde überprüft, ob der Grad der Aufgabeninterdependenz den Zusammenhang von interpersonellen Prozessen und Zufriedenheit auf Teamebene positiv beeinflusst. Die Ergebnisse zeigen einerseits, dass interpersonelle Teamprozesse positiv mit wahrgenommener Zufriedenheit auf Teamebene zusammenhängen und andererseits, dass der Grad der Aufgabeninterdependenz eine Moderatorvariable darstellt. Entgegen der Annahme, dass Aufgabeninterdependenzen die Beziehung zwischen interpersonellen Prozessen und Zufriedenheit verstärken, konnte gezeigt werden, dass interpersonelle Prozesse eine kompensatorische Wirkung bei niedriger Aufgabeninterdependenz haben. Teams, die ein gutes Konflikt‑, Affekt- und Motivationsmanagement haben, sind fast genauso zufrieden mit ihrem Team bei niedriger Aufgabeninterdependenz wie bei hoher Aufgabeninterdependenz. Implikationen werden abschließend diskutiert.