2019 | OriginalPaper | Buchkapitel
Wirtschaft und Moral – die normative Fundierung der Wirtschaftssoziologie
verfasst von : Sarah Lenz
Erschienen in: Ethische Geldinstitute
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Während die Beschäftigung mit dem Verhältnis von Markt und Moral durch die Soziologie erst mit der Aufhebung der disziplinären Arbeitsteilung mit der Ökonomie zu Beginn der 1980er-Jahre wieder aufgegriffen wurde, ist die Verbindung und die Wechselseitigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft in den Werken der soziologischen Klassiker ein wichtiger Bestandteil. Eine zentrale Gemeinsamkeit in den Arbeiten von Émile Durkheim, Max Weber und Karl Polanyi ist die Abgrenzung von Theorien der klassischen Nationalökonomie und die damit einhergehende Ablehnung des individuellen Eigeninteresses zur Erklärung der Stabilisierung von Marktbeziehungen (vgl. u. a. Smith 2009 [1776]). So stellt Durkheim in seiner Theorie der normativen Integration die Moral als grundlegenden Integrationsmechanismus heraus und verdeutlicht dies beispielsweise an den vorvertraglichen und nicht-marktlichen Bedingungen des Vertrages: „denn nicht alles ist vertraglich beim Vertrag“ (Durkheim 2006 [1893], S. 267-272).