Die Berechnung der Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage sollte gewissenhaft vorgenommen werden. Die von den Herstellern bzw. Installateuren präsentierten Berechnungen sind mit Vorsicht zu genießen, sind darin doch meist zu optimale Grundannahmen eingeflossen. Mit dem erlangten Know-how sind Sie in der Lage, geschönte Berechnungen von realistischen Kalkulationen zu unterscheiden. Anhand eines Musterfalls wird gezeigt, dass allein mit einer Einspeisung des erzeugten Solarstroms kaum mehr ein Gesamtgewinn über die gewöhnliche Betriebsdauer einer Photovoltaikanlage erzielt werden kann. Daher sollte es Ziel jedes Investors sein, einen möglichst hohen Anteil für den selbst verbrauchten Strom zu erreichen. Bereits ab einem 10-prozentigen Anteil wird eine Wirtschaftlichkeit der Anlage erreicht.
Wie im vorhergehenden Kapitel ausgeführt, wird die Förderung einer Photovoltaikanlage aus den einzelnen Fördertöpfen stetig geringer. Und auch die ganz wesentliche Förderung der Photovoltaik durch die Einspeisevergütung nach dem EEG ist nachhaltig rückläufig. Damit sinken die Einnahmen für den produzierten Strom und es stellt sich durchaus die Frage, ob eine Investition in eine Photovoltaikanlage aktuell noch lohnenswert ist?!
Dazu das Ergebnis gleich vorab: Ja, es lohnt sich in aller Regel weiterhin, über die Installation einer Photovoltaikanlage nicht nur nachzudenken, sondern diese auch vorzunehmen.
Denn zum einen klettern die Strompreise mit jährlicher Regelmäßigkeit, und in letzter Zeit in stark zunehmendem Maße. Zum anderen sind nicht nur die Erlöse für den produzierten Strom am Sinken, sondern auch die Investitionskosten für eine Photovoltaikanlage gehen stetig zurück. Vor allem der starke Preisverfall bei den Solarmodulen reduziert die Herstellungskosten für eine Anlage ganz erheblich und kann damit die geringeren Erträge kompensieren.
So verwundert es nicht, dass zwischenzeitlich eine Photovoltaikanlage durchaus als eine lukrative Kapitalanlage gilt. Dies vor allem in Zeiten von extrem niedrigen Zinsen für Kapitalanlagen, die nur durch ein mehr an Risiko bei der Anlageform zu steigern sind. Doch auch die Euro-Unsicherheit und die Sorge vor einer künftig wieder steigenden Geldentwertung macht eine Photovoltaikanlage als eine Gewinn bringende, wenn auch etwas andere Sachanlage interessant.
Denn bereits nach 8–12 Jahren kann eine Amortisation der Investition eintreten. Selbst bei einer (teilweisen) Finanzierung mit Fremdmitteln (Darlehen) wird die wirtschaftliche Kostenneutralität deutlich vor dem Ablauf der Lebensdauer einer Photovoltaikanlage erreicht.
Welche Kriterien für die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage im Einzelnen maßgebend sind, wird nachfolgend dargestellt und darüber hinaus auch in einer beispielhaften Musterrechnung erläutert.
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