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Öffentliches Finanzierungsumfeld für KMU hat Lücken

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Fördermittel für die Energiewende oder die digitale Transformation nutzen vor allem Großunternehmen und Start-ups. Eine Studie hat nun ermittelt, dass die öffentlichen Finanzhilfen für den Mittelstand lückenhaft und unübersichtlich sind. 

Um den Umbau zu nachhaltigeren Produktionsprozessen und die Veränderung ihrer Geschäftsmodelle zu unterstützen, müssen mittelständische Betriebe stärker in den staatlichen Förderfokus rücken.


Die deutsche Regierung unterstützt die Ansiedlung großer Produktionsstätten internationaler Unternehmen mit erheblichen Subventionen, um den Standort Deutschland als Vorreiter in der klimaneutralen Wirtschaft zu etablieren. Dennoch ist das öffentliche Finanzierungsumfeld in Deutschland lückenhaft. Vor allem Mittelständlern mit Wachstumspotenzial außerhalb technologieintensiver Sektoren oder starkem Nachhaltigkeitsfokus fehlen entsprechende Alternativen. Große Unternehmen und Start-ups profitieren laut einer im August publizierten Studie der OECD in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung deutlich mehr von entsprechenden Finanzierungsmöglichkeiten. 

Der Report "Finanicng SME growth in Germany" vergleicht die öffentliche Förderlandschaft auf Bundesebene mit den Förderinstrumenten in anderen OECD-Staaten.

Keine Transformation ohne den Mittelstand

Nicht nur Investitionen in Großprojekte tragen zur Unabhängigkeit Deutschlands von globalen Lieferketten bei. Entscheidend für den Erfolg der Transformation sind den Studienautoren zufolge vor allem die vielen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die ihre Produktion von Produkten und Bauteilen, die etwa relevant für die Energiewende und andere Transformationsanstrengungen sind, ebenso nachhaltig gestalten müssen.

Zwar sind die Eigenkapitalquoten mittelständischer Unternehmen von neun Prozent im Jahr 1997 auf 29 Prozent Jahr 2019) gestiegen und sorgen vor allem im Mittelstand für ein solides Potenzial zur Eigenfinanzierung. Doch das Klimabarometer der KfW habe gezeigt, dass sich die Kluft zwischen Großunternehmen und KMU in Bezug auf Investitionen in die Energiewende, aber auch in wachstumsstärkende Maßnahmen vergrößert. Einen zentralen Grund sieht der Report in der Ausgestaltung öffentlicher Förderinstrumenten. So seien alternative Finanzierungsoptionen, insbesondere für Unternehmen mit hohem Risikoprofil, in Deutschland unterentwickelt. 

Viele KMU fallen durchs Förderraster

Die deutsche öffentliche Finanzierungslandschaft sei stark auf Start-ups fokussiert. Etablierte Unternehmen mit Wachstumspotenzial fielen hier oft durchs Raster. Zudem ermittelt die Studie, dass die Finanzierungsinstrumente auf kapitalintensive Investitionen ausgerichtet sind. Und damit entsprechen sie häufig nicht mehr den Bedürfnissen kleinerer Unternehmen. Die Vielzahl der Instrumente erschwere es KMU außerdem, die passenden Finanzierungen zu finden.

"Insgesamt könnte eine Diversifizierung von öffentlichen Fördermaßnahmen bei gleichzeitiger Vereinfachung des Zuganges sinnvoll sein, um mehr Potenziale zu realisieren. Vor allem sollten aber Nachhaltigkeitsaspekte eine größere Rolle bei der Scale-up-Finanzierung zugeschrieben bekommen", heißt es in der Studienzusammenfassung. Deutschland sollte nach Meinung der Wirtschaftsexperten stärker in nachhaltige Produktionsprozesse und Geschäftsmodelle investieren. Das sichere langfristig die Wettbewerbsfähigkeit und hebe Potenziale, besonders im Bereich der Circular Economy.

Mittelstand stärker in den Fokus rücken

"Es gibt in Deutschland einige Instrumente, die mittelständischen Unternehmen bei der Bewältigung der Nachhaltigkeitstransformation helfen", so die Studienautoren. Hierzu gehöre etwa der die Klima-Offensive für den Mittelstand, über die die Förderbank KfW zinsgünstige Kredite in Verbindung mit Zuschüssen für Investitionen in klimafreundliche Produkte, Technologien und Verfahren von jährlich insgesamt bis zu 100 Millionen für drei Jahre anbietet.

Das offiziell vielfach bekundete Ziel, die deutsche Wirtschaft fit für die Nachhaltigkeitstransformation zu machen, lässt sich noch nicht in der Ausrichtung der Förderlandschaft auf Bundesebene wiederfinden. Notwendige Investitionen für neue - nachhaltige - Produktionsprozesse aber auch Investitionen in die Veränderung des Geschäftsmodells bei existierenden KMU müssten stärker in den Fokus rücken. Beispiele wie Estlands Green Fund zeigen, dass es möglich ist, nachhaltige Unternehmen sowohl in den Früh- als auch späteren Wachstumsphasen effektiv zu unterstützten", lautet das Fazit der Studienautoren. 

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