Seit drei Jahren befindet sich die deutsche Wirtschaft mehr oder weniger im Krisenmodus. Das spiegeln auch die aktuellen Daten der Förderbanken in Deutschland wider. Diese zahlten 2022 drei Mal so viel Kapital aus als im Vor-Corona-Jahr 2019. Der größte Batzen floss in den Wohnungs- und Städtebau.
Im Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand stehen die Räder aufgrund der Haushaltslage derzeit still.
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Mehr als 42 Milliarden Euro sind über die 19 Förderbanken des Bundes und der Länder im vergangenen Jahr an die deutsche Wirtschaft geflossen. Das berichtet der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB). Das sind drei Mal mehr als 2019 - also vor Ausbruch der Corona-Krise. So waren auch 2022 die Zuschüsse "stark von den Corona-Hilfen geprägt". Allein 9,9 Milliarden Euro wurden von Bund und Ländern über Förderbanken zur Abfederung der Pandemieauswirkungen ausgereicht. Dazu wurden 363.000 Anträge bewilligt.
Insgesamt ging in den Wohnungs- und Städtebau mit mehr als 22 Milliarden Euro aber der Löwenanteil der Förderungen. "Dahinter verbergen sich insbesondere Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz der Gebäude sowie zur Bildung von Wohneigentum und Aufbauhilfen für Flutopfer", heißt es in dem aktuellen Bericht. 13 Milliarden Euro wurden an Unternehmen sowie gemeinnützige Organisationen gezahlt (gewerbliche Förderung). Die restliche Summe verteilt sich auf die kommunale Förderung, die Landwirtschaft und sonstige Fördermaßnahmen.
Stabilisierung der deutschen Wirtschaft
"Die Herausforderungen der vergangenen drei Jahre haben besonders deutlich gezeigt, was Förderbanken zur Stabilisierung der deutschen Wirtschaft beitragen", betonte Erk Westermann-Lammers, Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IBSH) und Vorsitzender des Ausschusses für Förderbanken des VÖB. "Das Jahr 2022 war mit einer sehr hohen Antragszahl und vielen Corona-Hilfen wieder ein Kraftakt, welches die Rolle der Förderbanken als starker Wegbegleiter in Krisenzeiten unterstreicht", ergänzt VÖB-Geschäftsführer Dominik Lamminger. So haben die Mitgliedsinstitute ihm zufolge ihr Repertoire an Förderprogrammen stetig ausgebaut.
Zu den vier Förderinstrumenten gehören die Zuschüsse, also nicht rückzahlbare Zuwendungen, Darlehen an Fördernehmer sowie der von Förderbanken ausgereichte Anteil an Konsortialdarlehen, Globaldarlehen an Geschäftsbanken und Intermediäre, sowie Bürgschaften und die in dieser Rubrik enthaltenen Haftungsfreistellungen.