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28.01.2015 | Wirtschaftsinformatik + Betriebliche Anwendungen | Schwerpunkt | Online-Artikel

Was Big Data für die Produktentwicklung leistet

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2:30 Min. Lesedauer

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Big Data ist zum Schlüsselbegriff in der digitalen Transformation geworden. Auch bei der Kreation neuer Produkte bringen die analytischen Datensammlungen Unternehmen echten Nutzwert.

Strategische Datenanalysen bergen für Unternehmen einen großen Mehrwert. Das gilt für die Erschließung neuer Umsatzpotenziale genauso wie für die Kundenbindung. Internationale Führungskräfte sehen einen Wertbeitrag – besonders für die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Das zeigt die Umfrage "Big Success with Big Data" des Beratungshauses Accenture unter insgesamt 1.007 branchenübergreifend befragten Entscheidern, die an mindestens einer Big-Data-Einführung beteiligt waren.

Big Data als Treiber für neue Services

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Allen Unkenrufen zum Trotz, die zu Datenschutzbedenken aus den Reihen der Verbraucherschutzorganisationen kommen, wittern Unternehmen Chancen. Speziell im deutschen Markt sind 94 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass der Big-Data-Einsatz durch die Entwicklung neuer Services oder Artikel vorangetrieben wird. So sind virtuelle Kundenforen in sozialen Netzwerken, Workshops, Kundenbeiräte oder die Kundenintegration bei der Produktentwicklung im Finanz- und Konsumgütersektor Trends.

Über die Hälfte der Manager in Deutschland glauben den Studienergebnissen zufolge, dass die Produktentwicklung auch in den kommenden Jahren positive Impulse durch Big-Data-Technologien erhält. "Unternehmen haben erkannt, dass Big Data einer der Eckpfeiler der digitalen Transformation ist", meint Astrid Bohé, Leiterin Digital Analytics Business bei Accenture. Unternehmen schöpfen dieses Potenzial allerdings noch nicht aus, wenn es beispielsweise darum geht, neue Geschäftsideen zu entwickeln, so Annette Speck in einem Online-Beitrag auf Springer für Professionals.

Big-Data-Marketing als Herausforderung für Unternehmen

Die Springer-Autoren Pascal Rossa und Professor Heinrich Holland beleuchten in dem Band "Digitales Dialogmarketing", die schier unbegrenzten Möglichkeiten, mit denen Big Data in Unternehmen punkten kann. Die Autoren führen an, dass Big Data zu einem wesentlichen Teil in der "strategischen und operativen Unternehmensführung und Unternehmenskultur" wird. Ob strukturierte oder unstrukturierte Daten, Textanalysen oder Textmining alle Datenstrukturen bieten eine Vielzahl von Analysemöglichkeiten, wenn sie intelligent zusammengeführt und ausgewertet werden. Durch Big-Data-Analysen können neue Produkte kreiert werden, die den Erwartungen der Kunden entsprechen.

Aber auch bestehende Produkte oder Dienstleistungen lassen sich so optimieren, wie die Autoren im Buchkapitel "Big-Data-Marketing - Chancen und Herausforderungen für Unternehmen" näher erläutern. Die Grundlage dafür liefern zum Beispiel Datensammlungen von Kundenmeinungen aus sozialen Netzwerken, Analysen zur Produktnutzung und andere Daten, die erst durch Big Data mikrogenau ausgewertet werden können. Typische Beispiele sind (Seite 273):

  • Daten der vom Verbraucher gekauften und betrachteten Produkte
  • interne Suchbegriffe
  • Customer-Journey-Daten oder zumindest Herkunft des Verbrauchers im Sinne von der verweisenden Seite inklusive externe Suchbegriffe
  • Informationen aus Social-Media-Profilen einschließlich Bild-, Text- und Netzwerkanalyse
  • Konfigurationen eines Produktes von allen Kunden
  • sämtliche Konfigurationen dieses Produktes von Kunden mit ähnlichem Profil (Alter, Geschlecht, geografische Lage, benutzte Devices)
  • Tracking-Daten aus Produktkonfiguratoren.
  • Geodaten, z. B. aus IP-Lokalisierung
  • Daten zu aktuellen und historischen Marketing-Aktionen.

Rossa und Holland stellen dazu fest, dass Big Data im Unterschied zur bekannten Business Intelligence in Unternehmen deutlich agiler, proaktiver und passgenauer eingesetzt werden kann. Darin steckt die eigentliche Revolution für das Marketing. Denn dies bringt gerade für die schnelle Marktreife neuer Dienstleistungen oder Produktserien einen Wettbewerbsvorteil.

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