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2005 | Buch

Wirtschaftsinformatik 2005

eEconomy, eGovernment, eSociety

herausgegeben von: Professor Dr. Otto K. Ferstl, Professor Dr. Elmar J. Sinz, Dipl.-Wirtsch. Inf. Sven Eckert, Dipl.-Wirtsch. Inf. Tilman Isselhorst

Verlag: Physica-Verlag HD

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Über dieses Buch

Die 7. Internationale Tagung Wirtschaftsinformatik 2005 (WI 2005) steht unter dem Leitthema eEconomy, eGovernment, eSociety. Durch dieses Thema kommt der erweiterte Gegenstand der Fachdisziplin Wirtschaftsinformatik zum Ausdruck, der ausgehend von Informationssystemen in Unternehmen zunehmend auch Informationssysteme in öffentlichen Verwaltungen und privaten Haushalten umfasst. Die Beiträge zur WI 2005 greifen folgende Schwerpunkte auf: ERP und SCM, Grid Computing, CRM/SRM, Internet-Ökonomie, eBusiness, Outsourcing, eFinance, IS- und SW-Architekturen, eGovernment, eProcurement, eLearning, Wissensmanagement, Private Services, Ubiquitous Computing, IT-Security, Semantic Web, Information Warehousing, EAI, Mobile Systeme, Softwareagenten. Darüber hinaus enthält der Tagungsband ausgewählte Hauptbeiträge namhafter Autoren. Das Buch richtet sich an Wissenschaftler und Praktiker. Es bietet Orientierungshilfe und einen umfassenden Einblick in die genannten Forschungsfelder.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einführung in den Track Wandlungsfähige Wertschöpfungsnetzwerke

Realisierung ubiquitärer Supply Networks auf Basis von Auto-ID- und Agenten-Technologien — Evolution oder Revolution?

Der Erfolg des Supply Chain Management (SCM) hängt entscheidend davon ab, dass relevante Informationen zeit- und kontextgerecht den Entscheidungsträgern zur Verfügung stehen. Nicht zuletzt aufgrund zunehmend kürzerer Produktlebenszyklen sind Lieferanten-Abnehmer-Netzwerke ständigen Veränderungen ausgesetzt. Bestehende Geschäftsprozesse müssen häufig an wechselnde Anforderungen und Partner angepasst werden. Dies führt zu einem hohen Aufwand für die Koordination von Aktivitäten innerhalb des Lieferanten-Abnehmer-Netzwerks. Mit der Agententechnologie und Auto-ID-Systemen (Auto-ID = Automatische Identifikation) auf der Basis von RFID (= Radio Frequency Identification) zum Tracking und Tracing von Ressourcen entlang von Lieferanten-Abnehmer-Netzwerken können wesentliche Beiträge zur Effektivierung des SCM geleistet werden. Im Rahmen dieses Beitrags wird der Status Quo der Agenten-Technologie zur Koordination von Lieferanten-Abnehmer-Netzwerken aufgearbeitet. Einsatzpotentiale eines agentenbasierten Tracking und Tracing auf der Basis von RFID werden dargestellt. Herausforderungen und zukünftige Entwicklungstrends im agentenbasierten SCM werden aufgezeigt. Eine Rahmenarchitektur eines Multi-Agenten-Systems (MAS) zur Koordination und Realisierung von ubiquitären Lieferanten-Abnehmer-Netzwerken wird vorgestellt.

Frank Teuteberg
Flexible Wertschöpfungsnetzwerke in der kundenindividuellen Massenfertigung — Ein service-orientiertes Modell für die Schuhindustrie

Die Fähigkeit von Unternehmen, flexibel und schnell auf interne oder externe Veränderungen des betrieblichen Umfelds reagieren zu können, wird immer mehr zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Die kundenindividuelle Massenproduktion stellt als wettbewerbsstrategisches Konzept für diversifizierte Märkte ein theoretisches Gerüst zur Kombination von Massenproduktion und individualisierter Leistungserstellung bereit. Für eine erfolgreiche Umsetzung dieses Ansatzes wird vorausgesetzt, dass Informationssysteme entwickelt werden, welche die notwendigen Dienste kontext- bzw. situationsspezifisch angepasst und kombiniert zur Verügung stellen. Innerhalb der Softwaretechnik existiert hierfür das Konzept der service-orientierten Architekturen, die mittels lose gekoppelter Systeme Unternehmensnetzwerke dienstebasiert abbilden können. In dem vorliegenden Beitrag wird dieser Ansatz auf die kundenindividuelle Massenfertigung übertragen und anhand eines Anwendungsbeispiels aus dem BMBF-Projekt „EwoMacs“ für die Schuhindustrie konkretisiert.

Andreas J. Dietrich, Stefan Kirn
Architektur für die kooperative Auftragsabwicklung

Das Aufbrechen traditioneller Wertschöpfungskettenführt dazu, dass an der Abwicklung eines Kundenauftrags oft mehrere Partner beteiligt sind. Während mit der Implementierung von ERP-Systemen durchgängige interne Prozesse geschaffen wurden, existieren an den Schnittstellen zu externen Geschäftspartnern zahlreiche Ineff izienzen. Typische Beispiele sind die manuelle Wiedereingabe von Auftragsdaten, fehlende bzw. unvollständig weitergeleitete Informationen und Pufferbestände. Diese wirken sich einerseits auf die Kosten, andererseits auf Durchlaufzeiten, Service Level und damit auf die Kundenzufriedenheit aus. Verbesserungen in der überbetrieblichen bzw. kooperativen Auftragsabwicklung setzen abgestimmte Prozesse und Daten mit Partnern und Kunden sowie flexible Informationssystemarchitekturen voraus. Der Beitrag entwickelt eine Architektur für die kooperative Auftragsabwicklung aufden Gestaltungsebenen der Strategie, der Geschäftsprozesse und der Informationssysteme.

Dimitrios Gizanis, Christine Legner, Hubert Österle
Ableitung von IT-Strategien durch Bestimmung der notwendigen Wandlungsfähigkeit von Informationssystemarchitekturen

Wandlungsfähigkeit von Informationssystemen ist zu einem wesentlichen Wettbewerbsfaktor geworden. Die derzeit unzureichende methodische Unterstützung zur Umsetzung von Wandlungsfähigkeit führt in Unternehmen häufig zu ungenutzten Potenzialen einer leistungsfähigen Struktur durch die eingesetzte Informationstechnologie.

Ziel des Forschungsprojektes CHANGE ist es, Methoden und Vorgehensmodelle zu entwickeln, die eine dauerhafte Wandlungsfähigkeit von Informationssystemen unterstützen. Dazu wird im Rahmen dieses Beitrages ein Verfahren vorgestellt, welches der Forderung zur Ermittlung der notwendigen Wandlungsfähigkeit unter Einbeziehung des Unternehmensumfeldes nachkommt. Als wesentliches Ergebnis wird ein Kennzahlensystem entwickelt, das zum einen die Umweltsituation als Indikator für den Wandlungsdruck eines Unternehmens beschreibt. Im nächsten Schritt werden Kriterien zur Ermittlung des Wandlungspotentials der eingesetzten IT herangezogen. Abschließend werden beide Dimensionen zusammengeführt und in ihrer Bedeutung für die IT Strategie eines Unternehmens interpretiert.

Katja Andresen, Norbert Gronau, Simone Schmid
Wandlungsfähige Auftragsabwicklung als Voraussetzung für effizientes Produzieren in Netzwerken

Das Unternehmensumfeld ist durch Turbulenzen und permanente Veränderungen in den Absatz- und Beschaffungsmärkten geprägt. Unternehmen sind deshalb der Notwendigkeit einer permanenten Rekonfiguration ihrer Wertschöpfungskette unterworfen, worauf diese zunehmend mit der Bildung von wandlungsfähigen Wertschöpfungsnetzwerken reagieren. Darin stellt die Auftragsabwicklung den wesentlichen Kernprozess dar, der ein hohes inner- und überbetriebliches Rationalisierungspotenzial aufweist. Dessen Erschließung erfordert in den einzelnen Unternehmen anpassungs- und wandlungsfähige Abläufe sowie ein sich an organisatorische Veränderungen anpassungsfähiges IT-System. Insbesondere kommt der technologischen Wandlungsfähigkeit eingesetzter Standardsoftware eine hohe Bedeutung zu. Softwarehersteller sind daher in Zukunft gefordert, Auftragsabwicklungssysteme zu entwickeln, die sowohl in der Entwicklungsphase (Build-Time) als auch in der Betriebsphase (Run-Time) umfassende Anpassungen ermöglichen. An dieser Stelle setzt das Forschungsprojekt "CHANGE - Entwicklung und Betrieb wandlungsfähiger Auftragsabwicklungssysteme“ an. Das Themenfeld wird in einem Verbund der Technischen Universität München und der Universität Potsdam in Zusammenarbeit mit der FAUSER AG (Gilching) und der PSIPENTA GmbH (Berlin) bearbeitet.

Horst Wildemann, Michael F. Zäh, Nils Müller, Ulrich Krauß, Markus Loth
Adaptive Design of Cross-Organizational Business Processes Using a Model-Driven Architecture

To enable enterprises to keep up with the constant change in business relationships and cross-organizational value chains, it is crucial to develop adaptive business systems and value chains. In order to achieve this, methodologies, methods, and infrastructures to support end-to-end modeling of cross-organizational business processes are required, allowing changes to business processes being defined at the business level and providing well-defined (and possibly largely automated) model transformations and refinements down to the level of information and communication technology systems.

The contribution of this paper is threefold: First, we present a conceptual architecture for modeling collaborative business processes based on a model-driven architecture; second, we propose a design approach suitable to the model-driven architecture, and third, we provide two model transformations (mappings) to implement our design approach, thus enabling the smooth transition from an ARIS model via a computation-independent BPDM model to a platform-independent BPDM model.

Bernhard Bauer, Stephan Roser, Jörg P. Müller

Einführung in den Track Gridbasierte Wertschöpfung

Wertschöpfung im Produktlebenszyklusmanagement

Das Produktlebenszyklusmanagement (PLM) rückt als Unternehmens-Kernkompetenz neben dem Enterprise Resource Planning (ERP), dem Customer Relationship Management (CRM) und dem Supply Chain Management (SRM) zunehmend ins Blickfeld. Ziele von PLM sind die Reduktion der Produktentwicklungszeiten und -kosten, die Beherrschung von Produktkomplexität und — variantenvielfalt und die Steigerung der Produktqualität. Der Einsatz von PLM und unterstützender IT-Systeme erfordert eine prozess-orientierte Analyse eines Produktes von der Produktidee über die Entwicklung, die Produktion, die Nutzung bis hin zur Entsorgung. Methodiken für die Kosten/Nutzen-Betrachtungen von PLM und für die Einführung von PLM-Systemen werden vorgestellt. Einsatzszenarien werden präsentiert.

Elmar Hahn
Eine ökonomische Bewertung der Dienstauswahlverfahren in serviceorientierten Overlaynetzen

Einfache IT-Dienstleistungen werden im Konzept des On-Demand bzw. Grid Computing an externe Anbieter ausgelagert. Dieser bedarfsabhängige Bezug von Rechenleistung wird als Chance zur Beseitigung von Ineffizienzen und zur Kostenreduktion gesehen. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich insbesondere mit Verfahren zur Dienstauswahl, über die in den vorliegenden Konzepten solcher serviceorientierter Architekturen keine Aussagen bezüglich Anwendbarkeit und Performanz geföllt werden. Er vergleicht die existierenden Ansätze mit einem koordinatorfreien — auf ökonomischen Prinzipien beruhenden — Ansatz anhand ökonomischer Metriken. Mittels einer Simulation werden unterschiedliche Verfahren in verschiedenen Netzwerkszenarien untersucht und die bessere Anpassungsfähigkeit der koordinatorfreien Variante an Dynamik und Knotendichte des Netzwerks gezeigt.

Michael Reinicke
SettleBot: A Negotiation Model for the Agent Based Commercial Grid

Market-driven sharing of distributed computational resources requires coordination support that can be provided by distributed problem solving (software agent technology). Multiple-issue negotiation among autonomous software agents allows the efficient alignment of resource consumers’ demand profiles and the service capabilities of resource providers. To address the inefficiencies of negotiations on imperfect markets, the negotiation model suggested by the SettleBot research effort includes both self-interested negotiations driven by a heuristic strategy and a joint-gains approach to win/win-negotiations. While finding joint gains under imperfect information is a well-known problem with approaches relating to simulated annealing as common approximate solutions, self-interested negotiations in a dynamically evolving environment require intelligent agents that retrieve, process and leverage knowledge about the world state. Superior strategy solutions in given market scenarios are identified using a genetic learning algorithm.

Florian Lang

Einführung in den Track Customer Relationship Management (CRM) und Supplier Relationship Management (SRM)

Strategic Channel Alignment — Perspectives on the Combination of Physical and Virtual Distribution Channels

Extensive integration of online and offline channels is often considered the preferable strategy for multi channel retailing. However, empirical findings contradict this assumption and show that retailers choose divergent multi channel strategies. In this paper, we present a model of strategic channel alignment and define four alignment perspectives that can help to reconstruct and interpret decisions on multi channel strategies as an alignment of general marketing strategy and online strategy. An application of the model to the cases of four prominent and successful players from the grocery retailing industry shows that although the companies pursue fundamentally different multi channel strategies, they are all examples of successful alignment and mature multi channel strategies.

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Claas Müller-Lankenau, Kai Wehmeyer, Stefan Klein
Potenziale und Grenzen der internetgestützten Datenerhebung im Rahmen des Customer Relationship Management

Das Internet wird von zahlreichen Unternehmen als kostengünstiges Medium zur reaktiven und non-reaktiven Gewinnung von Kundendaten herangezogen. In vielen Fällen werden diese Daten zur Erstellung von Profilen im Rahmen eines aktiven Kundenbeziehungsmanagements (CRM) verwendet und dienen als Basis verschiedener kommunikationspolitischer Maßnahmen. Der vorliegende Beitrag untersucht die Problematik mangelnder Datenqualität, die durch bewusste Falscheingaben der Benutzer verursacht wird und zeigt anhand einer empirischen Untersuchung, durch welche Faktoren die Einstellung von Internetnutzern hinsichtlich der Weitergabe ihrer persönlichen Daten determiniert wird.

Horst Treiblmaier, Astrid Dickinger
Verbreitung, Anwendungsfelder und Wirtschaftlichkeit von XML in Verlagen — Eine empirische Untersuchung

Heutzutage sieht sich die Verlagsbranche immer drängender vor die Herausforderung gestellt, das Internet als Distributionskanal einzusetzen, um sich bietende Potenziale aus einer Mehrfachverwertung von Medieninhalten ausschöpfen zu können. Hierfür ist ein effizienter zwischen- wie innerbetrieblicher Inhalteaustausch zur Integration von Print- und Online-Produkten unerlässlich. Die in diesem Zusammenhang immer häufiger diskutierte XML-Technologie scheint für diese Aufgabe sowohl die technischen Voraussetzungen zu erfüllen als auch zu kostenorientierten Vorteilen aufgrund der hohen Automatisierbarkeit gut strukturierbarer Inhalte zu führen. Der vorliegende Beitrag, der sich auf eine empirische Untersuchung im Zeitraum von Februar bis Mai 2004 in Deutschland stützt, versucht zum einen über die tatsächliche Verbreitung, Nutzung und Wirtschaftlichkeit der XML-Technologie in Print-Verlagen Aufschluss zu geben, zum anderen die in der einschlägigen Literatur zu findenden Aussagen zu überprüfen.

Alexander Benlian, Monica Reitz, Thomas Wilde, Thomas Hess

Einführung in den Track Internet-Ökonomie

Flexible Software-Architektur für Prognosemärkte

Virtuelle Börsen können als ein innovatives Instrument zur Lösung betriebswirtschaftlicher Prognoseprobleme eingesetzt werden. Bisher wurden sie jedoch lediglich für einzelne Fragestellungen angewandt. Um virtuelle Börsen als ein Prognoseinstrument in der Unternehmenspraxis zu etablieren, ist eine flexible Software zur allgemeinen und einfachen Nutzung eine entscheidende Grundvoraussetzung, die bisher noch nicht untersucht wurde. In diesem Beitrag wird zunächst die Funktionsweise der Prognosemärkte erläutert. Hieraus werden die Anforderungen und das Fachkonzept für die Software für Prognosemärkte abgeleitet. Darauf aufbauend wird die komponentenbasierte Software-Architektur herausgearbeitet. Abschließend wird die Implementierung auf Basis des Microsoft ASP.NET Frameworks vorgestellt.

Arina Soukhoroukova
Market Engineering am Beispiel elektronischer Immobilienmärkte

Im Gegensatz zu online Job- oder Automobilbörsen leidet der internetbasierte Immobilienmarkt unter einem hohen Maß an Fragmentierung. Trotz der einsetzenden Konsolidierung konnte aufgrund von marktimmanenten Problemen bisher keine der existierenden Börsen eine kritische Masse erreichen. Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht der Tatsache, dass sich die Erosion von Kleinanzeigen aus den Printmedien hin ins Internet fortsetzen wird, wurde eine Case Study durchgeführt, die das Design und die Erfolgsfaktoren von internetbasierten Immobilienbörsen analysiert.

Aufbauend auf diesen Ergebnissen wird im vorliegenden Beitrag unter Nutzung des Market-Engineering-Prozesses eine elektronische Immobilienbörse gestaltet, die aufgrund ihrer Marktstruktur, der Integration von gewerblichen und privaten Anzeigen sowie der angebotenen Services das Potenzial besitzt, die kritische Masse zu überschreiten. Dies würde neben der Nutzung von Netzeffekten und der Realisierung von Economies of Scale die Konsolidierung unter den Immobilienbörsen vorantreiben.

Andrea Krause, Matthias Kunzelmann
Flexible Generierung neuer Geschäftsprozesse am Beispiel der ShopLab Toolbox

In der Softwareentwicklung ist es heute von immer größerer Bedeutung, zeitnah und flexibel auf neue Anforderungen reagieren zu können. Neue Geschäftsprozesse müssen schnell und kostengünstig in der Software abgebildet werden. Für die ShopLab Toolbox, einer Plattform für kleine und mittlere Unternehmen für den Einsatz innovativer Einkaufsumgebungen, wurde aus diesem Grund ein graphisches Werkzeug entwickelt, mit dem es möglich ist, neue Geschäftsprozesse für die Toolbox schnell und einfach zu erzeugen. Bei der Generierung der Geschäftsprozesse kommen Entwurfsmuster zum Einsatz.

Karim Khakzar, Joachim Salmann, Thomas Berger, Thomas Jöckel, Hans-Martin Pohl, Wolfgang Frank
An Auction Reference Model for Describing and Running Auctions

With electronic auctions gaining importance, economists have increasingly gotten interested in researching the impact of variations in auction protocols. However, the infinite number of possible auction configurations and the significance of details make this a hard and tedious task. Therefore we address the issue of comprehensive description both from a conceptual and an implementation perspective. Central components that we identify serve as building blocks for an Auction Reference Model. We show how the components of the Auction Reference Model can be described in order to achieve an overall auction specification and how the descriptions are operationalized by a generic auction runtime engine

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Daniel Rolli, Andreas Eberhart
RPXML — Standardisierung von Reverse-Pricing-Mechanismen

Reverse Pricing ist ein dynamischer Preismechanismus, der sowohl dem Käufer als auch dem Verkäufer eines Produktes die Beeinflussung des zu zahlenden Produktpreises gestattet. Eine formale und einheitliche Abbildung des Reverse Pricing ist mit bestehenden Standards im E-Business kaum möglich, da diese die Berücksichtigung von Interaktion zwischen Käufer und Verkäufer bei der Preisfindung häufig nicht zulassen. Mit der Darstellung des Design-Raums von Reverse Pricing und dessen Modellierung wird diese Lücke durch RPXML, einen Standardisierungsvorschlag des Reverse Pricing in XML, geschlossen. Darauf aufbauend demonstriert dieser Beitrag durch den Einsatz der Mathematical Markup Language die Flexibilität und Erweiterbarkeit von RPXML.

Martin Bernhardt, Oliver Hinz
Information Feedback in Iterative Combinatorial Auctions

Auctions have been getting increasing attention in computer science and economics, as they provide an efficient solution to resource allocation problems with self-interested agents. E-Commerce and finance have emerged as some of their largest application fields. The need for new auction mechanisms that allow complex bids such as bundle or multi-attribute bids has been raised in many situations. Beyond strategic problems, the design of these advanced auction formats exhibits hard computational problems. Pricing is one of the major challenges in designing iterative combinatorial auctions. The presence of bundle bids implies the existence of cases with no linear prices that support competitive equilibrium. This paper introduces a framework of pricing concepts and discusses recent implementations.

Alcxandcr Pikovsky, Martin Bichlcr

Einführung in den Track eBusiness auf dem Weg zum Mobile und Ubiquitous Business

Key Factors for a Better Understanding of Mobile Java Games Customers

This paper presents first results of a research project conducted at the Vienna University of Economics and Business Administration. The focus of the project is to analyze customer perceptions towards Mobile Java Games and to identify gaps in Mobile Java Games research. A major finding is that transaction data typically collected by Mobile Service Providers can deliver only limited explanations on customer behavior. Thus, the existing information should be enriched by additional data such as consumer surveys and market research. This would enable firms to improve their market strategies.

Mitra Arami, David Meyer, Antje Sester
Service-Oriented Architecture Supporting Mobile Access to an ERP System

With the emergence of Web Services application vendors and organizations with heterogeneous software architectures have started to move towards Service-Oriented Architectures (SOAs). In a SOA, software functionalities are represented as discoverable services that are accessed through a network. SOA is a promising approach for Enterprise Application Integration problems. As computing becomes ubiquitous and users are supported by a wide range of mobile devices, enterprises have to think about integrating mobile clients into a SOA. We introduce an architecture that supports communication between mobile devices and Enterprise Resource Planning (ERP) systems equipped with a Web Services Façade. Theoretical foundations of Web Services and SOA and a prototypical implementation of mobile Web Services for an ERP system are discussed.

Anna Maria Jankowska, Karl Kurbel
A Concept for Modelling and Validation of Web Based Presentation Templates

The assurance of quality and reliability is essential for success in the e-business. However, missing validation mechanisms are a serious problem in web page development. Most web based programming languages do not support validation and other security features. Furthermore, the usage of different languages increases the complexity. We present an approach to integrating different programming languages in one homogeneous language and further in a formal model, which may be transferred to the specific model used by verification tools. Our concept enables the single analysis and validation of heterogeneous web based languages as well as in combination and interaction.

Daniel Fötsch, Andreas Speck, Wilhelm R. Rossak, Jörg Krumbiegel

Einführung in den Track Outsourcing und Managed Services

Strategien und Erfolgsfaktoren von Anbietern im IT und Business Process Outsourcing in Deutschland

Die bisherige Outsourcingliteratur fokussiert nahezu ausschließlich die Kundensicht. Fragen des Anbieterverhaltens bleiben weitgehend ausgeklammert. Dieser Beitrag untersucht Strategien und Erfolgsfaktoren von zehn führenden Anbietern im IT und Business Process Outsourcing in Deutschland. Als Grundlage dient ein konzeptioneller Bezugsrahmen, der die Determinanten des Erfolges eines Outsourcinganbieters erklärt. Mit Hilfe der bestehenden Literatur werden sowohl externe als auch interne Erfolgsfaktoren identifiziert. Darauf außauend werden alternative Strategieoptionen diskutiert, die das strategische Verhalten von befragten Unternehmen beschreiben und es erlauben, fünf strategische Gruppen zu bilden: (1) kleine Applikations-Anbieter, (2) mittlere Infrastruktur-Anbieter, (3) mittlere Applikations-Anbieter, (4) mittlere Geschäftsprozess-Anbieter und (5) große Universal-Anbieter. Diese zeichnen sich durch ein spezifisches strategisches Verhalten und gruppenspezifische Erfolgsfaktoren aus.

Alexander Georgius, Armin Heinzl
Der Einfluss der Spezifität des Humankapitals auf die Frage des Sourcings von Anwendungssoftware-Dienstleistungen

Seit geraumer Zeit wird die Frage kontrovers diskutiert, unter welchen Umständen es für ein Unternehmen vorteilhaft ist, bestimmte Funktionen der Informationsverarbeitung fremd zu beziehen. Während die einen die Risiken des Outsourcings betonen, indem sie auf den Verlust strategischer Potenziale und erhöhter Transaktionskosten verweisen, sprechen andere von strategischem Outsourcing und hohen Potenzialen der Kosteneinsparung. Der vorliegende Beitrag untersucht die Umstände, unter denen die strategischen Potenziale intern besser ausgeschöpft werden und die Produktions- und Transaktionskosten intern niedriger ausfallen als beim Fremdbezug. Eine zentrale Rolle spielen hierbei das Ausmaß der Spezifltät des Humankapitals, Unterschiede in der Vertrauenswürdigkeit und der Motivation zwischen internen und externen Mitarbeitern sowie im Falle des Outsourcings die Höhe der Kapitalbeteiligung am externen Dienstleister. Aus drei komplementären Theorien wird ein Bezugsrahmen entwickelt und auf Basis einer schriftlichen Befragung von 139 deutschen Unternehmen empirisch getestet.

Jens Dibbern
Einfach besser? Zur Anwendbarkeit des industriellen Komplexitätsmanagements auf variantenreiche IT-Dienstleistungen

Höhere Flexibilität und geringere Produktionskosten — dieser Herausforderung müssen sich neue Leistungsangebote wie On-Demand-Services im Markt für IT-Dienstleistungen stellen. Die Hoffnung wird dabei auf neue Standardsvorhaben und technische Innovationen gelegt, mit denen die höhere Komplexität dieser Dienstleistungen beherrscht werden soll. Die Erfahrungen des industriellen Komplexitätsmanagements zeigen aber, dass dieser Weg in eine Komplexitätsfalle führt. Vor der Beherrschung der Komplexität muss ihre Reduktion stehen. Daher untersuchen wir, wie sich Maßnahmen zur Komplexitätsreduktion aus der industriellen Fertigung auf variantenreiche IT-Dienstleistungen übertragen lassen. Dazu wird zunächst in das Komplexitätsmanagement eingeführt, dann die Leistungs- und Gestaltungselemente von IT-Dienstleistungen beschrieben und schließlich die Anwendbarkeit von Maßnahmen entlang eines Fallbeispiels überprüft.

Tilo Böhmann, Helmut Krcmar

Einführung in den Track eFinance

Integration of Electronic Foreign Exchange Trading and Corporate Treasury Systems with Web Services

Hedging foreign currency risk is a central task for treasuries of multinational corporations. Traditionally, it has strongly relied on voice-based broking. With the advent of Internet technology, online platforms for foreign exchange trading emerged offering corporations a single point of access to the liquidity of a global market. However, online marketplaces only become truly valuable if seamlessly integrated into the corporation’s hedging process. This paper evaluates the strengths and weaknesses of multi-bank online marketplaces, identifies the demanding and complex integration challenge and presents a Web Services-based straight-through processing implementation as a manageable approach to integrate online marketplaces and corporate treasury systems

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Hong Tuan Kiet Vo, Christof Weinhardt, Remigiusz Wojciechowski
Individualisierte Anlageberatung: Axiomatische Fundierung von Zielfunktionen zur Bewertung von Anlagealternativen

Im Finanzdienstleistungsbereich spielt die Individualisierung von Beratungsleistungen eine immer bedeutendere Rolle. Kunden erwarten die individualisierte Leistungserstellung nicht nur im persönlichen Beratungsgespräch, sondern auch über elektronische Kommunikationskanäle. Um die individuelle Beratung auch IT-gestützt vornehmen zu können, ist es vor allem notwendig, neben „harten“ finanzwirtschaftlichen Zielen wie Rendite und Risiko auch „weiche“ Ziele — wie die Variabilität, Liquidierbarkeit, Verwaltbarkeit und Nachvollziehbarkeit — in die (teil-)automatisierte Beratung mit einzubeziehen. Die bisherigen Ansätze zur systemgestützten Anlageberatung bewerten Anlagealternativen jedoch fast ausschließlich auf Basis etablierter finanzwirtschaftlicher Kennzahlen und lassen somit „weiche“ Ziele außer Acht. Die Autoren stellen fachlich begründete Axiome auf und leiten daraus Funktionen ab, welche die Bewertung der „weichen“ Ziele einer Anlagealternative erlauben. Die Methodik ist über die Anlageberatung hinaus geeignet, in allgemeinen Beratungssituationen die betrachteten Objekte nicht nur hinsichtlich „harter“, sondern auch „weicher“ Ziele beurteilen zu können.

Hans Ulrich Buhl, Stefan Volkert, Veronica Winkler
Erfolgreicher Einsatz von EAI-Produkten und Servicebasierten Architekturen im Retail Banking

Erfolgreiches Retail Banking erfordert einerseits Flexibilität und schnelles Reaktionsvermögen auf Marktherausforderungen, andererseits Kostendisziplin, um ein insgesamt überdurchschnittliches Marktergebnis zu erzielen. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist das erfolgreiche Management der System- und Anwendungslandschaft der Finanzdienstleister. In der jüngeren Vergangenheit hat hier insbesondere das Konzept der Enterprise Application Integration (EAI) an Bedeutung gewonnen. Vorliegender Beitrag zeigt vor dem Hintergrund von zahlreichen in Projekten gewonnenen Erfahrungen Möglichkeiten und Grenzen dieses Konzeptes auf und veranschaulicht, wie der EAI-Ansatz durch den Einsatz von Servicebasierten Architekturen bestmöglich ergänzt werden kann.

Matthias Tomann, Werner Steck
Von der Industrie lernen - Steuerung der IT nach industriellen Maßstäben

Für Finanzdienstleister ist die IT ein entscheidender Produktionsfaktor, der effektiv die strategischen Anforderungen moderner Hochleistungsorganisationen und effizient die notwendige Entwicklung neuer Produkte unterstützen sollte. Dieser Beitrag beschreibt ein IT-Managementkonzept, das moderne Managementmethoden mit Konzepten der industriellen Entwicklung von Produkten zur nachhaltigen Steigerung der Effektivität und Effizienz der IT nutzt. Durch die Transformation von Ideen einer industriellen Produktentwicklung auf Basis einer (IT-)Produktlinienorganisation sowie der Nutzung verbreiteter best practice Ansätze wie COBIT und ITIL wird die Bereitstellung der IT-Dienstleistungen (IT-Services) für den anwendenden Finanzdienstleister professionalisiert. Der Beitrag beschreibt die dafür notwendige Einführung der Produktlinienorganisation sowie die darauf aufbauenden und aus der Industrie abgeleiteten Rollen und Konzepte und deren praktischen Umsetzung in der Landesbank Baden-Württemberg. Im Vordergrund steht dabei die Darstellung eines ganzheitlichen, industriellen Maßstäben genügenden IT-Managementframeworks. Das beschriebene IT-Managementkonzept ist dabei eine Zielvision, die teilweise bereits in der LBBW in die Praxis umgesetzt wurde.

Klaus Rausch, Andreas Rothe
Vertical Integration and Bank Performance

This paper examines vertical integration and its impact on profitability and shareholder value in the global banking industry. We derive a measure for vertical integration using a sample of 859 banks from 9 Anglo-Saxon and European countries covering the timeframe 1997–2002. Our results suggest that banks either operating on highly integrated or highly disintegrated levels of vertical integration display superior performance figures and stock market evaluations. Additionally, vertically integrated banks show lower levels of firm risk. As our results suggest an interrelation between vertical integration and outsourcing, banks need clear determined strategies whether to engage into outsourcing activities or not.

Tom Gellrich, Andreas Hackethal, Markus Holzhäuser
Die Financial Chain im Supply Chain Management: Konzeptionelle Einordnung und Identifikation von Werttreibern

Die Verflechtung von Industrie- und Handelsunternehmen mit Finanzdienstleistern wächst. Ebenfalls nimmt die Industrialisierung der Finanzwelt stetig zu. Das aus dem Supply Chain Management hervorgehende Financial Chain Management adressiert Fragestellungen der Finanzflüsse in und zwischen Industrie- und Handelsunternehmen sowie Finanzdienstleistern. Um zielgerichtet Verbesserungspotenziale in den Finanzflüssen zu realisieren, spielt die Identifizierung der maßgeblichen Werttreiber eine entscheidende Rolle. Basierend auf einer empirischen Studie unter den 1.000 umsatzstärksten Industrie- und Handelsunternehmen in Deutschland werden exemplarisch für die Financial Chain Werttreiber aufgezeigt. Für die Teilprozesse Qualifikation und Rechnungsstellung zeigt sich, dass eine Reduktion der Prozessdauer den Unternehmenswert signifikant erhöhen kann.

Jochen Franke, Donovan Pfaff, Ralf Elbert, Moritz Gomm, Erik Hofmann

Einführung in den Track Management von Geschäfts- und IS-Architekturen

Entwicklung von Zielen und Messgrößen zur Steuerung der Applikationsintegration

Die Effektivität und Effizienz des Informationssystems der Unternehmung werden wesentlich vom Integrationsgrad der Applikationen beeinflusst. Um den Integrationsgrad systematisch planen und steuern zu können, muss ein entsprechendes Zielsystem spezifiziert werden. Dazu werden in diesem Beitrag fünf Ziele der Applikationsintegration identifiziert. Zu den einzelnen Zielen werden jeweils Kennzahlen diskutiert, die eine Messung der Zielerreichung ermöglichen. Zudem werden Abhängigkeiten und Wechselwirkungen zwischen einzelnen Zielen qualitativ untersucht und daraus Hypothesen abgeleitet.

Alexander Schwinn, Robert Winter
Indikatoren zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Unternehmensarchitekturen

Nachhaltigkeit ist ein aus der Umweltökonomie stammendes Konzept, welches angewandt auf Unternehmen einen verantwortungsvollen Umgang mit der physischen (Ökologie) und sozialen Umwelt (Ökonomie, Soziologie) fordert. Dieser Beitrag diskutiert, inwiefern sich Nachhaltigkeit, losgelöst von Fragen der Ökologie, auf Unternehmensarchitekturen übertragen lässt und welche Indikatoren sich für ein Bewertungssystem nachhaltiger Architekturen eignen.

Stephan Aier, Turgut Dogan
Vorgehensmodell für das Management der unternehmensweiten Applikationsarchitektur

Unternehmen haben in den vergangenen Jahrzehnten ihre geschäftlichen und organisatorischen Veränderungen meist unvollständig und / oder unsystematisch auf der Ebene des Informationssystems nachvollzogen. Zusammen mit fundamentalen IT-Innovationen haben sich deshalb heterogene, mit der Geschäfts- und / oder Prozessarchitektur mehr oder weniger inkonsistente Applikationslandschaften entwickelt. Das explizite Management der Applikationsarchitektur, welche die Schnittstelle zwischen fachlicher und technischer Sicht auf das Informationssystem bildet, bewirkt die effektive und effiziente Koordination der Anforderungen. Zunächst wird das Applikationsmanagement in das Informationsmanagement eingeordnet, um daraus konkrete Zielsetzungen und Rahmenbedingungen abzuleiten. Darauf aufbauend werden ausgewählte Ansätze aus Literatur und Praxis kritisch diskutiert. Auf Grundlage von drei Fallstudien wird ein generisches Vorgehensmodell entwickelt und hinsichtlich der spezifizierten Anforderungen an das Management der Applikationsarchitektur bewertet.

Martin Hafner, Robert Winter
Umsetzung eines ITIL-konformen IT-Service-Support auf der Grundlage von Web-Services

Die Umsetzung von IT-Service-Support-Prozessen auf der Basis des Referenzmodells IT Infrastructure Library (ITIL) geschieht in vielen Unternehmen derzeit mit hoher Priorität. Obwohl zur Unterstützung der Support-Prozesse eine Vielzahl von Softwarelösungen zur Verfügung stehen, basieren diese heute nicht auf Service-orientierten-Architekturen. Die Vorteile einer Service-orientierten-Architektur werden daher im Rahmen des IT-Service-Supports nicht genutzt. Der Beitrag zeigt am Beispiel eines zentralen ITIL-Support-Prozesses, dem Incident-Management, wie dieser technisch auf der Basis von Web-Services umgesetzt werden kann. Die Grundlage bilden sechs Fallstudien, in denen die Gestaltung ITIL-basierter Support-Prozesse untersucht wurde. Aufbauend auf den Fallstudien wird ein generischer Incident-Management-Prozess definiert und mit Hilfe von Web-Services umgesetzt. Dabei kommen sowohl atomare als auch aggregierte Web-Services zum Einsatz. Für ein konkretes Service-Anliegen wird der Prozessablauf grafisch beschrieben. Die Umsetzung erfolgt exemplarisch unter Zuhilfenahme der Web Services Description Language (WSDL).

Gerrit Tamm, Rüdiger Zarnekow
Integration von Anwendungssystemen für die Materialwirtschaft — Anwendung einer Entwicklungsmethodik im Bereich des Kraftwerkbaus

Der Gestaltung überbetrieblicher Geschäftsprozesse und der damit verbundenen unternehmensübergreifenden Integration von Anwendungssystemen (AwS) kommt im Kontext aktueller Entwicklungen in der Praxis eine immer größere Bedeutung zu. Eine solche Integration erfordert leistungsfähige Kopplungssysteme, die aufgrund der besonderen Anforderungen eine hohe Komplexität aufweisen. Für ihre Entwicklung werden spezifische Methoden und Werkzeuge benötigt, die alle Entwicklungsphasen von der Anforderungsanalyse bis hin zur Implementierung unterstützen. Im vorliegenden Beitrag wird eine Entwicklungsmethodik für die überbetriebliche Integration von Anwendungssystemen beschrieben und in einer Fallstudie aus der betrieblichen Praxis im Bereich des Kraftwerkbaus angewendet.

Sven Eckert, Christian Suchan, Otto K. Ferstl, Martin Schissler
Model-Driven Process Configuration of Enterprise Systems

The configuration of comprehensive enterprise systems to meet the specific requirements of an organisation up to today is consuming significant resources. The results of failing or delayed enterprise system implementation projects are severe and may even threaten the organisation’s existence. One of the main drivers for implementing comprehensive enterprise systems is to streamline business processes. However, an intuitive conceptual support for business process configuration is insufficiently addressed by enterprise system vendors and inadequately researched in academia. This paper presents a model-driven approach to target this problem and proposes several configuration patterns that describe generic patterns of configuration alternatives, in order to understand what situations can occur during business process configuration. Based on these configuration patterns, a configuration notation is introduced that allows for visually highlighting configuration alternatives. Finally, we will sketch how configurable Event Driven Process Chains and the configuration of business processes can be supported using relational databases.

Alexander Dreiling, Michael Rosemann, Wil M. P. van der Aalst, Wasim Sadiq, Sana Khan

Einführung in den Track eGovernment — Auf dem Weg von eAdministration zu eDemocracy

Steuerungsmodell zur kundenorientierten Entwicklung von E-Government-Dienstleistungen

Damit Investitionen in Online-Angebote der Verwaltung zeitnah zu den erwarteten Qualitätsverbesserungen und Einsparungseffekten führen, richtet sich der Fokus bei der E-Government-Entwicklung zunehmend auf die Abnehmer der Dienstleistungen und deren Anliegen, z. B. von Bürgerinnen und Bürger oder Unternehmen im jeweiligen Zuständigkeitsbereich. Um diese Herangehensweise zu unterstützen, skizziert der vorliegende Beitrag ein neues Steuerungsmodell zur kundenorientierten Entwicklung von E-Government-Dienstleistungen, das zentral auf der Auswertung von Anwenderfeedback beruht. Dieses Modell basiert auf den Erkenntnissen und Erfahrungen der anwendungsorientierten Entwicklung von Web-Anwendungen, die sich aus der jahrzehntelangen Forschung und Praxis der partizipativen Softwareentwicklung ableiten. Darüber hinaus werden die besonderen Bedingungen von E-Government-Projekten (wie z. B. Bund-Online 2005) berücksichtigt, um zu einer den Möglichkeiten der Verwaltung gerechten Verfahren und Steuerungsmöglichkeiten zu gelangen.

Wolf-Gideon Bleek, Ralf Klischewski, Heike Stach
Referenzmodellierung in öffentlichen Verwaltungen am Beispiel des prozessorientierten Reorganisationsprojekts Regio@KomM

Die Optimierung von Geschäftsprozessen hat in den letzten Jahren auch im Rahmen der Modernisierung öffentlicher Verwaltungen mehr und mehr an Bedeutung erlangt. Im Zuge des electronic Government (eGovernment) wird über die repräsentationsorientierte Gestaltung von Internetpräsenzen hinaus die Schaffung echter Mehrwerte gefordert. Sowohl in Nutzendimensionen (bürgerseitig) als auch Kostenersparnisdimensionen (verwaltungsseitig) sind es hier vor allem voll transaktionale Prozesse, die dies zu leisten in der Lage sind. Dabei kennzeichnen sich die ca. 13.000 deutschen Kommunalverwaltungen durch ein größtenteils gleich gelagertes Aufgabenspektrum. Die zur Erbringung dieser Aufgaben erforderlichen Verwaltungsprozesse lassen potenziell hohe Strukturanalogien vermuten. Im Rahmen prozessorientierter Reorganisationsprojekte können daher Referenzprozessmodelle in ihrer Funktion als allgemeingültige Modelle normativen Charakters durch Wiederverwendung einen entscheidenden Beitrag zur Kostensenkung in der Phase der Sollmodellierung leisten. Das Projekt Regio@KomM greift diese Zielsetzung auf. Am Beispiel des dort erhobenen Prozesses zur Erteilung einer allgemeinen Lastschriftermächtigung werden die praktische Anwendbarkeit und das Nutzenpotenzial der Referenzmodellierung dargestellt und diskutiert.

Jörg Becker, Lars Algermissen, Patrick Delfmann, Björn Niehaves
Wirtschaftlichkeit von E-Government am Beispiel des elektronischen Bauantragsprozesses

Wirtschaftlichkeit ist nach wie vor ein zentrales Thema für E-Government, da sich die öffentliche Hand eine nachhaltige Umsetzung von E-Governmentprojekten nicht in Form von dauerhaften Zuschusslösungen leisten kann. Die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit IT-unterstützter Verfahren stellt jedoch insbesondere in der öffentlichen Verwaltung eine Herausforderung dar, da eine verursachungsgerechte Zurechnung von Kosten hier vielfach noch Neuland ist. Der vorliegende Aufsatz stellt einen Ansatz zur prozessorientierten Wirtschaftlichkeitsuntersuchung vor, der im Rahmen eines Pilotprojektes zur elektronischen Baugenehmigung erprobt wurde und erste Ergebnisse liefert.

Petra Wolf, Helmut Krcmar

Einführung in den Track eLearning @work, @move, @home

Learning from Experience: Towards a Formal Model for Contextualization of Experiences for Quality Development

Quality development in e-learning becomes more and more important. A variety of quality approaches have been developed to improve educational processes in this field. The implementation of these approaches, however, often lacks success. One important reason is that experiences and recommendations are not systematically utilized for the implementation processes. The following article suggests a formal approach to collect and share experiences and recommendations to help users of quality approaches enhance their success by reusing experiences of others. Based on knowledge management principles, the contextualization of experiences will help to transfer them from one specific situation to a different context. The suggested approach is a result of the European Quality Observatory, an analysis and information platform for quality approaches in European e-learning.

Markus Bick, Ulf-D. Ehlers, Jan M. Pawlowski, Heimo H. Adelsberger
E-Collaboration: A Problem-Based Virtual Classroom Approach to International E-Business Qualification

We present e-collaboration as an innovative e-learning concept, which provides three main potentials for e-business qualification. Collaboration in the virtual classroom develops the soft skills necessary for working in global virtual teams. Project experiences, based on authentic case studies, help students to transfer their academic knowledge to the e-business application level. Our problem- based collaborative framework invites for integrating university learners and company experts, thus forming a lifelong e-collaboration society. Our conclusions are based on empirical case study results of a tri-national virtual collaborative learning project, carried on in May 2004 by Dresden university of Technology (Germany), Szczecin University (Poland) and Vilnius University (Lithuania).

Eric Schoop, Kay-Uwe Michel, Dalia Kriksciuniene, Rasa Brundzaite, Agnieszka Miluniec
Entwicklung von Experimentierumgebungen für den Erwerb von Problemlösefähigkeit

Durch den Einsatz computergestützter Lernumgebungen kann die Effektivität und Effizienz von Lehr-/ Lernprozessen erheblich gesteigert werden. Dies gilt vor allem für den Bereich „Anwenden von Wissen in Problemlösesituationen“, da computergestützte Lernumgebungen gegenüber herkömmlichen Lernsituationen insbesondere eine bessere Präsentation und Simulation der Problemfälle sowie hohe Interaktionsmöglichkeiten für die Lerner ermöglichen. Der vorliegende Beitrag stellt ein Framework zur Erstellung von qualitativ hochwertigen Experimentierbaukästen vor, die zur Unterstützung des gesamten Lernprozesses in SCORM-fähige Lernumgebungen integriert werden können.

Christian Ullrich, Otto K. Ferstl
Revenue Models for E-Learning at Universities

This paper addresses the recent discussions on business models for e-learning. Throughout this paper, we contribute to this discussion by presenting first evidence for the sustainability of e-learning systems at universities. We discuss the cases of Learn@WU, EducaNext, and HCD-Online using a triangulation case study design and present both empirical cost structures and potential revenue models. The paper shows that there is a significant potential for revenue, but one revenue model is hardly enough to cover the cost. The size of the target audience as well as the (marketing) qualifications of the personnel have been identified as critical success factors for the sustainability of an e-learning system.

Jan Mendling, Gustaf Neumann, Andreas Pinterits, Bernd Simon
Building an Adaptive Infrastructure for Education Service Providing

Educational institutions using enterprise software systems within their courses show a very particular behavior in system usage, different from that of operational businesses. This requires an adjusted operating and service model for the underlying IT systems. A service provider running and maintaining such educationally dedicated systems can meet bigger parts of these special requirements by implementing a flexible IT infrastructure which adapts to the customers’ demands. We propose a concept based on a blade server architecture which allows a flexible handling of an SAP® system landscape. The technical concept is embedded into a proposed model of providing services for educational institutions.

Matthias Mohr, Tobias Simon, Helmut Krcmar
Erfolgsfaktoren des kundenorientierten E-Learning im E-Commerce

Unternehmen setzen zunehmend auch E-Learning-Angebote zur Wissensvermittlung an ihre Kunden ein. Kundenorientiertes E-Learning hat das Potenzial, als zusätzliches Leistungsangebot eines qualitäts- oder serviceorientierten Anbieters zu seiner Differenzierung im Wettbewerb beizutragen. Um dieses Potenzial auszuschöpfen ist jedoch eine genaue Analyse der Erfolgsfaktoren solcher Angebote notwendig. Dieser Beitrag zeigt in einem Rahmenmodell die Einflussfaktoren auf den Erfolg von kundenorientierten E-Learning-Angeboten auf und entwickelt in theoretischer sowie empirischer Analyse aus der Sicht potenzieller Nachfrager Erfolg versprechende Rahmenbedingungen und Ausgestaltungsansätze des kundenorientierten E-Learning.

Susanne Robra-Bissantz, Kai-Uwe Götzclt
A Procedural Model for the Production of Reusable and Standard-Compliant E-Learning Offerings

Cost-efficient production of high-quality learning contents is an important success factor for a sustainable and economic realisation of E-Learning. This necessitates the design of sustainable production processes, which create reusable Learning Objects and require minimal resources. In such a context, this contribution introduces a practical and business-process oriented Procedural Model for the Production of reusable and standard-compliant E-Learning Offerings. It has been developed and applied in a project that produces learning contents for a Master program of an international virtual university. After the introduction of a reengineering method, a special analysis instrument for E-Learning has been designed to analyse the existing production processes and to improve them in terms of efficiency, costs, standard-compliance, and process automation. The method introduced is hence not focussing on individual technical solutions but on the efficiency of the whole E-Learning production and value chain. It gives an orienta-tion for establishing and maintaining sustainable and competitive E-Learning production processes with appropriate effort.

Claudia Müller, Matthias Trier
Transaktionsautomatisierung im E-Learning

Umsetzung und Durchführung beliebiger E-Learning-Maβnahmen sind i.d.R. mit hohen Kosten verbunden. Deshalb sind Erlösmodelle notwendig, die helfen, aufiretende Kosten auszugleichen. Bisher fehlt ein Ansatz, derartige Erlösmodelle in elektronische Lernabläufe und insbesondere in Lern-plattformen zu integrieren. In dieser Arbeit wird daher ein Instrument konzipiert, dass den Schutz von Funktionalität mit einer automatisierten Durchführung finanzieller Transaktionen kombiniert und mit der Ausführung einer Funktion verbindet. Aufgrund seiner allgemeinen Gestaltung ist dieses Instrument unabhängig von der Art eingesetzter digitaler Lernressourcen und der persönlichen Kontoführung Beteiligter. Es ermöglicht eine Berücksichtigung didaktischer, organisatorischer und ökonomischer Vorgaben und ist damit eine Testumgebung zur Erprobung verschiedenartiger Erlösmodelle im E-Learning.

Markus Schmees
Effektive Content-Produktion für selbstgesteuerten, polymorphen Wissenstransfer

Die didaktische Qualität und die didaktisch wirksame Durchdringung von Lernmaterialien stellt eine Voraussetzung für selbstgesteuerten Wissenstransfer dar. Sie ermöglicht die eigenständige Erschlieβung von Inhalt anhand unterschiedlich gestalteter Inhaltselemente. Zur methodischen Unterstützung der Herstellung von polymorphem Content entwickelten wir CoDEx (

Co

ntent

Di

daktisch

Ex

plizieren). ein Prozedere zur strukturierten Explizierung und abgestimmten Aufbereitung von Fachdidaktik und Content. Herausragende Merkmale des Vorgehens mit Hilfe dieser Methode sind die domänenspeziflsche Strukturbildung von Content, die Belegung von Strukturelementen mit didaktisch relevanten Bedeutungen, die Bestimmung der Granularität von Information je nach Einsatzszenario und Zugriffsgerät (PC, PDA, Smartphone) und die zielgerichtete Anwendung der festgelegten Strukturelemente. Die erhobenen Inhalte können unmittelbar in einer Lerntechnologiestandard-konformen XML-Datenstruktur umgesetzt werden. Wir zeigen dies anhand der Instanzierung von Content im Fach Buchhaltung. Für den Authoring-Vorgang und für die Unterstützung der Lernenden beim selbstgesteuerten Wissenserwerb verwenden wir die skalierbare, offene Web-Plattform SCHOLION WB+, die wir im Rahmen der Darstellung der praktischen Erprobung in einem universitären Buchhaltungs-Kurs beschreiben. Sowohl die methodische Unterstützung zur Didaktisierung von Content als auch der zielgerichtete Einsatz der Web-Plattform lassen seitens der Studierenden und Lehrenden eine signifikante Erhöhung der Akzeptanz von digitalem Content in interaktiven Wissenstransferumgebungen erwarten

Andrcas Auingcr, Christian Stary

Einführung in den Track Wissens management — Vom Intra- zum Interorganisationalen Lernen in der eSociety

Prozessorientiertes Wissens management durch kontextualisierte Informationsversorgung aus Geschäftsprozessen

Die bedarfsgerechte Bereitstellung von Informationen ist ein wesentlicher Bestandteil des IT-gestützten Wissens managements. Während solche Informationsrechercheprozesse in der Vergangenheit oft als eigenständige Problemklasse aufgefasst wurden, versuchen neuere Ansätze das situative Informationsbedürfnis der Benutzer zu berücksichtigen. Dieser Beitrag zeigt unter Bezug auf das laufende Forschungsprojekt PreBIS auf, wie unter Berücksichtigung wertschöpfender Geschäftsprozesse im Unternehmen Kontextinformationen automatisch für die Informationsbereitstellung abgeleitet werden können und wie dieser, als Kontextualisierung bezeichnete Bereitstellungsprozess verallgemeinert werden kann.

Karsten Böhm, Jörg Härtwig
A Tool for IT-supported Visualization and Analysis of Virtual Communication Networks in Knowledge Communities

This article introduces Virtual Communities of Practice (CoP) as a valuable and complementing instrument of Knowledge Management (KM). After discussing the role and benefits of Community Software, it is identified, that although sophisticated features are available for members, the coordinating moderators still lack special software support for their complex task of monitoring and managing the expert network structure. Based on a detailed analysis of this management role, a software tool is proposed, which automatically captures the networks of expert communities within virtual discussion groups using existing communication data. Founded on theories of Network Analysis and Information Visualization, practical examples illustrate how the communication networks can be visualized and presented in a web-enabled Management Cockpit to help a Community Moderator to increase the transparency of his Community of Practice for internal members and external stakeholders

Matthias Trier
Integration von Business Software — Eine Studie zum aktuellen Stand in Schweizer KMU

Die Integration von Informationssystemen ist ein Thema, das in der Literatur schon lange diskutiert wird. Aufgrund der technologischen Ent-wicklung haben sich die Voraussetzungen für Integration in den letzten Jahren erheblich verbessert. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf die Integration von Business Software in KMU und zeigt anhand empirischer Primärdaten den aktuellen Stand in der Schweiz auf. Dabei wird unter anderem deutlich, welche Erfahrungen in bisherigen Integrationsprojekten gemacht wurden und welche An-forderungen an zukünftige Business-Software-Lösungen gestellt werden. Es zeigt sich, dass bei einigen Software-Modulen die Intensität der Nutzung und der Grad der Integration von der Unternehmensgrösse abhängig ist.

Uwe Leimstoll, Petra Schubert
A Comparison of Paradigmatic Views in Knowledge Management: An Empirical Case Study on Shortcomings in KM

Four Paradigmatic views that explain shortcomings of knowledge management systems (KMS) in literature are identified: Organizazional barriers, codification vs. personalization, importance of a clear working definition of knowledge and impossibility to manage knowledge or certain forms of it. Their validity is analyzed by comparing them to a case study in which shortcomings of two KMS in an international company were analyzed. Factor analyses and linear structural models identified three factors that account for the acceptance of one of the systems: system quality, personal attitude towards KM and organizational culture / barriers. The linear structural model partly supports the first three paradigmatic views. Further efforts for incorporating different concepts in KM into a single conceptual framework appear necessary and possible.

Bertolt Meyer, Wolfgang Scholl
Erfahrungswissen sichern und aufbereiten — Zur effizienten Gestaltung von Wissensmanagementprozessen bei der BMW AG im Projekt „Werksaufbau Leipzig“

Während des Aufbaus eines neuen Automobilwerks sammeln die Mitarbeiter und Führungskräfte umfangreiches Erfahrungswissen, das genutzt werden kann, um die Unternehmensprozesse optimal zu gestalten und bei künftigen Projekten Fehler zu vermeiden. Bisher wird die systematische Sicherung und Aufbereitung von Erfahrungswissen allerdings vielfach vernachlässigt. Dies u. a. deshalb, weil in Theorie und Praxis nur wenige Ansätze existieren, um Projekter-fahrungen zu sichern undfür künftige Verwendungen zielgerichtet zur Verfügung zu stellen. Dieses Defizit greift der vorliegende Beitrag am Beispiel der inhaltlichen und strukturellen Gestaltung von Lessons Learned auf. Dabei geht es vor allem darum, die bei der BMW AG im Projekt „ Werksaufbau Leipzig“ entstehenden Lessons Learned für künftige Verwender aufzubereiten und, über bestehende technische Ansätze zur Erschließung von Erfahrungswissen hinausgehend, nachfragerorientiert zu gestalten. Lerneffekte sollen erzielt und organisationale Verände-rungsprozesse gefördert werden.

Bärbel Fürstenau, Johanna Langfermann, Fritz Klauser, Volker Born
Corporate Management Education — Untersuchung zum Lernverhalten von Führungskräften

„Management“ gehört zu den Schlüsselkompetenzen in einem Unternehmen. Durch Management können aus Ideen marktfähige Produkte werden und durch Management werden Arbeitsprozesse effektiv und effizient. Doch wie kommen Manager zu ihrem Wissen, und welche Medien und Werkzeuge nutzen sie hierzu? Eine empirische Untersuchung zum Lernverhalten von Führungs-kräften soll helfen, Antworten aufdiese Fragen zufinden. Die Studie umfasst eine breit angelegte Online-Befragung, qualitative Interviews mit Führungskräften aus DAX30 Unternehmen sowie Beobachtungen zum Nutzungsverhalten von Softwarewerkzeugen. Die auf 15 Monate angelegte Untersuchung wurde im Dezember 2003 begonnen und dauert noch bis Jahresbeginn 2005 an. Dieser Beitrag beschreibt den Außau und erste Ergebnisse der Untersuchung.

Frank Habermann

Einführung in den Track Electronic / Mobile Private Services

Mobile Datendienste für Privatkunden

Die Mobilfunknetzbetreiber setzen vermehrt auf mobile Da-tendienste als zusätzlichem Umsatzträger. Bislang beschränkt sich die Nutzung von mobilen Datendiensten aber fast ausschließlich auf das Versenden und Empfangen kurzer Textnachrichten (SMS). Der vorliegende Artikel untersucht, welche Chancen mobile Datendienste im Privatkundensegment haben und welche Barrieren für die Entwicklung eines Massenmarktes zu überwinden sind.

Arno Wilfert
Evaluation der Akzeptanz und des Nutzens einer systematisch entwickelten Virtuellen Community für Krebspatienten

Virtuelle Communities (VC) bieten zeit- und ortsunabhängigen Zugang zu Informationen und Austausch mit Menschen in ähnlichen Lebenslagen. Besonders geeignet erscheinen sie daher für Patienten mit chronischen / lebens-bedrohenden Krankheiten, da diese über besonders starke Informations- und Interaktionsbedarfe verügen. Aufbauend auf Vorarbeiten zum bedarfsgerechten Aufbau der VC krebsgemeinschaft.de evaluiert dieser Beitrag die bei der systematischen Entwicklung zugrunde gelegten Designelemente und Erfolgsfaktoren an-hand der Akzeptanz und des Nutzens des Angebots. Hieraus werden empirisch untermauerte Erkenntnisse zum systematischen Aufbau und Betrieb von VCs für Patienten im deutschen Gesundheitswesen gewonnen.

Jan Marco Leimeister, Helmut Krcmar
Tourismus-Communities als Informationssysteme

Der Artikel beschreibt Virtual Communities als Informationssysteme im Tourismus und präsentiert empirische Messungen im Vergleich mit Reiseführern. Es wird am Beispiel einer Tourismus-Community gezeigt, dass sie als Informationssystem leistungsfähiger ist als ein Reiseführer. Dies lässt auf einen kommenden Umbruch in der Tourismusinformation schliessen, sobald der Zugriff auf Communityinformationen so einfach wie der Zugriff zu einem Reiseführer ist. Tourismus-Communities sind aber bisher schlecht auf diesen Umbruch vorbereitet. Es werden deshalb anhand von Feld-Prototypen Ansätze vorgestellt, die die Informationsverarbeitungsleistung von Communities verbessern und sie auf die mobile Nutzung vorbereiten.

Marco Prestipino, Gerhard Schwabe

Einführung in den Track Anwendungen des Pervasive und Ubiquitous Computing

An Integrated Platform for Mobile, Context-Aware, and Adaptive Enterprise Applications

In this paper we present an approach for the device-independent authoring of mobile, context-aware and adaptive web applications. We present concepts for the semantic and syntactic adaptation of web dialogs to heterogeneous devices based on the Dialog Description Language. We describe advanced concepts for the integration of dynamic content and user interaction handling in device-independent application engineering. Furthermore, the software architecture of the Transcoding Framework, a runtime environment for dialog adaptation, is introduced. Finally, we present an adaptive sample application and give an outlook to future research topics.

Gerald Hübsch, Thomas Springer, Axel Spriestersbach, Thomas Ziegert
Wahrnehmung und Management RFID-bezogener Risiken für die informationelle Selbstbestimmung

Der vorliegende Beitrag untersucht die Wahrnehmung von RFID-Technologie in der Öffentlichkeit als Risiko für die informationelle Selbstbestimmung, identifiziert Handlungsbedarfe für das Risikomanagement von Technologieanbietern/-anwendern und diskutiert mögliche Handlungsoptionen.

Frédéric Thiesse, Elgar Fleisch
RFID als Technik des Ubiquitous Computing — Eine Gefahr für die Privatsphäre?

In dem folgenden Beitrag werden in einer interdisziplinären Betrachtung rechtliche und technische Aspekte des Einsatzes von Funketiketten bzw. RFID-Systemen als wichtige Technik des „Ubiquitous Business“ beleuchtet. An Hand von Anwendungskonstellationen wird die Einordnung von RFID-Systemen ins Telekommunikations-, Multimedia- und Datenschutzrecht vorgenommen. In diesem Beitrag werden mögliche Risiken des Einsatzes von RFID-Systemen aufgezeigt, um auf die datenschutzrechtlichen Prinzipien bezogenen Schutzbedarf abzuleiten. Zur Sicherung der datenschutzrechtlichen Zweckbindung werden unter anderem eine Anwendungskennung (AK) und eine Verwendungskennung (VK) vorgeschlagen, die bestimmte Verarbeitungsbeschränkungen von Daten gegenüber verantwortlichen Stellen deutlich machen.

Jürgen Müller, Matthias Handy

Einführung in den Track IT-Sicherheit und Security Management

Geschäftsmodelle für signaturgesetzkonforme Trust Center

Auch sieben Jahre nach der Verabschiedung des deutschen Signaturgesetzes werden nur vereinzelt Anwendungen für qualifizierte elektronische Signaturen angeboten. Üblicherweise wird die Ursache in der Gesetzgebung oder in den möglichen Anwendungen selbst gesucht. Dieser Artikel befasst sich mit den Businessmodellen der Trust Center und sucht nach Fehlern in deren Strategie. Für diese Mängel werden dann jeweils Lösungsansätze beschrieben und diskutiert. Dabei geht es insbesondere um den Entwurf eines neuen Preissystems und um neue Möglichkeiten durch mobile Signaturen und andere neue Trägermedien wie den Digitalen Personalausweis.

Silvia Lippmann, Heiko Roßnagel
Die qualifizierte elektronische Signatur — Vertrauensbonus vom Gesetzgeber, Schaffung von Vertrauen bei den Bürgern durch das deutsche Signaturbündnis?

In Deutschland sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz der qualifizierten elektronischen Signatur günstig. So wurde etwa nach der Gleichstellung der elektronischen Form mit der Schriftform im Privatrecht auch im Verwaltungsverfahrensrecht die rechtsverbindliche elektronische Kommunikation eingeführt. Dennoch konnte sich die qualifizierte elektronische Signatur noch nicht im erforderlichen Maße durchsetzen. Im Folgenden wird untersucht, ob das deutsche Signaturbündnis als eine geeignete Lösung zur Vertrauensschaffung und damit zur Gewinnung der notwendigen kritischen Masse anzusehen ist. Anhand der Analyse ausgewählter wichtiger Problembereiche wird deutlich, dass die Realisierung dieser Ziele nicht leicht sein wird. Außerdem werden zusätzliche Maßnahmen zur Vertrauensschaffung nötig sein.

Susanne Schreiber
Ein Steuerungsmodell für das Management von IV-Sicherheitsrisiken bei Kreditinstituten

Die IV-Sicherheit wird in vielen Unternehmen nicht effizient genug gesteuert. Oft wird nur ein pauschaler Anteil des IT-Budgets für die Absicherung der Systeme investiert. Dies liegt daran, dass noch keine anerkannten Methoden zur Evaluation des Nutzens von Investitionen in die IV-Sicherheit entwickelt wurden. Sie werden zu pauschal und unstrukturiert behandelt. Die vorliegende Arbeit stellt einen Lösungsansatz für die Finanzwirtschaft vor. Da IV-Sicherheitsrisiken Teil des operationellen Risikos bei Kreditinstituten sind, lassen sie sich auch mit den dort gebräuchlichen Methoden bearbeiten. Basierend auf einer Systematisierung von IV-Sicherheitsinvestitionen wird ein Integrationsansatz in eine risikoorientierte Performance-Messmethode vorgestellt, die zur Beurteilung der risiko- und monetären Wirkungen von IV-Sicherheitsinvestitionen dient.

Christian Locher
Security Awareness Management — Konzeption, Methoden und Anwendung

IT-Sicherheit ist für Unternehmen von elementarer Bedeutung. Im IT-Sicherheitsmanagement werden Techniken entwickelt, mit denen die Sicherheit von Informationssystemen gewährleistet werden soll. Aktuelle Studien zeigen, dass der überwiegende Teil von Betriebsstörungen auf menschliches (Fehl-)Verhalten zurückzuführen ist. Daher erscheint es notwendig, das IT-Sicherheitsmanagement um Teilbereiche zu erweitern, in denen das menschliche Verhalten in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt wird. Mit diesem Beitrag wird hierzu das Security Awareness Management (SAM) vorgestellt. Ausgehend von der Konzeption des SAM wird als zentrale Methode das Security Awareness Training (SAT) eingeführt. Das SAM wird abschließend anhand einer erfolgreichen Anwendung in der unternehmerischen Praxis veranschaulicht.

Jan vom Brocke, Christian Buddendick
Sicherheitsmodelle für Kooperationen

In diesem Beitrag werden zwei Möglichkeiten der Ausgestaltung rollenbasierter Sicherheitsmodelle auf ihre Eignung zum Festlegen und Überwachen von Zugriffsrechten in kooperativ genutzten IT-Systemen überprüft. Anhand vorher erarbeiteter Kriterien wird verdeutlicht, dass sich synergieorientierte Anforderungen besser durch ein zentrales Modell abbilden lassen, spezifische Anforderungen der Kooperationspartner jedoch eher durch ein dezentrales Modell realisiert werden können.

Robert Schmaltz, Philipp Goos, Svenja Hagenhoff
Effizienter unbeobachtbarer Datenbankzugriff

Es wird ein effizentes Verfahren zum unbeobachtbaren, privaten Datenbankzugriff (PDA) vorgestellt. Die Server-Komponente des Systems besteht aus einem oder mehreren Sicheren Coprozessoren (SC’s), d.h. physisch geschützten Rechner-Modulen, die einen potentiell beobachtbaren Datenspeicher nutzen. Einem die SC’s nicht kontrollierenden, ansonsten aber omnipräsenten Angreifer bleibt verborgen, welche Information bei einer Nutzeranfrage abgefragt werden. Im Unterschied zu üblichen „PDA“-Ansätzen, die meist auf Vertrauensverteilung und Kryptographie basieren, kann mit dem vorgestellten PDA-Schema eine höhere Effizienz und praktische Einsatzfähigkeit erzielt werden. Zudem ermöglicht die Verwendung von SC’s breitere Einsatzgebiete i.d.R ohne spezielle Software im Nutzerrechner, z.B. anonyme Web(service)-, Datenbank-, File-, Community- und Payment-Dienste.

Oliver Berthold

Einführung in den Track Semantic Web — Web-Infrastruktur für die nächste Generation von eBusiness

Practical Aspects of Semantic Web Technologies

Die Anzahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen, aber auch die Zahl der Forschungsprojekte im Bereich der Semantic Web Technologien hat sich innerhalb weniger Jahre stark erhöht. Das Semantic Web ist in der akademischen Welt der Informationstechnologie längst etabliert. Es drängt sich die Frage auf, welchen Status die Technologien rund um das Semantic Web in praktischen Anwendungsgebieten erreicht haben. Der Artikel beschreibt aktuelle Anwendungsgebiete in den Bereichen der semantischen Integration, innovativer Ratgeberlösungen und ontologiebasierter Suche. Zukunftsszenarien, welche durch ein Zusammenwachsen von Web Services, Sprachverarbeitung und mobilen Anwendungen mit Semantic Web Technologien möglich sind, werden dargestellt.

Hans-Peter Schnurr
Ontology Evolution: MEDLINE Case Study

With the rising importance of knowledge interchange, many industrial and academic applications have adopted ontologies as their conceptual backbone. Business dynamics and changes in the operating environment often give rise to continuous changes in application requirements that may be fulfilled only by changing the underlying ontologies. This is especially true for Semantic Web applications, which are based on heterogeneous and highly distributed information resources and therefore need efficient mechanisms to cope with changes in the environment. In our previous work we have developed the KAON ontology evolution framework that (i) enables handling the required ontology changes; (ii) ensures the consistency of the underlying ontology and all dependent artefacts; (iii) supports the user to manage changes more easily; and (iv) offers advice to the user for continual ontology reengineering. In this paper we apply the proposed approach on the MEDLINE system and discuss its benefits. First, we translated the MeSH/MEDLINE into a set of the ontologies by enriching the MeSH vocabulary with the set of rules and by eliminating some inconsistencies. Second, we showed that ontology evolution ensures the consistency between all related data. Third, we indicated how formal semantics provided by an ontology might be useful to improve the indexing in the existing MEDLINE system.

Andrcas Abcckcr, Ljiljana Stojanovic
Semiautomatische Annotation von Textdokumenten mit semantischen Metadaten

Metadaten sind eine verbreitete Lösung, den Herausforderungen des Wissens- und Dokumentenmanagements zu begegnen. Mit Tim Berners-Lees Vision des Semantic Web sind Metadaten wieder in das Zentrum der Betrachtung gerückt. Dies drückt sich in Standardisierungsbestrebungen (z.B. RDF, OWL, Dublin Core) und einer Vielzahl von neueren Forschungsarbeiten aus. Das Hauptproblem, die Erstellung der Metadaten, ist jedoch nach wie vor ungelöst. Bislang müssen Dokumente manuell annotiert werden, was oft zu mangelnder Benutzerakzeptanz führt. Daher untersucht dieser Beitrag, inwiefern Techniken des Text Mining und der Information Extraction den Prozess der Anreicherung von Textdokumenten mit semantischen Metadaten unterstützen können. Weiterhin wird skizziert, wie als nutzbar identiflzierte Verfahren im Rahmen eines semiautomatischen Ansatzes in ein Wissensportalsystem integriert werden können.

Torsten Priebe, Jan Koltcr, Christine Kiss
On the Query Refinement in Searching a Bibliographic Database

In this paper we present an application of the logic-based query refinement in the searching for information in an information portal. The refinement approach is based on the discovery of causal relationships between queries regarding the inclusion relation between the answers of these queries. We define a formal model for the query-answering pairs and use methods from the inductive logic programming for the efficient calculation of a (lattice) order between them. In a case study we demonstrate the benefits of using our approach in the traditional information retrieval tasks. We focus on the combination of the free-text based querying and the logic-based query refinement.

Nenad Stojanovic
How Similar Is It? Towards Personalized Similarity Measures in Ontologies

Finding a good similarity assessment algorithm for the use in ontologies is central to the functioning of techniques such as retrieval, matchmaking, clustering, data-mining, ontology translations, automatic database schema matching, and simple object comparisons. This paper assembles a catalogue of ontology based similarity measures, which are experimentally compared with a “similarity gold standard” obtained by surveying 50 human subjects. Results show that human and algorithmic similarity predications varied substantially, but could be grouped into cohesive clusters. Addressing this variance we present a personalized similarity assessment procedure, which uses a machine learning component to predict a subject’s cluster membership, providing an excellent prediction of the gold standard. We conclude by hypothesizing ontology dependent similarity measures.

Abraham Bernstein, Esther Kaufmann, Christoph Bürki, Mark Klein
The Impact of Semantic Web Technologies on Job Recruitment Processes

Using Semantic Web technologies in the domain of online recruitment could substantially increase market transparency, lower the transaction costs for employers, and change the business models of the intermediaries involved. In this paper, we describe how online recruitment processes can be streamlined using Semantic Web technologies. We analyze the realization chances of such a scenario from the technological and business viewpoint. We describe a prototypical implementation of the required technological infrastructure and analyze the potential economic impacts, the interests of the involved parties, and potential changes to their business models.

Christian Bizer, Ralf Heese, Malgorzata Mochol, Radoslaw Oldakowski, Robert Tolksdorf, Rainer Eckstein

Einführung in den Track Enterprise Information Warehousing

Integration von Subsystemen in einem Active Data Warehouse

Die Informationsflut aus dem World Wide Web können Entscheidungsträger in Unternehmen schwer bewältigen. Das Marktdateninformationssystem verwendet einen Filter, der relevante Informationen für ein Unternehmen bestimmt und nur diese im Data Warehouse ablegt. Durch eine, in dieser Arbeit vorgestellte, Erweiterung eines bestehenden Marktdateninformationssystems werden Entscheidungsträger automatisch über wichtige Sachverhalte personalisiert informiert. Die unterschiedlichen Subsysteme der Architektur werden in unterschiedlichen Modellierungssprachen beschrieben und gepflegt. Zur Integration dieser Subsysteme wird eine Metamodellierung vorgeschlagen, welche die Konstruktion einer konsistenten Architektur für das Marktdateninformationssystem, um Wartung und Pflege im Systemlebenszyklus zu erleichtern, erläutert.

Carsten Felden
Mehrstufige Entscheidungsunterstützung durch Active Data Warehouses

Data Warehouses dienen in zunehmendem Maße nicht mehr nur der Unterstützung strategischer sondern auch operativer und taktischer Entscheidungen. Die typischerweise passive Datenbereitstellung des Data Warehouse istjedoch zur Unterstützung dieser repetitiven routinemäßigen Entscheidungen in Form einer partiellen Automatisierung nur wenig geeignet. ActiveData Warehouses lösen den Entscheidungsprozess ereignisgesteuert aus, automatisieren weitestgehend Parameteränderungen an operativen Systemen und realisieren so einen closed loop. Die Bewertung vergangener Entscheidungen und die Ableitung alternativer Handlungsweisen aus dieser Bewertung werden jedoch nicht unterstützt. In diesem Beitrag wird das Grundprinzip des Active Data Warehouse auf diese Kontrollphase angewandt und das Konzept im Sinne einer mehrstuflgen Entscheidungsunterstützung erweitert.

Markus Gelhoet, Bodo Rieger
Benutzerorientierter Entwurf von unternehmensweiten Data-Warehouse-Systemen

Der Beitrag beschreibt eine Entwurfsmethode für die Data-Warehouse-Entwicklung. Als Bezugsrahmen dient dabei eine erweiterte Data-Warehouse-Architektur und ein Verfahren zur Zerlegung des zu erstellenden Systems. Dies unterstützt die Definition von Ausbaustufen für ein inkrementelles Vorgehen. Für die einzelnen Inkremente werden ausgehend vom Informationsbedarf der Benutzer fachkonzeptionelle Strukturen entwickelt, die wiederum schrittweise in logische Schemata transformiert werden. Diese logischen Modelle dienen der Vorbereitung der Implementierung auf physischer Ebene und der Modellierung der ETL-Prozesse.

Lars Burmester, Matthias Goeken

Einführung in den Track Enterprise Application Architecture

Softwarekartographie: Systematische Darstellung von Anwendungslandschaften

Ziel der Softwarekartographie ist es, unter Rückgriff auf Erkenntnisse und Methoden der Kartographie, komplexe Anwendungslandschaften in Unternehmen systematisch darzustellen und damit die Beschreibung, Bewertung und Gestaltung von Anwendungslandschaften zu verbessern. In Zusammenarbeit mit mehreren großen Unternehmen haben wir verschiedene Darstellungen — so genannte Softwarekarten — untersucht, die im Gegensatz zu Karten in der Kartographie keine geographische Verortung besitzen. In dieser Arbeit stellen wir verschiedene Kartentypen und ihre Sichten vor, die von unseren Projektpartnern und uns entwickelt wurden und bereits in der Praxis im Einsatz sind. Da eine manuelle Erstellung dieser Softwarekarten zu einem schlechten Kosten-Nutzen-Verhältnis führt, diskutieren wir im zweiten Teil der Arbeit eine adäquate Werkzeugunterstützung, die auf bestehenden Repository-gestützten Anwendungen aufbaut.

Joscf Lankes, Florian Matthes, André Wittenburg
Entwicklungsmethodiken zur Integration von Anwendungssystemen in überbetrieblichen Geschäftsprozessen — ein Überblick über ausgewählte Ansätze

Die überbetriebliche Integration von Anwendungssystemen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für eine durchgehende Automatisierung überbetrieblicher Geschäftsprozesse. Eine solche Integration erfordert eine Kopplung der beteiligten Anwendungssysteme durch Kopplungssysteme. Aufgrund der in der Regel hohen Komplexität der Kopplungen werden umfassende Ansätze benötigt, die v. a. die Aspekte Modellierung und Vorgehen im Rahmen einer Entwicklungsmethodik berücksichtigen. Der vorliegende Beitrag stellt zunächst eine Systematik zur Erfassung wesentlicher Aspekte solcher Ansätze vor. Anschließend werden vier ausgewählte Ansätze unter Verwendung dieser Systematik beschrieben.

Martin Schissler, Stephan Mantel, Sven Eckert, Otto K. Ferstl, Elmar J. Sinz
Strategie-, Prozess- und IT-Management: Ein Pattern-orientierter Integrationsansatz

Das Augenmerk von Enterprise Application Integration (EAI) liegt auf technischen Lösungen zur Integration und Interoperabilität heterogener Komponenten und Workflows für durchgehende, interorganisationelle Geschäftsanwendungen. Eine ganzheitliche Unternehmensintegration muss jedoch bereits auch auf der Strategie-, Geschäfts- und konzeptionellen Ebene beginnen. Aufgrund der Heterogenität von Modellierungssprachen und Methoden in diesen Bereichen gibt es keine einheitliche Modellierungssprache bzw. Methode in der modellgestützten Unternehmensintegration. Vielmehr wird ein unternehmensspezifisches Bündel von situations- und problemspezifischen Methoden und Methodenfragmenten benötigt, die durch Kombination und Integration die geforderte Hilfestellung für den Strategen, Architekten, Modellierer und Entwickler liefern. Im vorliegenden Beitrag werden Integrations-Patterns des Enterprise Model Integration Ansatzes (EMI) und deren Anwendung vorgestellt.

Harald Kühn, Dimitris Karagiannis
Realization of Service-Oriented Architecture (SOA) Using Enterprise Portal Platforms Taking the Example of Multi-Channel Sales in Banking Domains

Multi-channel sales make high demands on IT infrastructures. Service-Oriented Architectures (SOAs) are to enable reusable software-based services and flexible, adaptable business processes. To realize this, the use of enterprise portal platforms is planned. The state of the art has been tested in a relevant project that focused on typical use cases of automotive credit banks in retail banking applications. Initial findings indicate that these platforms are ideal for realizing an SOA. In addition to the technical implementation of an SOA, the planning of suitable services, their level of granularity and reusability is another challenge.

Rainer von Ammon, Wolfgang Pausch, Markus Schimmer
Nutzen-orientiertes Management einer Service-orientierten Unternehmensarchitektur

Im Jahr 2001 setzte die Schweizerische Mobiliar eine Unternehmensarchitektur um. Diese basiert auf dem Management von Geschäftsprozessen, Applikationen und der Technologie-Infrastruktur als wesentliche Elemente von Veränderungen. Nach einem zweijährigen Betreiben der Unternehmensarchitektur in dieser Form wurde das Potenzial der Service-Orientierung für den ganzheitlichen Ansatz einer Unternehmensarchitektur untersucht. Die Beschränkung auf einzelne Teilarchitekturen ermöglichte dabei jedoch stets nur eine teilweise Realisierung.

Aus diesem Grund wurde ein ganzheitlicher Ansatz zum Management einer Service-orientierten Unternehmensarchitektur entwickelt. Ausgehend von deren spezifischen Artefakten wurden dabei die jeweiligen Stakeholder und deren Anforderungen analysiert. Auf dieser Grundlage wurden Stufen des Service-Entwurfs identifiziert, die mit einem bestimmten Nutzen des Einsatzes von Services korrelieren. Diese Stufen bildeten den Ausgangspunkt für das Formulieren von Heuristiken, die die Planung und Bewertung der Entwicklung von Services unterstützen.

Dieser Beitrag stellt diesen Ansatz der Schweizerischen Mobiliar zum Management einer Service-orientierten Unternehmensarchitektur vor.

Andrcas Dietzsch, Thomas Goetz
WS-Specification: Ein Spezifikationsrahmen zur Beschreibung von Web-Services auf Basis des UDDI-Standards

In diesem Beitrag wird ein Spezifikationsrahmen für die Beschreibung von Web-Services entwickelt. Dieser stellt eine wichtige Voraussetzung zur Unterstützung der Auswahl und Kopplung von Web-Services dar. Die EntwicMung des Spezifikationsrahmens, der den Namen WS-Speciflcation trägt, wird durch eine Analyse des UDDI-Standards motiviert, die eine Reihe von zu behebenden Schwächen offenbart. Der hierzu neu entwickelte Spezifikationsrahmen basiert auf dem Konzept des Software-Vertrags und wahrt Kompatibilität zum UDDI-Standard. Mit ihm lassen sich Informationen über folgende Merkmale eines Web-Service bereitstellen: Allgemeine und kommerzielle Informationen (White Pages), Klassiflkationen (Yellow Pages), fachliche Funktionalität (Blue Pages), logische Architektur (Green Pages) und physische Qualität (Grey Pages).

Sven Overhage, Peter Thomas

Einführung in den Track Mobilität und Mobile Systeme

Approaches for Device-Independent Content Delivery to Mobile Devices

The Web and enterprise information systems are gradually increasing their reach to a wide range of mobile devices. These devices, however, support different formats and possess device-specific features. This raises the problem of creating separate presentations for each device type or, at least, for each class of devices. Instead of designing many pages, content authors may use a device-independent technique which will help them to render suitable content automatically. This paper introduces the principles of device-independent content delivery and outlines various mechanisms and technologies for generation of device-independent applications. It also describes a developed Mobile Interfaces Tag Library (MITL) — a solution that automatically produces appropriate content depending on the detected device characteristics.

Bożcna Jankowska
Individualising M-Commerce Services by Semantic User Situation Modelling

The following paper aims at providing a new implementation approach for the individualisation of M-Commerce services. Current market situation as well as academic discussion about intermediaries in the Internet economy will provide the plot for an infrastructure proposal that enables the semantic description of the mobile user’s situation to finally unleash the full potential of the mobile usage context. To proof technical feasibility, concepts offered by current IT-standards such as the Semantic Web, Web Services, J2EE and .NET will be assembled to an implementation scenario to demonstrate how individualisation can take place in the fragmented value network of M-Commerce.

Stefan Figge, Andreas Albers
The Emerging WLAN-Infrastructure: Complement or Substitute?

For several years a steady accelerating convergence of telecommunications, IT, media, and entertainment (TIME) industries is to be observed. This evolution is more than evident in mobile communications, where, among others, technologies, services, and contents of all four areas are integrated on a mobile device. Besides integration several technologies with different evolutionary roots and original purposes converge regarding their usage scenarios leading to frequently contrasting reciprocal diffusion impacts. This paper analyzes modes of interaction between GSM/UMTS/PSTN and WLAN ranging from substitution to completion. An informal framework will be developed aiming at laying a foundation for further analyses of complex interaction scenarios.

Kilian Plank

Einführung in den Track Softwareagenten und Multiagentensysteme

Multiagentensystem zur Wissenskommunikation in der Produktentstehung - Rapid Product Development

Der Sonderforschungsbereich (Sfb) 374 „Entwicklung und Erprobung innovativer Produkte — Rapid Prototyping“ an der Universität Stuttgart thematisert den Entwicklungsprozess von der Idee bis zum Prototyp. Im Rahmen eines multidisziplinären Ansatzes wird untersucht, inwieweit frühzeitig unterschiedliche Einflüsse auf das zu entwickelnde Produkt angewandt werden können. Durch die Nutzung schneller Iterationszyklen und der situationsgerechten Verwendung von Prototypen kann der Ansatz einer evolutionären Produktentwicklung erreicht werden. Dabei werden die Informationen der am RPD-Prozess beteiligten Arbeitsbereiche wie Kostenrechnung, Projektplanung, Konstruktion, Prototypenbau, etc. semantisch verknüpft und in einem dafür konstruierten Aktiven Semantischen Netz (ASN) abgelegt. Bei der direkten Zusammenarbeit der einzelnen RPD-Domänen entstehen zum Beispiel Abstimmungsprobleme, die Mechanismen erfordern, die nicht direkt durch die einzelnen RPD-Anwendungen oder das ASN gelöst werden können. Dafür wurde eine Multiagenten-basierte Middleware entwickelt, die Gegenstand dieses Artikels ist.

Stavros Dalakakis, Michael Diederich, Dieter Roller, Joachim Warschat
Standardisierte Mikrosimulation eines Kapitalmarktes mit scale-free Netzwerken und Informationsansteckung

Die Mikrosimulation von Finanzmärkten hat in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt. Die wichtigsten stilisierten Fakten der Finanzmärkte konnten bereits mit Hilfe von Multi-Agenten-Modellen nachvollzogen werden. Die Implementationen der verwendeten Modelle sind allerdings immer noch sehr heterogen und zumeist kaum nachvollziehbar. Eine gemeinsame Plattform zur Entwicklung und zum Vergleich von Marktmodellen wäre wünschenswert. Der FASM (Frankfurt Artificial Stock Market) stellt eine solche Plattform dar. Der FASM wurde unter Java auf Basis der FIPA konformen Middleware Jade entwickelt und erfüllt damit einen wichtigen Industriestandard. Der FASM verfügt darüber hinaus über die Möglichkeit Preisbildungsprozesse mit Hilfe von Netzwerkstrukturen wie scale-free-Netzwerken und Informationsdiffusionsprozessen erforschbar zu machen.

Oliver Hein, Michael Schwind
Drivers and Impediments of Consumer Online Information Search: Self-controlled versus Agent-assisted Search

This research investigates drivers of consumer’s online search activity. Traditional constructs relevant in offline information search (including perceived product risk, purchase involvement and product knowledge) are tested for an online environment on the basis of a structural equation model. In addition, new constructs impacting online search, namely privacy concerns and flow, are analysed. A major contribution of this research is the explicit distinction of consumers’ preference for agent-assisted search versus self-controlled search forms. The analysis is based on 116 subjects that were observed in their search behaviour during a ‘real-world’ shopping trip for cameras.

Sarah Spiekermann, Dirk Temme, Martin Strobel

Hauptvorträge

Potenziale einer Integration von Enterprise Resource Planning und Innovationsprozess-Management
Tom Sommerlatte
Sourcing von Finanzprozessen — Ein Modell zur simultanen Bewertung von Economies of Scale und Scope

Während viele Unternehmen Fortschritte in der IuK-Technologie zur Automatisierung ihrer primären Prozesse, zu einer internen und externen Vernetzung und letztlich zur Neuaufteilung und Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette genutzt haben, wurden Sekundärprozesse selten als eigener Optimierungsgegenstand betrachtet. In einer empirischen Studie zu sekundären Finanzprozessen in den 1.000 größten deutschen Unternehmen (ohne Banken und Versicherungen) wird gezeigt, dass vor einer Outsourcing-Entscheidung kulturelle Hürden der Entscheider zu überwinden sind. Es zeigt sich insbesondere, dass die individuelle Outsourcing-Erfahrung der entscheidenden Manager von Bedeutung ist und dass Economies of Scale und Scope getrennt betrachtet und damit mögliche Trade-offs häufig ignoriert werden. Zur Erweiterung der reinen Outsourcing-Entscheidung im Hinblick auf viel versprechende Modelle des kooperativen Outsourcing wird untersucht, wer geeignete Partner für eine selektive Auslagerung von Teilprozessen durch eine Kreuzung der eigenen Wertschöpfungskette mit derjenigen des Partners (Value Chain Crossing) sein können. Aufbauend auf diesen empirischen Ergebnissen wird ein Simulationsmodell vorgestellt, welches insbesondere die simultane Betrachtung verschiedener Einflussfaktoren der Outsourcing-Entscheidung erlaubt.

Wolfgang König, Daniel Beimborn, Jochen Franke, Tim Weitzel
Grid Computing, E-Science and Applications in Industry
Hans Hoffmann
Gefahren für die Wirtschaftsinformatik — Risikoanalyse eines Faches

Basierend auf der Beobachtung, dass auch wissenschaftliche Teilgebiete in Lehre und Forschung Auf- und Abschwünge erleben, wird erörtert, welche Gefahren den Aufschwung der Wirtschaftsinformatik vor allem in der Wissenschaft, aber auch in der Praxis beenden und einen Abschwung einleiten könnten. Gesehen werden Bedrohungen durch die Auslagerung der Informationstechnik in andere Länder („Gefahren aus dem Osten“), durch unkritische Übernahme von Entwicklungen des amerikanischen Fachs Information Systems („Gefahren aus dem Westen“) und Schwächen der zeitgenössischen deutschsprachigen Wirtschaftsinformatik („Gefahren von innen“). Empfehlungen zur weiteren Gestaltung der Wirtschaftsinformatik trägt der Referent in Thesenform vor.

Peter Mertens
Backmatter
Metadaten
Titel
Wirtschaftsinformatik 2005
herausgegeben von
Professor Dr. Otto K. Ferstl
Professor Dr. Elmar J. Sinz
Dipl.-Wirtsch. Inf. Sven Eckert
Dipl.-Wirtsch. Inf. Tilman Isselhorst
Copyright-Jahr
2005
Verlag
Physica-Verlag HD
Electronic ISBN
978-3-7908-1624-2
Print ISBN
978-3-7908-1574-0
DOI
https://doi.org/10.1007/b138880