2015 | OriginalPaper | Buchkapitel
Wirtschaftspolitik
verfasst von : Dr. Reimut Zohlnhöfer, Dr. Carina Schmitt, Dr. Herbert Obinger
Erschienen in: Handbuch Policy-Forschung
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Das Kapitel widmet sich dem Stand der Forschung zur Wirtschaftspolitik aus der Perspektive der Policyforschung am Beispiel von staatlichen Interventionen. Zentrale Instrumente sind dabei staatliches Unternehmertum, Subventionierung von Unternehmen und die Regulierung von Märkten. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Indikatoren, mit denen das Ausmaß staatlicher Intervention gemessen wird, wobei aber jeweils spezifische Schwächen zu beachten sind. Am Beispiel öffentlicher Unternehmen wird die Entstehung des Interventionsstaates seit dem 19. Jahrhundert nachgezeichnet und gezeigt, dass eine Vielzahl von Motiven für Eingriffe in die Wirtschaft existiert. Seit den 1980er Jahren kam es zu einem Rückzug und Wandel des Interventionsstaates. Dabei können allerdings immer noch deutliche Unterschiede zwischen den Ländern festgestellt werden. Die Gründe für diesen Wandel und die (fortbestehenden) Unterschiede zwischen den Ländern sind vielfältig. Als Antriebskräfte werden hauptsächlich Globalisierung, Europäisierung und die Diffusion liberaler wirtschaftspolitischer Ideen angeführt, während nationale Unterschiede auf Parteien, Institutionen oder Gewerkschaften zurückgeführt werden. Allerdings ist der Forschungsstand teilweise widersprüchlich. Das liegt in vielen Fällen an unterschiedlichen abhängigen Variablen, Unterschieden bei den berücksichtigten unabhängigen Variablen und den benutzten Analysemethoden. Zudem wirken zwischen den einzelnen Politikfeldern (Privatisierung, Subventionierung, Regulierung) und sogar zwischen einzelnen Subpolitikfeldern unterschiedliche Dynamiken. Künftige Forschung sollte die Ursachen dieser unterschiedlichen Dynamiken, aber auch Ansteckungs- und Substitutionseffekte zwischen Sektoren und Politikfeldern stärker thematisieren.