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22.08.2017 | Wirtschaftsprüfung | Im Fokus | Online-Artikel

Starkes Wachstumsgefälle in der Wirtschaftsprüfung

verfasst von: Sylvia Meier

2:30 Min. Lesedauer
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Viele große Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in Deutschland konnten im  vergangenen Jahr ihr Wachstumsziel übertreffen. Die Branche ist jedoch geteilt und muss Schwierigkeiten meistern.

Eine aktuelle Übersicht der Beratungs- und Marktforschungsgesellschaft Lünendonk listet die 25 nach Inlandsumsatz führenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in Deutschland auf. Es überrascht wenig, dass die Big Four-Gesellschaften das Ranking anführen. Lünendonk weist darauf hin, dass die Schere zwischen den Big Four-Gesellschaften und den übrigen Marktteilnehmern immer weiter aufgeht.

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2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

Entwicklungen der Wirtschaftsprüfung im Kontext der Finanzberichterstattung

Gegenstand der Ausführungen dieses Kapitels sind die Entwicklungen der Wirtschaftsprüfung im ursprünglichen bzw. klassischen Kontext der Finanzberichterstattung.  

 

Die Analyse zeigt, dass die 25 Top-Gesellschaften ihre Umsätze im Jahr 2016 steigern konnten. Durchschnittlich sind die Gesamtumsätze im vergangenen Jahr um 7,2 Prozent gewachsen. Besonders die Umsatzsteigerungen der Big Four-Gesellschaften stechen hervor. So zeigt Lünendonk, dass Deloitte, Ernst & Young (EY), KPMG und PricewaterhouseCoopers (PwC) ihre Deutschlandumsätze im Durchschnitt um 11,8 Prozent gesteigert haben.

Die Top 10 der führenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaften 2017*
Platz 1: PwC, Frankfurt am Main

Platz 2:  KPMG, Berlin

Platz 3: Ernst & Young Gruppe, Stuttgart

Platz 4: Deloitte, München

Platz 5: BDO, Hamburg
Platz 6: Rödl & Partner, Nürnberg

Platz 7: Ebner Stolz PG mbB, Stuttgart

Platz 8: Baker Tilly, Düsseldorf

Platz 9: Roever Broenner Susat Mazars, Hamburg

Platz 10: Warth & Klein Grant Thornton, Düsseldorf

*Quelle: Auswahl aus der Lünendonk-Liste 2017

Die Wahl des Wirtschaftsprüfers ist für ein Unternehmen wichtig, denn das Testat des Prüfers hat eine große Wirkung. So beschreiben die Springer-Autoren Christian Hlavica und Bianca Bitzer in ihrem Buchkapitel "Berufliche Anforderungen an den Steuerberater und Wirtschaftsprüfer" (Seite 206): "In den Augen der Öffentlichkeit stellt der Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers eine Garantie dafür dar, dass der geprüfte Abschluss frei von Fehlern und die Darstellung Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zutreffend vorgenommen worden ist."

Branche muss sich neuen Herausforderungen stellen 

Für Unternehmen, für die eine Abschlussprüfung verpflichtend ist, ist das Testat also eine Art Zeugnis mit Außenwirkung. Entwicklungen in der Unternehmensberichterstattung wirken sich auch auf die Arbeit der Wirtschaftsprüfer aus, so beispielsweise die neue Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die Aufgaben der Wirtschaftsprüfer werden sich erweitern, wie auch Springer-Autor Christoph Durchschein in seiner Arbeit "Einfluss des Wandels der Unternehmensberichterstattung auf die Informationsfunktion des Wirtschaftsprüfers" feststellt. Auch die Rotationspflicht der Wirtschaftsprüfer wird sowohl bei Unternehmen als auch Wirtschaftsprüfern die Abläufe wesentlich verändern. Denn die Wirtschaftsprüfer müssen sich darauf einstellen, treue Mandanten an die Konkurrenz zu verlieren, wenngleich sie wohl auch neue Mandanten durch die Rotationspflicht gewinnen können. 

Digitalisierung fordert auch die Wirtschaftsprüfung 

Zudem zeigt die Lünendonk-Studie, dass die Digitalisierung auch vor dieser Branche nicht Halt macht. Die Big Four-Gesellschaften haben bereits entsprechend hohe Investitionen getätigt. Ein weiterer Punkt, der die Prüfungsgesellschaften vor Herausforderungen stellt, ist die Suche nach geeignetem Fachpersonal. Lünendonk verweist in diesem Zusammenhang auf einen Anstieg bei den Wirtschaftsprüfungs-Examina. 2016 wurden 716 Kandidaten zur Prüfung zugelassen und von 688 Absolventen bestanden 400. Das sind 99 mehr als in 2015. Ob diese positive Entwicklung anhalten wird, ist jedoch noch offen.

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