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06.03.2018 | Wirtschaftsrecht | Schwerpunkt | Online-Artikel

Rechtsabteilungen müssen sich dem Innovationsdruck stellen

verfasst von: Sylvia Meier

3 Min. Lesedauer

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Innovationen beschäftigen auch die Rechtsabteilung. Sie muss ihre Arbeitsweise verändern um den steigenden Erwartungen gerecht zu werden.


In vielen Unternehmen ist eine eigene Rechtsabteilung vorhanden, die nun vor der Frage steht: Wie soll sie dem Thema Digitalisierung begegnen? 

Für die Studie "Legal Management of Innovation" des Bundesverbandes der Unternehmensjuristen e.V. (BUJ) und der Wirtschaftskanzlei CMS wurden 210 Rechtsabteilungen aus Unternehmen der wichtigsten Schlüsselbranchen befragt, von denen die Hälfte Umsätze von mehr als einer Milliarde Euro erwirtschaftet und ein Drittel mehr als 10.000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Ergebnis ist eindeutig: Legal Tech kommt, die Frage ist nur, wann? 

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Einsatzbereiche von Legal Tech

In Kap. 2 werden die einzelnen Einsatzbereiche von Legal Tech vorgestellt und anhand von Produktbeispielen konkretisiert. In zusammengefasster Form wird sodann das Veränderungspotenzial der Legal-Tech-Produkte im Hinblick auf die juristische Tätigkeit aufgezeigt.


Mit dem Thema Digitalisierung werden Rechtsabteilungen regelmäßig konfrontiert, denn sie werden bei Innovationsprozessen im Unternehmen eingebunden. Die Unternehmensjuristen müssen sich hierdurch einerseits immer öfter mit Themen befassen, bei denen sie juristisches Neuland betreten. Zudem sind die Fragestellungen komplex und viele regulatorische Anforderungen müssen beachtet werden. Andererseits nehmen auch der Zeitdruck und die Erwartungshaltung gegenüber der Rechtsabteilung zu:

  • 93 Prozent sehen sich laut der aktuellen Studie durch Innovationsprozesse mit einer insgesamt höheren rechtlichen Komplexität konfrontiert. 
  • Als eine besondere Herausforderung empfinden 89 Prozent die rechtliche Bewertung von bisher unbekannten Themen und Geschäftsmodellen und die damit verbundene Beratung. 
  • 76 Prozent gehen davon aus, dass regulatorische Fragestellungen zunehmen. 
  • 68 Prozent rechnen damit, dass sie sich intensiver mit internationalen Rechtsthemen befassen müssen.

Kostendruck steigt 

Entwicklungen, die auch Springer-Autor Arne Gärtner in seiner Arbeit "Strategisches Management in Rechtsabteilungen multinationaler Konzerne" beobachtet. Auch er weist darauf hin (Seite 2): "Nicht nur das rechtliche Umfeld von Konzernen ist in den letzten Jahren deutlich komplexer geworden, sondern auch die Einhaltung der Gesetze und Richtlinien wird ebenfalls immer stärker kontrolliert." Zudem stellt er einen steigenden Kostendruck auf Rechtsabteilungen fest.

Auch Rechtsabteilungen müssen deshalb ihre Arbeitsweise verändern. Fast jeder zweite Befragte (45 Prozent) hält die Stärkung der Risikobereitschaft bei der Beantwortung rechtlicher Fragen für wichtig. Zudem wird die Fähigkeit benötigt, juristische Hintergründe besser zu erklären. Unternehmensjuristen müssen außerdem ein vertieftes Verständnis für neue und bisher unbekannte Geschäftsmodelle entwickeln. Die Rechtsabteilung selbst muss sich der Digitalisierung stellen. 

In der Studie "Legal Technology 2018", herausgegeben von CLI Corporate Legal Insights und Wolters Kluwer Deutschland, zeigt sich, dass in vier von fünf Unternehmen Legal Tech der ersten Generation schon Einzug gehalten hat. Was versteht man unter Legal Tech? Dieser Begriff beschreibt Informationstechnik, die im juristischen Bereich zum Einsatz kommt. Springer-Autor Jens Wagner betont in seinem Buch "Legal Tech und Legal Robots" (Seite 1), dass der Rechtsmarkt und die juristische Arbeit sich hierdurch komplett verändern werden. "Legal Tech gibt Antworten auf den steigenden Effzienz- und Kostendruck in der juristischen Branche", meint Wagner. Der Autor betont, dass sich mit Legal Tech Aufgaben bewältigen lassen, die in der Vergangenheit unmöglich erschienen. Verträge könnten sich so selbst erfüllen, die Analyse von Vertragsinhalten und anderen rechtlichen Daten wird in Echtzeit möglich sowie auch die Überwachung und Steuerung von rechtlichen Risiken. Wagner betont, dass IT-gestützt auch analysiert werden kann, für welche Klauseln eines Vertrags sich zeit- und kostenintensive Verhandlungen tatsächlich lohnen: 

"Legal Tech eröffnet dadurch neue Möglichkeiten eines echten Legal Managements."

Legal Tech ist damit mehr als nur ein vorübergehender Hype. Die Rechtsberatung wird effizienter und allgemein qualitativ gesteigert. Beim Einsatz von Legal Tech müssen jedoch auch rechtliche Implikationen berücksichtigt werden. Was hierbei zu beachten ist, gerade im Zusammenhang mit dem Rechtsdienstleistungsgesetz, dem Datenschutz und Berufsgeheimnis und Haftungsfragen, erklärt Jens Wagner in seinem Buch im Überblick.  

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