Kapitalerhöhungen wirken sich auf Beteiligungen aus.
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Manch ein Unternehmen entscheidet sich für eine Kapitalerhöhung, um über einen Puffer im Krisenfall zu verfügen. Wie aktuell die Commerzbank.
Die Commerzbank hat in den letzten Tagen für Schlagzeilen gesorgt. Durch eine Kapitalerhöhung konnte sie praktisch über Nacht 1,4 Milliarden Euro generieren. Die Beteiligungen von Aktionären verändern sich dadurch. Warum dieser Schritt? Die Bank selbst will sich gegen eine mögliche Krise absichern und hat deshalb – wie auch in der Vergangenheit schon – eine Kapitalerhöhung beschlossen. Und diese Entscheidung polarisiert. Experten diskutieren: Wie werden sich die Zahlen bei der Commerzbank und ihren Aktionären entwickeln?
In 3 Schritten zur Kapitalerhöhung
Wie muss man sich das vorstellen? Wie läuft eine Kapitalerhöhung im Unternehmen ab? Diese Frage kann nicht einfach beantwortet werden. Entscheidend ist nämlich, welche Rechtsform ein Unternehmen hat.
Springer-Autor Christopher Hahn beschreibt in seinem Buchkapitel „Kapitalerhöhung“, welche drei Schritte erforderlich sind bei Kapitalgesellschaften - also UG, GmbH, AG oder KGaA:
Gesellschafterbeschluss
Zeichnung der EInlage
Meldung Handelsregister
Kapitalerhöhungsbeschluss
Hahn beschreibt, dass zur Kapitalerhöhung im ersten Schritt ein entsprechender Gesellschafterbeschluss erforderlich ist. Nur, wenn min. ¾ der abgegebenen Stimmen zugunsten des Beschlusses abgegeben wurden, ist eine Erhöhung möglich.
Zeichnung der Einlage
Wie auch im Falle der Commerzbank, können sich durch eine Erhöhung des Kapitals die Beteiligungsverhältnisse ändern. Deshalb wird die Zeichnung der Einlage schriftlich und notariell beglaubigt festgehalten.
Meldung an das Handelsregister
Schließlich müssen die geänderten Verhältnisse auch im Handelsregister eingetragen werden.
Wie eine Kapitalerhöhung in Zahlen ausgedrückt erfolgen kann, erläutert Hahn in einem Beispielsfall. Die Commerzbank hat nach eigenen Angaben 113.850.693 neue Aktien im Wege eines sogenannten beschleunigten Bookbuildingverfahrens bei institutionellen Anlegern platziert.