In Kleve gehen die Uhren im Handel seit Kurzem etwas anders: Hier runden Einzelhändler Endsummen auf Fünf-Cent-Beträge auf, um sich so der Ein- und Zwei-Cent-Münzen zu entledigen. Laut einer Studie liegen sie damit im Trend.
Der Umfrage von Mymarktforschung.de unter 1.024 Teilnehmern zufolge spricht sich mehr als jeder zweite Deutsche für die Abschaffung der kleinen Cent-Münzen und das Aufrunden des Endbetrags bei Barzahlungen aus. Während im vergangenen Jahr noch 57,3 Prozent zustimmten, befürworteten in diesem Jahr 4,6 Prozent mehr die Abschaffung kleiner Münzen. Als Hauptargumente werden Platzgründe und kürzere Bezahlvorgänge angeführt. Die Zahlung mit EC-Karte legte im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozentpunkte zu. Gegner der Abschaffung von Cent-Münzen befürchten, dass diese zu Preissteigerungen im Handel führen könnte.
Auch bei der Europäischen Zentralbank (EZB) gibt es Überlegungen zur Begrenzung des Bargeldverkehrs. Erster Schritt war die Abschaffung der 500-Euro-Banknote, deren Herstellung und Ausgabe Ende 2018 auslaufen soll.
Bitcoins als Zahlungsmittel
Die Stadt Zug im Nachbarland Schweiz hat indessen angekündigt, die digitale Währung Bitcoin als Zahlungsmittel einzuführen. Laut dem IT-Dienstleister Cognizant ist sie damit die erste Stadt, deren Behörden die Internet-Währung beispielsweise für Dienstleistungen wie die Registrierung am Standesamt bis zur Höhe von 200 Schweizer Franken akzeptieren. Überdies bietet Zug an, Bitcoins als Zahlungsmethode in Kombination mit der Blockchain-Technologie zu verwenden. In der Region um Zug haben sich mehr als 15 Unternehmen mit Geschäftsschwerpunkt digitale Transformation angesiedelt. In Deutschland hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) in ihrem Merkblatt „Finanzinstrumente" Bitcoins als privates Geld den Devisen gleichgestellt.