Mit dem Inkrafttreten der neuen EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 (Payment Service Directive) Anfang 2018 können Banken, die mit Fintechs kooperieren, bei den Kunden punkten, wenn sie intelligente Kooperationen im Modell des Open Banking mit ihnen eingehen. Denn mit PSD2 soll für Drittanbieter unter anderem den Zugriff auf Kontodaten möglich sein, beispielsweise wenn ein Online-Bezahldienst oder eine App von Kunden genutzt wird, um bei Transaktionen direkt auf Sparkonten, Wertpapierdepots oder Versicherungsverträge zuzugreifen. Dabei haben 67 Prozent der 1.000 befragten Deutschen, die das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungshaus Pricewaterhouse Coopers befragt hat, kein Problem damit, solchen Finanztechnologie-Dienstleistern den Zugriff auf ihr Konto zu erlauben, auch wenn damit eine entsprechende Verknüpfung zum Bankkonto hergestellt wird, beispielsweise im mobilen Zahlungsverkehr. Für 38 Prozent der Befragten müssen die Daten jedoch sicher und der Schutz vor unberechtigten Kontenzugriffen gewährleistet sein. Nur 19 Prozent der befragten Nutzer sagen allerdings, dass sie direkt auf Finanzservices eines Fintechs zugreifen möchten und machen die Erlaubnis zum Kontozugriff vom jeweiligen Anbieter abhängig. 17 Prozent können sich dies nur vorstellen, wenn es auch Kostenvorteile für sie hat, elf Prozent, wenn der Zugriff mehr Komfort bei der Transaktion bietet.
Angst vor Werbewelle
69 Prozent der Studienteilnehmer sind hingegen nach wie vor davon überzeugt, dass eigene Kontobewegungen nur sie selbst etwas angehen. 34 Prozent befürchten, dass mit dem Zugriff zu Kontoinformationen ihre Daten ausgewertet werden und sie künftig gezielte Werbung zugestellt bekommen könnten. Insgesamt ist das Vertrauen gegenüber den Fintechs laut der Studie jedoch groß. Denn etwa jeder Vierte unter 40 Jahren würde eine Finanz-App eher von einem bankunabhängigen Start-up nutzen.