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11.08.2020 | Zahlungsverkehr | Infografik | Online-Artikel

Jeder vierte Deutsche meidet Bargeld

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

3 Min. Lesedauer

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"Nur Bares ist Wahres" ist noch immer das Motto vieler Bundesbürger. Aber seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie steigt die Zahl der Verbraucher, die an der Kasse aus Hygienegründen lieber zur Giro- und Kreditkarte greifen.

Bargeld gilt in Deutschland, Österreich und der Schweiz als sicher und vor allem vertrauenswürdig. Ausgelöst durch die Covid-19-Krise verändert sich allerdings das Zahlungsverhalten in der DACH-Region: Immer mehr Menschen steigen auf das kontaktlose Zahlen mit Giro- oder Kreditkarte um, weil es als hygienischer gilt. Das ergab eine repräsentative Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Beratungsgesellschaft Bearingpoint. Hierfür wurden zwischen dem 6. und 12. Juni 2020 insgesamt 2.060 Personen in Deutschland, 527 Personen in Österreich und 507 Personen in der Schweiz befragt.

Kontaktloses Bezahlen wird beliebter

Dieser zufolge liegt die aktuelle Nutzung von Bargeld in Deutschland mit einem Anteil von 75 Prozent um fünf Prozentpunkte niedriger als 2019. Heute vermeide es etwa jeder vierte Verbraucher, an der Kasse mit Scheinen oder Münzen zu bezahlen. 2019 war es noch jede fünfte Person. Der Einsatz kontaktloser Debitkarten wie der Girocard ist im Vergleich zum Vorjahr um 57 Prozent geklettert. 2019 setzte laut Befragung ein Fünftel der Befragten dieses Zahlungsmittel ein. Seit dem Ausbruch von Corona nutzt sie bereits jeder Dritte.

Erstmals liefert die Studie auch Angaben für den Zahlungsverkehr in Österreich und der Schweiz. Danach sind österreichische Verbraucher mit 83 Prozent die häufigsten Verwender beim Bargeld, verglichen mit Deutschland (75 Prozent) und der Schweiz (71 Prozent). Beim unbaren Bezahlen dominiert in Österreich die Bankomatkarte als häufig genutztes Zahlungsmittel mit 71 Prozent, während in Deutschland (40 Prozent) und der Schweiz (46 Prozent) diese Werte nicht annähernd erreicht werden. 

Besonders gerne zahlen die Deutschen außerdem per Paypal. Mit 58 Prozent rangiert der Dienstleister hierzulande sogar auf dem zweiten Platz hinter dem Bargeld und vor der Giro- oder Kreditkarte. Die Österreicher (47 Prozent) und Schweizer (44 Prozent) nutzen das Angebot des US-Konzerns dagegen seltener.

Verbraucher wollen schnelle Zahlungsmittel

Neben der Hygiene ist die Schnelligkeit laut Studie ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Zahlungsmediums. Mit 55 Prozent bewerten die Deutschen das kontaktlose Bezahlen als schnellste Methode, noch vor Bargeld mit 51 Prozent. Im Dreiländervergleich stufen in Österreich 65 Prozent und in der Schweiz sogar 71 Prozent die Schnelligkeit als wichtigste Eigenschaft der kontaktlosen Kartenzahlung ein.

"Wir sehen deutlich, dass die Entscheidung für ein bestimmtes Bezahlsystem aktuell auf Basis von Vertrautheit und dem Bedürfnis nach Sicherheit getroffen wird. Das Sicherheitsgefühl in puncto Hygiene ist nun der Einstieg in bargeld- und kontaktloses Zahlen", erläutert Thomas Steiner, globaler Leiter Banking und Capital Markets bei Bearingpoint, das Umfrageergebnis. 

"Es ist interessant zu sehen, dass obwohl das Bargeld in der Nutzung weiterhin absolute Spitzenwerte erreicht, sich rund ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Abkehr von Bargeld in den nächsten zehn Jahren gut vorstellen können", ergänzt Zahlungsverkehrsexperte Christian Bruck, Partner bei Bearingpoint. Das Erfolgsmodell Schweiz zeige in Bezug auf mobile Bezahllösungen das noch ungenutzte Potential in Deutschland und Österreich. "Die Zeit scheint reif zu sein für eine zukunftsweisende Standardisierungsinitiative im digitalen Zahlungsverkehr in Europa."

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