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Deutsche wollen EU-Standards beim Bezahlen

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Kartenzahlung ist bei deutschen Verbrauchern erstmals beliebter als Bargeld. Immer häufiger wünschen die Menschen von US-Anbietern unabhängige Bezahlmethoden für den Einkauf. 

Die überwiegende Mehrheit der über eine Million Terminals im Handel bieten das schnelle Bezahlen im Vorbeigehen. 


Der Zahlungsverkehr ist im Wandel: Die Kartenzahlung hat das Bargeld an deutschen Ladenkassen abgelöst. Das zeigt eine kürzlich veröffentlichte repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme (IDZ). Hierfür wurden im Juli 2025 insgesamt 1.025 persönliche Interviews mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahren durchgeführt.

Barzahlung verliert an Boden

Das Ergebnis: 47 Prozent der Befragten zahlten zuletzt mit Karte (2024: 44 Prozent). Scheine und Münzen fielen hingegen auf 41 Prozent zurück. 2024 waren es noch 48 Prozent. 52 Prozent der Konsumenten nutzen bevorzugt die Girocard. Drei Viertel (77 Prozent) der Teilnehmenden gehen davon aus, dass diese Bezahlform auch 2030 führend sein wird. Kreditkarten kommen in der Umfrage lediglich auf 15 Prozent.

Junge Kunden lieben Bezahlen mit smarten Devices

Aber auch digitale Bezahlmethoden gewinnen weiter an Bedeutung. Bereits 25 Prozent bezahlen mit einem Smartphone oder der Smartwatch. Das sind mehr als doppelt so viele wie 2022. Bei unter 30-Jährigen ist das Mobile Payment besonders verbreitet: 42 Prozent bevorzugen an der Kasse ein Mobilgerät. Die klassische Kartenzahlung kommt in dieser Altersgruppe auf 45 Prozent.

In einer dynamischen, vernetzten Welt, in der politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Wandel sind, gewinnt digitale Souveränität an Bedeutung", schlussfolgern die Studienautoren.

Kunden schätzen europäische Bezahlangebote

Nicht zuletzt aufgrund der äußeren Unsicherheitsfaktoren halten es 60 Prozent der befragten Personen für wichtig, künftig deutsche oder europäische Bezahlsysteme wie Girocard oder die Bezahlfunktion Wero zu nutzen. Das sind 15 Prozent mehr als 2022. 69 Prozent sehen darin einen Vorteil gegenüber US-amerikanischen Anbietern wie Visa, Mastercard oder Paypal.

Daten- und Verbraucherschutz machen den Unterschied

"In unsicheren Zeiten ist es für Verbraucher entscheidend, sich auf unabhängige Systeme zu verlassen, die höchsten Standards gerecht werden", erläutert Ingo Limburg, Vorsitzender der IDZ. Die strengeren Datenschutzbestimmungen und der umfassendere Verbraucherschutz sprechen für die Hälfte (50 Prozent) der Befragten klar für ein europäisches Bezahlsystem. Bemerkenswert sei, dass 71 Prozent nicht wussten, dass europäische Datenschutzvorgaben für globale Paymentanbieter keine Gültigkeit besitzen.

Die Fokussierung auf Europa schlägt sich auch im Konsumverhalten nieder, das unter anderem von der Preissituation (70 Prozent), der politischen Lage (34 Prozent) sowie Zukunftsängsten (29 Prozent) beeinflusst wird. Bei Lebensmitteln sind Produkte "Made in Germany" und "Made in EU" (62 Prozent) gefragt. Ein Fünftel (20 Prozent) meidet zudem bewusst US-Produkte.

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