Wenn es um Zertifizierung, Testierung, Auditierung und viele weitere Bezeichnungen rund um die Prüfung und Bestätigung von Sachverhalten geht, dann werden die Begriffe schnell durcheinandergeworfen. Es gibt zwar für einzelne Bereiche (z. B. Produktzertifizierung, z. B. Testierung von Jahresabschlüssen) in sich schlüssige Begriffssystematiken, aber diese passen nicht übergreifend zueinander. Hinzu kommt, dass selbst Fachleute nicht alle übergreifenden Prinzipien kennen, auf denen Konformitätsbewertungssysteme beruhen sollten, damit sie zuverlässig funktionieren und glaubwürdig sind.
Im internationalen Handel, im Verhältnis zwischen Unternehmen und Behörden und last, but not least beim Endverbraucher geht es im Kern darum, bestimmte Eigenschaften eines Produkts oder Informationen zu den Herstellungsbedingungen glaubwürdig zuzusichern. Die Überprüfungen erfolgen unter anderem durch Prüf- und Kalibrierlaboratorien, Inspektionsstellen, Zertifizierungs-, Validierungs- und Verifizierungsstellen. Aufgrund der ökonomischen Bedeutung derartiger Konformitätsbewertungen wurde in den vergangenen Jahren an einer Harmonisierung der Vorgehensweisen, Begriffe und Prinzipen gearbeitet, das Ergebnis ist in den ISO 17000er-Normen verankert. Auch wurde das Akkreditierungswesen europaweit neu aufgesetzt (EU-Verordnung 765 zu Akkreditierung), was in Deutschland 2010 zur Einrichtung der Deutschen Akkreditierungsstelle DAkkS führte.
Der vorliegende Beitrag beschreibt die grundlegenden Elemente und Mechanismen von Konformitätsbewertungssystemen gemäß ISO 17000, ISO 17011 und weiteren ISO-Normen. Zur Illustration wird gezeigt, wie die Zertifizierungssysteme zu ISO 14001, EMAS und FSC dieser Systematik entsprechen. Schließlich werden zentrale Definitionen u. a. aus ISO-Normen wiedergegeben und erläutert.