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2003 | OriginalPaper | Buchkapitel

Ziele, Rollen und Normen der Interaktion in der politischen Kommunikation

verfasst von : Barbara Pfetsch

Erschienen in: Politische Kommunikationskultur

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Das Konzept der politischen Kommunikationskultur von Blumler/Gurevitch (1995: 32) wird getragen von der Vorstellung, dass die medienvermittelte politische Kommunikation das Ergebnis der Interaktion gegenseitig abhängiger und sich gegenseitig anpassender Akteure ist. Das Selbstbild und die Orientierungsmaßstäbe von politischen Sprechern und Journalisten werden bestimmt durch das grundsätzliche Spannungsverhältnis von gemeinsamen und divergierenden Normen und Zielen. Die Verhaltenserwartungen an Journalisten und politische Sprecher werden einerseits durch die Normen und Ziele des jeweiligen professionellen Herkunftskontextes sowie den Erwartungen gegenüber der anderen Gruppe geprägt. Andererseits entsteht durch die gemeinsame Ausrichtung auf das Publikum als dritter Größe sowie durch die kontinuierliche Zusammenarbeit die Notwendigkeit der gegenseitigen Anpassung, so dass sich gemeinsame Orientierungen herausbilden (Blumler/Gurevitch 1995). Die Frage ist gleichwohl, wie stark die Gemeinsamkeiten bzw. die Unterschiede in den Selbst- und Fremdbildern von politischen Sprechern und Journalisten in der empirischen Realität sind. Wie Kapitel 4 zeigt, kann man aufgrund der makrostrukturellen Kontexte der Regierungskommunikation annehmen, dass die Unterschiede zwischen politischen Sprechern und Journalisten in den USA eher größere Distanzen hervorbringen, während in der Bundesrepublik geringere Distanzen zu erwarten sind. Inwieweit diese Annahmen die empirische Realität abbilden, soll in der folgenden Analyse exploriert werden. Die empirische Untersuchung versucht, die Selbst- und Fremdbilder politischer Sprecher und Journalisten, die bei der Interaktion zum Tragen kommen, auf der Basis der Aussagen in den Leitfadengesprächen zu rekonstruieren. Die Analyse der Selbstbilder orientiert sich an den Kategorien der Heuristik von Blumler und Gurevitch (1995), die zwischen den Zielen, Normen und Konflikten der Interaktion politischer Sprecher und Journalisten sowie den zugeschriebenen Kommunikationsrollen der Akteure der politischen Kommunikation unterscheiden.

Metadaten
Titel
Ziele, Rollen und Normen der Interaktion in der politischen Kommunikation
verfasst von
Barbara Pfetsch
Copyright-Jahr
2003
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-08085-5_5