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2023 | Buch

Zukunft smarte Kommune

Modellentwurf, Vorgehen und Handlungsempfehlungen für kleine Städte und Gemeinden

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Über dieses Buch

Das Konzept der Smart City wird in wissenschaftlicher, politischer, medialer und projektpraktischer Hinsicht bislang überwiegend in großen Städten bearbeitet. Demgegenüber empfinden kleine, ländlich geprägte Gemeinden den Smart-City-Diskurs überwiegend als fremd. Es mangelt an inhaltlichen Modellentwürfen, Vorgehensmodellen und an kommunale Entscheidungsträger gerichtete Handlungsempfehlungen, die sich am Aufgabenportfolio, den speziellen Rahmenbedingungen und Herausforderungen kreisangehöriger Gemeinden in einer Größenklasse bis 20.000 Einwohner orientieren. Dieses Buch widmet sich diesen Aufgabenstellungen und entwirft erstens ein inhaltliches Modell einer smarten Kommune als Spiegelbild zur smarten Stadt. Zweitens wird in dieser Analyse auf der Grundlage von Erfahrungen baden-württembergischer Pilotkommunen ein schrittweises Vorgehen zur Entwicklung eines individuellen Modells der smarten Kommune für kleine Gemeinden aufgezeigt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einordnung und Methodik

Frontmatter
Kapitel 1. Relevanz und Forschungsanlass
Zusammenfassung
Bislang bestimmen Metropolen und Großstädte wie Barcelona, Wien, München, Hamburg oder Amsterdam den fachlichen ebenso wie den öffentlichen Diskurs um die smarte Stadt (Smart City) (exemplarisch Manville et al., 2014). In Baden-Württemberg sind es große Städte wie Ulm, Karlsruhe, Mannheim oder Heidelberg, denen die Aufmerksamkeit von Politik, Forschung und Medien zuteilwird (exemplarisch Jaekel, 2018). Während in deutschen Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern ein Anteil von circa 32 Prozent der Gesamtbevölkerung lebt, hat ein vergleichsweise größerer Teil von rund 40 Prozent der Bevölkerung eine ländliche Gemeinde in der Größenklasse bis 20.000 Einwohner als Lebensort gewählt (Statistisches Bundesamt (Destatis), 2020).
Ilona Benz
Kapitel 2. Ziele der Untersuchung und Forschungsfragen
Zusammenfassung
Die vorliegende Forschung verfolgt die Absicht, kommunale Entscheidungsträger zur verantwortungsbewussten Wahrnehmung ihrer Rolle als Gestalter der Digitalisierung in der Gemeinde zu befähigen. Davon ausgehend ist als übergeordnetes Forschungsziel ein normatives Modell einer smarten Kommune für kleinere Städte und Gemeinden mit ländlicher Prägung zu entwickeln (Forschungsziel I). Dieser Modellentwurf soll für kleine Gemeinden als normativer und strategischer Rahmen bei der Erarbeitung eines eigenen, individuellen Konzepts dienen. Letzteres bildet wiederum die Grundlage für die Ableitung lokaler Digitalisierungsmaßnahmen sowie die Leitlinie für die Kooperation mit Beteiligten vor Ort.
Ilona Benz
Kapitel 3. Eingrenzung und Einschränkungen der Untersuchung
Zusammenfassung
Der Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit ist im Sinne des Forschungsanlasses und zur Erhöhung der Aussagekraft der Ergebnisse sinnvoll einzugrenzen (Teil I Abschnitt 3.1). Zugleich wirft diese Eingrenzung Fragen nach der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf, die sich auf den Umfang der praktischen Anwendbarkeit und Relevanz dieser Forschung auswirken (Teil I Abschnitt 3.2). Ergänzend wird im Folgenden erörtert, welche Einschränkungen bei der Auswertung der erhobenen empirischen Daten gelten und inwiefern diese bei der Interpretation zu beachten sind (Teil I Abschnitt 3.3).
Ilona Benz
Kapitel 4. Forschungsdesign
Zusammenfassung
Das Forschungsdesign dieser Arbeit differenziert sich entlang der inhaltlichen Anforderungen der Teile II und III. In Teil II wird auf der Grundlage bestehender Forschungserkenntnisse und empirischer Daten ein normatives Modell der smarten Kommune mithilfe einer qualitativen Literaturanalyse (Döring & Bortz, 2016, S. 158 ff.) entwickelt. Demgegenüber erfordert die Erarbeitung eines Vorgehensmodells in Teil III eine eigene Datenerhebung, die sozialwissenschaftlichen Methoden folgt.
Ilona Benz

Entwicklung eines Modellentwurfs der smarten Kommune

Frontmatter
Kapitel 5. Stand der Forschung
Zusammenfassung
Diese Forschungsarbeit ist nicht theoretisch motiviert. Vielmehr widmet sich das Erkenntnisinteresse klar einer praktischen Problemstellung, die bislang kaum wissenschaftlich bearbeitet wurde. Wie im Folgenden aufgezeigt wird, dient diese Arbeit insofern als Beitrag zur Schließung einer für die Kommunalpraxis relevanten Forschungslücke.
Ilona Benz
Kapitel 6. Definition der smarten Kommune
Zusammenfassung
Als Grundlage für die weiteren Untersuchungen in dieser Arbeit bedarf es einer normativen Definition des Begriffs der smarten Kommune. Es wurde bereits umfassend dargelegt, weshalb die mit den Begrifflichkeiten der Smart City und des Smart Village verbundenen Konzepte den Forschungsgegenstand dieser Arbeit nicht angemessen beschreiben können. Die Erreichung der übergeordneten Forschungsziele erfordert eine eigenständige Entwicklung des Begriffs der smarten Kommune und eine Auseinandersetzung mit dessen qualitativem Gehalt.
Ilona Benz
Kapitel 7. Inhaltliche Handlungsfelder der smarten Kommune
Zusammenfassung
Aufbauend auf der in Teil II Abschnitt 6.3 entwickelten Definition der smarten Kommune werden nachfolgend insgesamt 12 inhaltliche Handlungsfelder und 21 untergeordnete Zielbilder skizziert. Dabei wird einleitend zu jedem Handlungsfeld der Charakter als pflichtiger oder freiwilliger Aufgabenbereich dargestellt. Die Differenzierung der Aufgabenart basiert auf Bogumil und Holtkamp (2013, S. 15 ff.).
Ilona Benz

Auf dem Weg zur smarten Kommune: Ein Vorgehensmodell

Frontmatter
Kapitel 8. Impuls zur Befassung mit dem Thema Digitalisierung
Zusammenfassung
In der Kommune ist der Impuls zur Befassung mit dem Thema Digitalisierung aus verschiedenen Richtungen denkbar. Vom Bürgermeister als Verwaltungsoberhaupt und Kommunalpolitiker über themenaffine Verwaltungsmitarbeiter, engagierte Gemeinderäte bis hin zu einzelnen Bürgern kommen zahlreiche lokale Akteure in Betracht, die ein wichtiges Interesse an einem systematischen Strategieentwicklungsprozess zur Digitalisierung in der Kommune haben können. Die dabei zugrunde liegende Motivation des impulsgebenden Akteurs sowie die Rolle der übrigen beteiligten Akteure beeinflussen den weiteren Verlauf des Agendaprozesses.
Ilona Benz
Kapitel 9. Definition von strategischen Zielen der smarten Kommune
Zusammenfassung
Alle neun befragten Kommunen verfolgen mit ihrer Digitalisierungsstrategie verschiedene strategische Ziele, die über sämtliche inhaltliche Dimensionen und Maßnahmen hinweg Geltung beanspruchen. Bei der Messbarkeit der Zielerreichung ist ein Unterschied in der Konkretion zwischen den Zielen laut Digitalisierungsstrategie und den nachfolgend dargestellten Zielen laut empirischer Untersuchung festzustellen. Letztere, von den interviewten Bürgermeistern teilweise auch indirekt beschriebenen Ziele, weisen überwiegend einen konkreten Bezug zur eigenen Kommune und damit einen höheren Grad an Messbarkeit und Überprüfbarkeit auf, als die eher abstrakt-generellen Ziele laut Strategiepapier (Abb. 9.1 zeigt die übergeordneten Ziele laut Digitalisierungsstrategie und laut empirischer Untersuchung in generalisierter Form).
Ilona Benz
Kapitel 10. Bestimmung des Ausgangspunkts in der Kommune
Zusammenfassung
Die Durchführung einer umfangreichen Ist-Analyse bildet nach Abschluss der politischen Willensbildung in allen neun Kommunen die erste Maßnahme zur Strategieentwicklung. Mit der Ist-Analyse sollen einerseits ein möglichst genaues Bild der zur Erfüllung kommunaler Aufgaben eingesetzten Hard- und Software gewonnen sowie andererseits davon ausgehend die vorhandenen Digitalisierungspotentiale ermittelt werden. Die Ergebnisse der Ist-Analyse bilden in vielfacher Hinsicht die Grundlage für darauf aufsetzende Maßnahmen im weiteren Verlauf des Agendaprozesses.
Ilona Benz
Kapitel 11. Beteiligung und Öffentlichkeitsarbeit
Zusammenfassung
Aufbauend auf den Ergebnissen der Ist-Analyse sowie der Identifizierung und Priorisierung von Digitalisierungspotentialen erfolgt in allen neun Kommunen im nächsten Schritt die Beteiligung der Bürgerschaft. Nachfolgend werden die wesentlichen Teilschritte der Beteiligung, mithin die Bestimmung und Generierung des gewünschten Teilnehmerkreises und die eingesetzten Beteiligungsformate und -methoden dargestellt sowie die mit dem Beteiligungsprozess generell verbundenen Herausforderungen identifiziert. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Wirkung unterschiedlicher Vorgehensweisen in den neun Kommunen der Fallauswahl gelegt.
Ilona Benz
Kapitel 12. Auswahl von Digitalisierungsmaßnahmen
Zusammenfassung
Mit Abschluss der Bürgerbeteiligung werden in allen neun Kommunen der Fallauswahl die geleisteten Grundlagenarbeiten zur Ist-Analyse sowie die Beteiligungsergebnisse zu den inhaltlichen Handlungsfeldern und Maßnahmen der Digitalisierungsstrategie verdichtet. Ein Ziel der empirischen Untersuchung ist die Identifizierung der zur Auswahl der Maßnahmen von der Kommunalverwaltung zugrunde gelegten Kriterien sowie deren Wichtigkeit. Zu diesem Zweck wurden die in den Entscheidungsprozess eng eingebundenen Verwaltungsmitarbeiterinnen nach deren Einschätzung zur Relevanz von insgesamt 11 vorab festgelegten Kriterien auf einer Skala von 0 (nicht wichtig) bis 10 (sehr wichtig) befragt.
Ilona Benz
Kapitel 13. Impuls: Experimentierräume zur Weiterentwicklung der Digitalisierungsstrategie
Zusammenfassung
Obgleich bei fast allen befragten Bürgermeistern ein Bewusstsein über die Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts und die dadurch bedingte große Bedeutung von Monitoring und Fortschreibung der verabschiedeten Digitalisierungsstrategie besteht (BGMI, 1:03:04, BGMH, 0:52:44, BGMB, 1:11:14 u. 1:12:26, BGMG, 0:26:00, BGMD, 0:38:08, BGMA, 0:55:22, BGMF, 0:46:14), gibt es dazu nur wenige Überlegungen zu angemessenen Methoden. Vielmehr beschränken sich die Gedanken auf klassische Formate eingeübten Verwaltungshandelns wie regelmäßige Berichterstattungen über den Fortgang der Strategieumsetzung im Gemeinderat, Überprüfung des Umsetzungsstands der Strategie im Zuge der jährlichen Haushaltsplanaufstellung der Gemeinde nach § 80 GemO BW, unregelmäßige Befragung der Bürger nach deren Zufriedenheit mit der Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen sowie Einbeziehung des Themenbereichs Digitalisierung in die turnusgemäße Fortschreibung bestehender Gemeindeentwicklungskonzepte (BGMB, 1:12:46, BGME, 0:51:44, BGMF, 1:07:14).
Ilona Benz
Kapitel 14. Organisatorische Abbildung von Digitalisierungszuständigkeiten
Zusammenfassung
In der vorliegenden Forschungsarbeit wird die Kommunalverwaltung als federführende Akteurin bei der Entwicklung, Umsetzung und Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie betrachtet. Für einen erfolgreichen Agendaprozess ist es daher von zentraler Bedeutung zu analysieren, inwiefern organisatorische Strukturen aufgebaut und Ressourcen bereitgestellt werden. Im nachfolgenden Abschnitt 14.1 von Teil III erfolgt zunächst eine Analyse des Vorgehens der neun Kommunen bei der Ausgestaltung der organisatorischen Zuständigkeit für das Thema Digitalisierung, der Bereitstellung von Ressourcen und der Schaffung von Gestaltungsspielräumen.
Ilona Benz

Gesamtauswertung, Diskussion und Schlussbetrachtungen

Frontmatter
Kapitel 15. Gesamtauswertung der erhobenen Daten: Risikoscheues Verhalten erschwert den Weg zur smarten Kommune
Zusammenfassung
Nachdem in Teil III dieser Arbeit die durchgeführten Agendaprozesse in ihren einzelnen Schritten analysiert und entsprechende Handlungsempfehlungen abgeleitet wurden, erfolgt abschließend eine Gesamtauswertung der erhobenen empirischen Daten über computergestützte Häufigkeits- und Kontextanalysen mithilfe von QDA-Software. Zunächst werden die Beziehungen zwischen den einzelnen Haupt- und Subkategorien in einer übergeordneten Kategorienlandkarte dargestellt. Unter Berücksichtigung der während des Kodiervorgangs erstellten Memos, von ausgezählten Häufigkeiten und Zusammenstellungen von Kodierungen, erfolgt im Weiteren eine Analyse auf Muster und Zusammenhänge.
Ilona Benz
Kapitel 16. Diskussion der Ergebnisse
Zusammenfassung
Die vorliegende, explorativ angelegte Forschungsarbeit entwickelt in Teil II einen menschendienlichen Modellentwurf einer smarten Kommune und leistet damit einen Beitrag zur normativen Gestaltung der Smart City in kleinen Städten und Gemeinden des ländlichen Raums. Es werden zwei untergeordnete Forschungsfragen abgearbeitet, die allesamt auf das Forschungsziel I (Modellentwurf smarte Kommune) einzahlen.
Ilona Benz
Kapitel 17. Schlussbetrachtungen
Zusammenfassung
Diese Forschungsarbeit entsteht während einer Zeit, in der sich die internationale Staatengemeinschaft inmitten der Corona-Pandemie befindet. Dieses einschneidende Ereignis hat enorme Auswirkungen auf die großen Teilsysteme der Ökonomie, der Finanzen und der Politik sowie auf die Zivilgesellschaft in ihrer Gesamtheit. Auch die Städte und Gemeinden sind stark und vielfältig betroffen.
Ilona Benz
Backmatter
Metadaten
Titel
Zukunft smarte Kommune
verfasst von
Ilona Benz
Copyright-Jahr
2023
Electronic ISBN
978-3-658-40373-7
Print ISBN
978-3-658-40372-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-40373-7