Skip to main content

2022 | Buch

Zukunft verantwortungsvoll gestalten

Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen 2021

herausgegeben von: Prof. Dr. Uta Rußmann, Dr. Florian Aubke, Dr. Daniela Ortiz, Prof. Dr. Ilona Pezenka, Prof. Dr. Ann-Christine Schulz, Prof. Dr. Christina Schweiger

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Buchreihe : Forschung und Praxis an der FHWien der WKW

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Globalisierung, Internationalisierung und Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft führen zu vielen neuen Herausforderungen für Individuen und Organisationen. Damit stellt sich die Frage: Wie kann die Zukunft verantwortungsvoll gestaltet werden? Der vorliegende Sammelband präsentiert Beiträge, die sich mit dieser Frage theoretisch, empirisch und praktisch aus der Perspektive von Technik und Informationstechnologie sowie Wirtschafts-, Sozial- und Gesundheitswissenschaften vertiefend auseinandersetzen. Die Beiträge diskutieren die Frage aus unterschiedlichen Perspektiven und geben Einblick in die vielfältigen Sichtweisen unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen. Das Buch gibt Denkanstöße und stellt Studien sowie Best-Practice-Beispiele aus den Bereichen Energieversorgung, Gesundheit und Unternehmertum vor.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. „Zukunft verantwortungsvoll gestalten“. Eine Einleitung
Zusammenfassung
Wie gestaltet man die Zukunft verantwortungsvoll? Diese Frage stand im Mittelpunkt des 14. Forschungsforums der österreichischen Fachhochschulen im April 2021. Globalisierung, Internationalisierung und Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft führen zu vielen neuen Herausforderungen für Individuen und Organisationen. Institutionen im Hochschulsektor stellen wichtige Hebel dar, um globale Herausforderungen zu meistern und eine nachhaltige Entwicklung zu stärken. Die Bereiche Technik und Informationstechnologie, Wirtschafts-, Sozial- und Gesundheitswissenschaften an den Fachhochschulen als wichtige Bildungsinstitutionen sind daher seit einigen Jahren aufgefordert, sich gemeinsam und verantwortungsvoll der Zukunftsgestaltung anzunehmen. Sie tun dies in ganz unterschiedlichen Bereichen, haben viele Facetten, greifen ineinander – und dies bleibt nicht folgenlos. Diese Vielfalt findet sich in den 17 Beiträgen des Sammelbandes wieder.
Uta Rußmann, Ilona Pezenka, Daniela Ortiz

Technik und Informationstechnologie

Frontmatter
2. Ein gemischt-ganzzahliger linearer Optimierungsansatz für die effiziente Einbindung von Windenergie in Wärmenetze
Zusammenfassung
Um den voranschreitenden Klimawandel in erträglichem Ausmaß zu halten, sind ambitionierte und innovative Methoden zur Transformation der Energiesysteme voranzutreiben. In diesem Prozess führt die vermehrte Einbindung erneuerbarer Energiebereitstellung zu wachsenden Herausforderungen für die Energienetze. Im Burgenland spielt vor allem die Windkraft eine tragende Rolle in der Energieerzeugung und führt bereits jetzt zu einem bilanziellen Überschuss der Elektrizitätsproduktion gegenüber dem Verbrauch. Die Wirtschaftlichkeit der bestehenden Windkraftanlagen wurde in der Vergangenheit vor allem durch die Tariffördersysteme sichergestellt, die jetzt allmählich auslaufen. Daher müssen neue Geschäftsmodelle und -prozesse entwickelt werden, um bestehende Windkraftanlagen weiterhin wirtschaftlich betreiben zu können. Eine Möglichkeit hierzu ist die Nutzung von Sektorkopplungsoptionen, beispielsweise kann unter Nutzung von erneuerbar erzeugtem Strom Wärme für Fernwärmenetze mittels Wärmepumpen bereitgestellt werden. Die dabei entstehenden hybriden Energiesysteme können sektorübergreifend Speicher- und Flexibilitätspotenziale nutzen. Um ein adäquates Zusammenspiel der unterschiedlichen Technologien zu gewährleisten, bietet sich die Betriebsführung mittels mathematischer Modellierung und Optimierung (Modellprädiktive Regelung) an. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Modellierung und Optimierung eines hybriden Energiesystems in der Stadt Neusiedl am See, Burgenland. Ein regionaler Windpark, der mittels Direktleitung Wärmepumpen versorgt und dadurch das Fernwärme- mit dem Stromnetz koppelt, ermöglicht die Einbindung erneuerbarer Energie ins Fernwärmenetz. Die Betriebsoptimierung minimiert dabei die Wärmegestehungskosten des Systems über ein Jahr unter Berücksichtigung wirtschaftlicher und technischer Randbedingungen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Fernwärmebedarf zu über 99 % mit erneuerbaren Energien gedeckt werden kann.
Lukas Gnam, Christian Pfeiffer, Markus Puchegger, Thomas Nacht
3. Phasenwechselmaterial als passives Wärmemanagement für Lithium-Ionen-Akkus
Zusammenfassung
Durch das vermehrte Aufkommen von Elektrofahrzeugen und stationären Speicheranwendungen steigt der Bedarf an großen Batteriesystemen. Dadurch entwickeln sie sich von einem Nischen- zu einem Standardprodukt. Es gibt jedoch einige technologische Herausforderungen im Umgang mit diesen Batterien. Vor allem in diesen neuen komplexen und leistungsstarken Anwendungen besteht ein erheblicher Bedarf an einem Wärmemanagement. Je nach Umgebungsbedingungen muss daher ein Teil der effektiven Batterieenergie zum Temperieren des Systems eingesetzt werden. Bisher wurden hauptsächlich aktive Komponenten für diese Aufgabe verwendet. Das reduziert nicht nur die Gesamteffizienz, sondern erhöht auch das Gewicht, das Volumen und den Wartungsbedarf des Systems. In der vorliegenden Arbeit wurde ein alternatives passives Batterie-Temperaturmanagementsystem (BTMS) entwickelt. Ein auf Latentwärmespeichermaterialien basierendes Konzept wird vorgestellt und auf seine Einsatzfähigkeit in Batterieanwendungen überprüft. Die Systemkomponenten eines Batteriepakets werden identifiziert und geeignete Kandidaten für ein energieeffizientes Energiespeichersystem aufgelistet. Mit Hilfe von Laborexperimenten werden verschiedene PCM-Proben überprüft und auf die häufigsten BTMS-Aufgaben bewertet und quantifiziert.
Stephan Thaler, Robert Hauser, Roman Lackner
4. Additive Manufacturing in the Field of Spare Parts Procurement
Analysis of Procurement Scenarios within Production Industry
Abstract
Machine-intensive industries (e.g. manufacturing industry) strongly depend on their spare parts suppliers to keep their business processes running. This dependency leads to an enormous market power on the side of the suppliers whereby very high margins can be achieved. The application of Additive Manufacturing technologies can reduce the market power of the suppliers. However, 3D-printing is rarely utilized within a company’s spare parts management, because manufacturing companies hardly have any knowledge about the technical and economic possibilities (e.g. reduction of procurement time, integration of functions) of this “new” production process. Therefore, this chapter provides insights into the approach from identifying parts from a stock list (technical and economic characteristics) to the production of a prototype. Moreover, it discusses how 3D-printing can successfully be implemented into an organization’s business process.
Dominic Zettel, Josef Zwatz

Wirtschaftswissenschaften

Frontmatter
5. 2001 bis 2021 – 20 Jahre Strommarktliberalisierung in Österreich: Bestandsaufnahme und Ausblick
Zusammenfassung
Elektrische Energie hat in Europa (und vielen Teilen der Welt) eine zentrale Bedeutung für die Gesellschaft, deren Lebensstandards und Wirtschaftstätigkeiten. Historisch und physikalisch bedingt war die elektrische Energieversorgung viele Jahrzehnte lang als monopolistisches „Einbahn-System“ gestaltet – der Energiefluss erfolgte ausgehend von den Kraftwerken über elektrische Leitungen hin zu den EndkundInnen. Die ganze Wertschöpfungskette war dabei üblicherweise in vertikal integrierten Unternehmen – sehr häufig unter öffentlicher Kontrolle bzw. Beteiligung – realisiert.
Diese zugeteilten Monopolstrukturen vereinfachten durch klare Anordnungsbefugnisse zwar den praktischen Strombetrieb, zentrale Kräfte des freien Marktes wie Wettbewerb, Transparenz, Unabhängigkeit, Effizienz und Kostenkontrolle waren dadurch aber nicht möglich.
Ab 1970 wurde elektrischer Strom zunehmend als Ware bzw. Dienstleistung gesehen und es begannen erste Liberalisierungsschritte in Chile, da diese durchaus neue und ungewöhnliche Betrachtungsweise weitgehend nur durch diktatorische Rahmenbedingungen (Chile!) umgesetzt werden konnte.
Die ersten Ergebnisse waren vielversprechend, weshalb diese Idee ihren Weg nach Europa über Großbritannien fand und in der Europäischen Gemeinschaft/Union in Regierungskreisen durchaus auf fruchtbaren Boden fiel, da eine gewisse Distanz zu dem sehr kapitalintensiven Wirtschaftszweig der elektrischen Energieversorgung nicht unwillkommen war.
In Österreich wurde die Liberalisierung des elektrischen Strommarktes am 19.02.1999 begonnen und am 01.10.2001 für alle KundInnen komplett umgesetzt. Der Übergang von einer kompletten Monopolstruktur auf ein gemischtes Markt-/Monopolsystem war legistisch und technologisch durchaus eine Herausforderung und es stellt sich 20 Jahre nach der vollständigen Liberalisierung des österreichischen Strommarktes die zentrale Frage, ob und in welchen Bereichen der liberalisierte Strommarkt zum Vorteil der EndkundInnen gediehen ist und welches Verbesserungspotenzial allenfalls noch bestehen würde.
Uwe Trattnig, Rudolf Haubenhofer, Lukas Möltner, Robert Hauser
6. Nachhaltigkeitsmanagement in österreichischen KMU
Zusammenfassung
Veränderungen von KundInnenbedürfnissen sowie politischen Rahmenbedingungen führen dazu, dass die strategische Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit zunehmend zu einer wettbewerbsentscheidenden Aufgabe für Unternehmen jedweder Größe und Branche wird. Der vorliegende Beitrag liefert basierend auf quantitativen Daten eine Bestandsaufnahme gegenwärtiger Aktivitäten österreichischer KMU im Nachhaltigkeitsmanagement (NHM). Anhand einer Online-Befragung von 343 Unternehmen werden die zu erwartenden Wettbewerbsvorteile sowie die Art der Eingliederung von Nachhaltigkeitsaktivitäten in die Geschäftsprozesse identifiziert und beschrieben. Insbesondere werden die Integration in die Unternehmensstrategie, die Umsetzung in die operative Betriebsführung und die Interaktion mit externen Stakeholdern beleuchtet. Aus den gewonnenen Erkenntnissen lassen sich Handlungsempfehlungen ableiten, die KMU bei der Entwicklung eines strategischen Umsetzungsprogramms unterstützen sollen.
Anne Maria Busch, Daniela Ortiz, Clemens Löffler
7. Ziele, Erfolgsfaktoren und Chancen von Unternehmenskooperationen für Start-ups in Österreich
Eine Untersuchung über die Zusammenarbeit von Technologie-Start-ups mit etablierten Unternehmen
Zusammenfassung
Innovative Technologie-Start-ups gelten als wesentliche Treiber für die digitale Transformation. Ihnen kommt bei der Vernetzung verschiedener Bereiche in Wirtschaft und Gesellschaft eine zentrale Rolle zu. Um sich als Unternehmen langfristig am Markt zu etablieren und wettbewerbsfähig zu bleiben, reicht es jedoch nicht aus, nur neue Technologien zu entwickeln. Das unternehmerische Ziel des strategischen Wachstums verlangt u. a. nach marktkonformer Weiterentwicklung der Produkte und Dienstleistungen, geeigneten Vertriebskanälen und einer tragfähigen Organisation von Strukturen und Prozessen. Start-ups fehlt es hierfür jedoch häufig an den notwendigen Netzwerken, Kompetenzen und Erfahrungswerten. Im Rahmen von Kooperationen mit etablierten Unternehmen können Start-ups möglicherweise entsprechende Expertise und Kompetenzen aufbauen.
Der vorliegende Beitrag untersucht mittels einer qualitativen Studie von Kooperationen zwischen Start-ups und Industrieunternehmen in Österreich, welche konkreten Ziele Start-ups mit zwischenbetrieblichen Partnerschaften verfolgen, welche Faktoren für eine gelungene Zusammenarbeit ausschlaggebend sind und welche Chancen sich für die Start-ups in Zukunft ergeben können. Die Basis für diese Untersuchung bilden 28 Interviews, die mit Start-up-GründerInnen, GeschäftsführerInnen von Industrieunternehmen sowie ExpertInnen geführt wurden.
Anne Maria Busch, Ann-Christine Schulz
8. Trust in Artificial Intelligence in Human Resources Development
Critical Trust Variables in the Relationship Among Employee, Manager, and Applied Artificial Intelligence in Human Resource Development. An Integrative Concept of Trust in Artificial Intelligence in an Organizational Context
Abstract
Data-driven global companies are increasingly using data-driven learning academies with artificial intelligence (AI), data-driven skills development processes, or technology-enhanced learning (up-skilling, re-skilling, skill matching) for self-directed, personalized employee learning. There has been observed a shift in the relationship between employees and the manager, with whom training measures traditionally agreed, and the self-organized application of AI-supported learning systems. For example, the collection and use of data in an organizational context leaves employees vulnerable. They are dependent on trusting the managers with their competence and intentions, and equally trusting that the AI used will produce credible and meaningful data. Thus, this study was aimed at identifying the critical variables of trust in the relationship among an employee, the AI used, and the manager. The proposed research method consists of an integrative literature review. Mature trust literature is synthesized with new perspectives of AI literature on trust. The result is a new integrative concept of trust in AI based on the integrative model of organizational trust, extended by aspects of initial trust and FEAS (fairness, explainability, auditability, and safety) elements of trustworthy AI. A salient attribute of this concept is the employeeʼs perspective, which provides groundwork for further research, theoretical, and practical contributions and provides implications for trust-sensitive management of AI in organizations.
Steffi Bärmann
9. Zeit zu handeln – Digitaler Widerstand gegen touristische Entwicklungsprojekte
Eine Diskursanalyse der Online-Petition gegen den Zusammenschluss der beiden Skigebiete Pitztaler-und Ötztaler Gletscher
Zusammenfassung
Widerstand gegen die touristische Entwicklung hat sich zu einem wichtigen Forschungsbereich in der Tourismusforschung entwickelt. Online-Widerstand gegen touristische Infrastrukturentwicklungsprojekte ist ein wichtiges empirisches Phänomen, dem allerdings bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Die vorliegende Studie entwickelt eine diskursanalytische Betrachtung einer erfolgreichen Online-Petition, die gegen ein groß angelegtes Infrastrukturprojekt in den österreichischen Alpen gestartet wurde. Anhand von Online-Kommentaren untersucht die Studie die Rechtfertigungsstrategien der AktivistInnen. Die Ergebnisse zeigen, wie die Rechtfertigungsstrategien der AktivistInnen in einen übergreifenden Degrowth-Diskurs eingebettet sind. Der Konflikt entfaltet sich zwischen der gegensätzlichen Subjektivität der AktivistInnen und ProjektinitiatorInnen mit der Natur als primärem diskursivem Objekt. Die Argumente der AktivistInnen richten sich gegen das Wachstumsimperativ des Kapitalismus generell und weniger gegen das Projekt oder bestimmte Akteure.
Philipp K. Wegerer, Monica Nadegger

Sozialwissenschaften

Frontmatter
10. Zukunftsprojekt Gemeinschaft – ein partizipatives Projekt zur Entwicklung von Gemeinschaft in einer Kleinstadt
Zusammenfassung
Eine magische Einwohnerobergrenze von 10.000, die durch Zuzug und gesellschaftliche Diversifizierung bald erreicht werden könnte und dann ein infrastrukturelles und soziales Belastungslimit darstellt, besorgt eine Kleinstadt. Der Sozialausschuss möchte daher präventive Maßnahmen entwickeln. Als Teil der Forschung sollen die sozialen und strukturellen Gegebenheiten der Stadt systematisch transparent gemacht werden, um auf dieser Basis Möglichkeiten zu verdeutlichen, welche die soziale Kohäsion der Stadt bei der erwarteten anhaltenden Expansion aufrechterhalten oder sogar verstärken können. Das Design der Studie orientiert sich am „SONI-Modell“ und wurde in Kooperation mit kommunalen VertreterInnen in einer triangulierten Vorgehensweise methodisch umgesetzt. In regelmäßigen Reflexionsmeetings der Forschungsgruppe und unter Berücksichtigung der Rückmeldungen der Partizipierenden konnte ein dynamisches Bild der aktuellen Situation entstehen, auf dessen Basis Empfehlungen entwickelt wurden. Es zeigte sich, dass Gemeinschaft besonders dann gefördert wird, wenn es zu Kommunikation und Begegnung zwischen BewohnerInnen und Netzwerken kommt. Die Installation kontinuierlicher Gemeinwesenarbeit zur Stützung der Kommunikation zwischen der Gemeindepolitik und den BürgerInnen ist günstig. Zukünftig könnten insbesondere aktive Information und Einbindung der BewohnerInnen durch offene Briefe, breit angelegte Veranstaltungen und eine aktuell aufbereitete und ansprechende Gemeinde-App die weitere Entwicklung von Gemeinschaft fördern.
Charlotte Sweet, Franz Schiermayr
11. The Role of Online Formative Assessment in Higher Education: Effectiveness and Student Satisfaction
Abstract
It is critical to understand how to design courses that keep students engaged and help them achieve the desired learning outcome. This is especially true in an online classroom where student reaction is harder to gauge. Accordingly, this exploratory study attempts to understand how incorporating frequent formative assessments, or ongoing knowledge checks, in online classes can impact student engagement and achievement. Effectiveness was evaluated according to reaction and learning, the first two levels of the Kirkpatrick four-level model. Learning Analytics helped assess effectiveness. Results indicate that according to the first level of the model, reaction, students appreciate a more interactive class. Furthermore, participation in the formative assessments was analyzed in conjunction with the summative assessments, such as exams and graded assignments, to evaluate the second level, learning. Here too, the results show a significant positive impact of increased participation in achieving the desired learning outcomes. This study shows the importance of learning analytics, even with little data, to make informed decisions about course design. Furthermore, it shows the importance of ensuring formative assessments occur at regular intervals throughout online classes. It offers students a better experience and helps them better achieve the desired learning outcome.
Wendy Farrell, Juliana Pattermann
12. Sind Frauen die besseren Verkäuferinnen?
Zusammenfassung
Bisherige Forschungserkenntnisse deuten darauf hin, dass Frauen generell mehr Empathie besitzen als Männer. Wie sich Geschlechtsunterschiede allerdings im Erleben und im Ausdruck von Emotionen während Verkaufsgesprächen manifestieren, ist bisher noch kaum erforscht und soll in diesem Beitrag genauer beleuchtet werden. Da Gesichtsausdrücke starke Indikatoren für Emotionen sind, wird in dieser Arbeit eine computergestützte Gesichtsausdrucksanalyse eingesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass Verkäuferinnen während des Verkaufsgesprächs ein geringeres Maß an Ekel und ein höheres Maß an Freude ausdrücken. Somit gelingt es Frauen besser, eine positive Gesprächsatmosphäre zu schaffen, als männlichen Verkäufern. Außerdem werden Verkäuferinnen von ihrem Gegenüber als empathischer wahrgenommen. Die Ergebnisse dieser Studie bieten einen Erklärungsansatz für unterschiedliche Verhaltensweisen während Verkaufsgesprächen und können gleichzeitig als Vorbereitung für angehende VerkäuferInnen im Rahmen von Verkaufsausbildungen und -trainings dienen.
Ilona Pezenka, David Bourdin
13. Die Rolle sensorischer Vorstellungskraft zum Abbau von Konsumbarrieren
Zusammenfassung
Die Auswirkungen der Lebensmittelproduktion auf die Klimaerwärmung gewinnen zunehmend an wissenschaftlicher Bedeutung. Das Konzept des klimafreundlichen Konsums ist jedoch mit großen Herausforderungen konfrontiert und es mangelt an Kenntnissen über klimafreundliches Konsumverhalten. Unter anderem lassen sogenannte Laientheorien KonsumentInnen einen geringeren sensorischen Genuss mit klimafreundlichen Produkten assoziieren. Dies führt zu Konsumhemmnissen für klimafreundliche Lebensmittel und einer offensichtlichen Diskrepanz zwischen den Werten der KonsumentInnen und ihrem Kaufverhalten. Die Literatur gibt Anlass zur Annahme, dass die Bereitstellung angemessener sensorischer Informationen, insbesondere, wenn lebhafte sensorische Vorstellungen stimuliert werden, Verhaltensänderungen hervorrufen kann. Der Forschungsschwerpunkt des Research Center of Sensory Science and Consumer Behavior der FH Wiener Neustadt konzentriert sich auf die Identifikation und Reduktion von Konsumbarrieren für klimafreundliche Lebensmittel durch geeignete Maßnahmen an der Schnittstelle Marketing, Sensorik und Virtual Reality. Es wird untersucht, wie sensorische Informationen und immersive sensorische Erlebnisse Konsumentenreaktionen vor und nach dem Verzehr beeinflussen. Durch das Verständnis für Konsumbarrieren im Kontext des klimafreundlichen Konsums soll dieses Projekt zur Verbesserung der Sichtbarkeit nachhaltiger Lebensmittel beitragen sowie das Engagement für eine klimafreundliche Lebensmittelproduktion sensibilisieren.
Roswitha Enzelberger, Robert Fina, Kathrin Heim, Elisabeth Steiner, Thomas Poscher

Gesundheitswissenschaften

Frontmatter
14. Pflege 2.0? Ausgestaltung und Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitsbedingungen und die Art der Tätigkeiten im Bereich der Pflege
Zusammenfassung
Digitalisierungsprozesse werden von Pflegefachkräften in einem Spannungsfeld zwischen Zeitersparnis und Mehraufwand wahrgenommen. Digitalisierung in Form von digitaler Pflegedokumentation und technischen Hilfsmitteln wird größtenteils als Bereicherung, Unterstützung und Arbeitserleichterung von den für diesen Beitrag elf interviewten Pflegekräften empfunden. So werden digitale Dokumentationsprogramme im Vergleich zu analogen, papiergestützten Dokumentationssystemen von den Interviewten vorwiegend als zeitsparend wahrgenommen. Allerdings steht dieser Zeitersparnis ein zeitlicher Mehraufwand gegenüber, der den Pflegefachkräften zufolge insbesondere durch eine Zunahme der zu dokumentierenden Arbeitsschritte bedingt wird. Der durch die Verwendung digitaler Programme schneller durchzuführenden Pflegedokumentation steht ein erhöhtes Pensum dessen, was festgehalten werden muss, gegenüber. Dazu kommt, dass einige Aspekte der Digitalisierung als Störfaktor im Umgang mit den PatientInnen erlebt werden, besonders wenn die zwischenmenschliche Interaktion gestört wird. Dem Bereich der Pflegerobotik wird dabei durch die Fachkräfte nur ein geringer Stellenwert zugeschrieben. Die Digitalisierung in der Pflege wird somit generell in einer Ambivalenz zwischen Unterstützung, Störfaktor, aber auch Bedrohung erlebt und bewertet.
Johanna Muckenhuber, Gerlinde Janschitz, Thomas Klebel
15. Eule oder Lerche? Chronobiologie als Chance für höhere Arbeits(zeit)zufriedenheit
Zusammenfassung
Welchen Einfluss hat die Chronobiologie auf die Arbeits(zeit)zufriedenheit? Diese Frage stand im Fokus einer quantitativen Querschnittstudie, die sich mit den Zusammenhängen zwischen Chronotypus, Social Jetlag, Arbeitszufriedenheit und wahrgenommener Arbeitszeitautonomie beschäftigte. Mittels Online-Fragebogen wurde der Chronotypus von 335 erwerbstätigen Personen im Alter von 21 bis 60 Jahren ermittelt. Über die zeitliche Gestaltung von (Arbeits-)Tagen und Schlafroutinen ließen sich etwaige im Alltag entstehende Schlafdefizite feststellen und den Chronotypen zuordnen. Darüber hinaus gaben die ProbandInnen Auskunft über ihre subjektiv wahrgenommenen Möglichkeiten zur flexiblen Arbeitszeiteinteilung sowie ihre Zufriedenheit mit unterschiedlichen Elementen der Arbeitsgestaltung. Die gewonnenen Erkenntnisse zeigen die Chancen einer differenzierten Arbeits(zeit)gestaltung der Zukunft auf. Die Berücksichtigung chronobiologischer Spezifika kann als weitere Facette einen Beitrag zur gesundheitsökonomischen und wirtschaftlichen Optimierung von Arbeitsprozessen leisten. Der Zusammenhang zwischen humanbiologischen Parametern und arbeitspsychologischen Faktoren stellt darüber hinaus eine aussichtsreiche Basis für weitere Forschungen dar.
Marion Thiel-Hitmann, Barbara Billinger
16. Akzeptanz und Alltagsintegration von assistiven Technologien im Projekt Smart VitAALity und Einfluss des Health Care Center Models auf das Gesundheitsbewusstsein der TeilnehmerInnen
Zusammenfassung
Im Rahmen des Projektes Smart VitAALity wurden assistive Technologien und integrierte Services aus dem Bereich Active and Assisted Living (AAL) mit SeniorInnen intensiv getestet. In einem etwa 15 Monate dauernden Feldtest bekamen die TeilnehmerInnen unter anderem ein Tablet und damit verbundene Vitalfunktionsmessgeräte zur Verfügung gestellt. Zusätzlich wurde ihnen angeboten, das Service eines telemedizinischen Gesundheitsdienstes (Care Center Service), Teil des Smart VitAALity Health Care Center Models zu nutzen. Im Zuge dieses Feldtests wurden sowohl quantitative als auch qualitative Daten durch Fragebögen in zwei Erhebungswellen zu Beginn und Ende des Feldtests bzw. Interviews etwa zur Mitte des Feldtests erhoben. Die Auswertung der quantitativen Daten erfolgte mittels deskriptiver Statistik, jene der qualitativen Daten durch die strukturierende Inhaltsanalyse nach Mayring.
Die Resultate zeigen eine hohe Zustimmung hinsichtlich akzeptanzbeeinflussender Parameter wie der Nützlichkeit oder Benutzerfreundlichkeit. Gleichzeitig ist die Akzeptanz von technischen Systemen von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig. Die Inanspruchnahme des Care Center Services hatte Einfluss auf die Häufigkeit der Blutdruckmessungen und die Interviews deuten auf einen Einfluss von Smart VitAALity auf das Gesundheitsbewusstsein hin.
Durch die Resultate kann auf eine hohe Akzeptanz und gute Alltagsintegration des Smart-VitAALity-Systems geschlossen werden, wobei vor allem das Health Care Center Model einen positiven Einfluss auf das Gesundheitsbewusstsein ausübte.
Lukas Wohofsky, Daniela Krainer, Philip Scharf, Sandra Lisa Lattacher, Johannes Oberzaucher
17. DEA-Lebensfreude
Evaluation einer App zur täglichen Unterstützung von Betreuungspersonen von Menschen mit dementiellen Erkrankungen
Zusammenfassung
In den westlichen Ländern steigt die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen kontinuierlich. Die Betreuung findet häufig im häuslichen Umfeld statt. Um die emotional und körperlich belasteten Angehörigen zu unterstützen, wurde die Android-Anwendung DEA entwickelt. 15 informelle Betreuungspersonen (n = 15) nahmen an der Mixed-Methods-Evaluation teil und testeten die App auf ihre BenutzerInnenfreundlichkeit sowie persönliche Zufriedenheit. Einzel- und Fokusgruppeninterviews wurden qualitativ ausgewertet sowie die System Usability Scale und ein maßgeschneiderten Fragebogen für die quantitative Auswertung herangezogen. Die App wurde mit einer hohen Stabilität und BenutzerInnenfreundlichkeit bewertet. Einige TeilnehmerInnen fühlten sich durch die App motiviert, neue Aktivitäten in ihrem Alltag auszuprobieren. Personen, die in ihrem Alltag bereits sehr aktiv waren, empfanden die App als Bestätigung dessen, was sie bisher getan haben. Die TeilnehmerInnen beschrieben das Informationsmodul der App als Nachschlagewerk für den Fall, dass sie etwas brauchen. Das Kommunikationsmodul wurde nicht genutzt. Die Ergebnisse zeigen, dass eine App zur Unterstützung für Betreuungspersonen von Menschen mit Demenz als wertvoll empfunden werden kann. Eine „One-for-all“-Lösung gibt es jedoch nicht, da je nach Hintergrundwissen der Angehörigen ein anderes Maß an Informationen und Unterstützung benötigt wird.
Lucia Zeuner, Lena Rettinger
18. Rehazielvereinbarungen zur aktiven Lebensstilmodifikation bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen – Praktische Implikationen aus einer Mixed-Methods-Studie
Zusammenfassung
Obwohl der Vereinbarung von Zielen in der medizinischen Rehabilitation besondere Bedeutung zugesprochen wird, um Anpassungen am Lebensstil der Rehabilitationsteilnehmenden zu unterstützen, so scheint diese in der Praxis noch eine untergeordnete Rolle zu spielen, insbesondere, wenn es um die Zeit nach dem Rehabilitationsaufenthalt geht. Im Sinne der Förderung der Beteiligung von Rehabilitationsteilnehmenden generiert diese Mixed-Methods-Studie Einblicke in die gegenwärtige Praxis von Rehabilitationskliniken anhand von Sichtweisen und Erfahrungen von Behandelnden und Rehabilitationsteilnehmenden. Die Ergebnisse liefern Informationen für Verbesserungsmöglichkeiten in der Praxis, die es Rehabilitationskliniken ermöglichen sollen, gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Beteiligung von Rehabilitationsteilnehmenden zu setzen.
Valentina Mitgutsch, Harald Stummer
Metadaten
Titel
Zukunft verantwortungsvoll gestalten
herausgegeben von
Prof. Dr. Uta Rußmann
Dr. Florian Aubke
Dr. Daniela Ortiz
Prof. Dr. Ilona Pezenka
Prof. Dr. Ann-Christine Schulz
Prof. Dr. Christina Schweiger
Copyright-Jahr
2022
Electronic ISBN
978-3-658-36861-6
Print ISBN
978-3-658-36860-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-36861-6