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2011 | Buch

Zukunftsorientierung in der Betriebswirtschaftslehre

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einleitung

Frontmatter
1. Grundzüge der Zukunftsforschung
Zusammenfassung
Um die Zukunftsorientierung der Betriebswirtschaftslehre und insbesondere ihren konzeptionell und methodisch anspruchsvollen Umgang mit „Zukunft“ zu fördern, liegt es auf der Hand, diejenige Disziplin näher in den Blick zu nehmen, die sich wie keine andere „Zukunft“ zum Thema gemacht hat. Das Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, vor diesem Hintergrund ein kurzes Portrait der Zukunftsforschung zu zeichnen.
Victor Tiberius
2. Zur Zukunftsorientierung in der Betriebswirtschaftslehre
Zusammenfassung
Die heutigen Märkte sind gemeinhin von weitaus höherer Komplexität , ausgeprägterer Dynamik und insbesondere mehr Diskontinuitäten geprägt, als dies noch vor wenigen Jahrzehnten der Fall war – ein aller Voraussicht nach irreversibler Trend, der zur Konsequenz hat, dass die Zukunft heute unsicherer denn je erscheint: Unternehmungen wissen nicht, was passieren wird, welche Auswirkungen dies auf den Markt und die Organisation selbst hat und wie sie angemessen handeln sollen. Gleichzeitig sind die Handlungsmöglichkeiten heute so stark technisch potenziert, dass ihre Neben- und Fernwirkungen weit in die Zukunft reichen können. Mit der Fähigkeit, das Leben künftiger Generationen zu beeinflussen, ist auch die Verantwortung, zukunftsorientiert und nachhaltig zu handeln, massiv gewachsen.
Victor Tiberius
3. Lehren aus der Krise - Zukunft besser gestalten
Zusammenfassung
Für Unternehmen stellte die Situation der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 bis 2010 eine große Herausforderung dar: Sie litten unter massiven Absatzeinbrüchen und unter der mangelnden Bereitschaft der Banken, Kredite zu gewähren. Die „Kreditklemme“ ist ein robuster Indikator für die krisentypische Unsicherheit und die Risikoaversion der finanzwirtschaftlichen Akteure.
Horst Wildemann

Zukunftsorientierung in den speziellen Betriebswirtschaftslehren

Frontmatter
4. Zukunftsforschung im Beschaffungsmanagement
Zusammenfassung
„Wir können die Zukunft nicht komplett voraussehen, aber wir können unsere Organisationen, Denkweisen, Systeme ‚evolutionstauglicher‘ gestalten.“
Elisabeth Fröhlich
5. Zukunftsorientierung in der betrieblichen Finanzwirtschaft
Zusammenfassung
Die betriebliche Finanzwirtschaft befasst sich mit zukunftsorientierten Entscheidungen über die Beschaffung und die Verwendung finanzieller Mittel. In der finanzwirtschaftlichen Forschung ist eine Vielzahl von Erklärungs- und Gestaltungsansätzen entstanden, die sich verschiedenen Argumentationsmustern zuordnen lassen. Im Folgenden werden die wesentlichen Argumentationsrichtungen der Finanzierungstheorie vorgestellt und hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Zukunftsorientierung in der betrieblichen Finanzwirtschaft diskutiert.
Ulrich Pape, Marina Steinbach
6. Der Einfluss unsicherer Besteuerung auf Managemententscheidungen
Zusammenfassung
Managemententscheidungen können durch die Besteuerung in vielfacher Hinsicht beeinflusst werden: So kann ein zukünftiges Investitionsprojekt oder ein hierfür vorgesehener Finanzierungsweg zunächst als vorteilhaft eingeordnet und – sobald die Besteuerung in der Planung berücksichtigt wird – diese Einschätzung später revidiert werden. Selbstverständlich ist aber auch das Umgekehrte denkbar: Eine zunächst als unvorteilhaft eingeordnete Alternative wird vorteilhaft, sobald steuerliche Regelungen Beachtung finden. Der Gesetzgeber selbst kann zusätzliche Unsicherheit schaffen, wenn er beispielsweise Steuerrechtsänderungen vornimmt, mit denen die Gesetzgebung auf konjunkturelle Entwicklungen reagiert. Da Steuerplanung im Allgemeinen nicht kostenlos verfügbar ist, kann es aber durchaus vernünftig sein, solche Fehlentscheidungen in Kauf zu nehmen. Dies würde implizieren, dass die zusätzlichen Kosten, um durch Berücksichtigung der Besteuerung Fehler auszuschließen, den hierdurch zu erwartenden Vorteil übersteigen. Kosten der Steuerplanung entstehen aufgrund des Einsatzes von Real- und Humankapital. Dies gilt für Managemententscheidungen auf der Unternehmensebene, aber gleichermaßen auch im privaten Bereich, da die Verwendung der persönlichen Freizeit für die Steuerplanung in der Regel Opportunitätskosten aufweist und nur in seltenen Fällen einen Konsumnutzen stiftet.
Harald Jansen
7. Megatrends als Treiber der Zukunftssicherung des Controllings
Zusammenfassung
Es besteht Einigkeit in Theorie und Praxis, das Controlling als eine Führungsunterstützungsfunktion anzusehen. Sie besteht darin, die Führung bei der Wahrnehmung ihrer Steuerungsaufgaben mit einem koordinierten System von Planung und Kontrolle sowie Informationsversorgung zu unterstützen. Im Fokus der Unterstützung stehen Ziele und Strategien der Organisation.
Péter Horváth, Johannes Isensee, Mischa Seiter
8. Schnittstellen von Foresight und Innovationsmanagement
Zusammenfassung
Foresight (Vorausschau) ist die strukturierte Auseinandersetzung mit komplexen Zukünften. Foresight ist ein systematischer Ansatz, der sich aller Methoden der Zukunftsforschung bedient. Vorausschau und Zukunftsforschung sind keine eigenständigen Wissenschaften, sondern nutzen nachvollziehbare Methoden unterschiedlicher Disziplinen; deshalb wird die Vorausschau oft als eine „Kunst“ betrachtet.
Kerstin Cuhls
9. Zukunftsorientierung in der Logistik
Zusammenfassung
Die Zukunftsforschung (synonym: Futures Research, Futures Studies) ist eine relativ junge wissenschaftliche Disziplin.1 Ihre Anwendung auf die Logistik ist von hohem und steigendem Wert. So hat die Dynamik der ein Unternehmen oder Netzwerk (z. B. eine Supply Chain (SC)) beeinflussenden Umweltbereiche stark zugenommen, sodass der Handlungsbedarf zu einer aktiven Zukunftsgestaltung viel größer und dessen Befriedigung angesichts der hohen Wettbewerbsintensität von existenzieller Bedeutung sind. Das Unternehmen bzw. Netzwerk, das frühzeitig alternative Zukunftskonstellationen durchspielt und rechtzeitig Einfluss auf die Entwicklung des Umfeldes und auf die Entwicklung der Unternehmens /Netzwerkinnenwelt nimmt, verfügt über den entscheidenden Zeitvorteil im weltweiten Wettbewerb. Der Gruppe der Zweifler an einer aktiven Zukunftsgestaltung kam bis heute entgegen, dass viele Unternehmen die Stärke dieses Wettbewerbsfaktors unterschätzten und demzufolge wenig engagiert in Sachen Zukunftsforschung und Visionsmanagement waren. Da sich die „große Masse von Unternehmen“ so verhalten hat, blieben die negativen Folgen einer unterlassenen aktiven Zukunftsgestaltung aus. Davon kann man in der Gegenwart und der nahen Zukunft aber nicht mehr ausgehen. Immer mehr Unternehmen werden ihre gestalterischen Chancen in dieser Zeit hoher Entwicklungsdynamik erkennen. Sie werden aktiv mit Visionen und innovativen „Pionierleistungen“ den anderen vorführen, wohin die Entwicklung geht, und diese Entwicklung für ihr Unternehmen bewusst ausnutzen. Von daher vertragen sich hohe Dynamik einschließlich Diskontinuitäten mit aktiver Zukunftsgestaltung. Pointierter formuliert: Erst ein hohes Maß an Entwicklungsdynamik in der Unternehmensumwelt begründet die hohe Attraktivität einer bewussten Ausnutzung dieser Dynamik für das Unternehmen in Gestalt des Produzierens genialer Ideen und deren Umsetzung.
Ingrid Göpfert, Wanja Wellbrock
10. Zukunftsorientierung im Marketing
Zusammenfassung
„Das Morgen ist schon im Heute vorhanden … Die Zukunft ist keine sauber von der jeweiligen Gegenwart abgelöste Utopie: die Zukunft hat schon begonnen. Aber noch kann sie, wenn rechtzeitig erkannt, verändert werden.“
Manfred Bruhn, Manfred Kirchgeorg
11. Organisation der Zukunft - Legitimität und Unsicherheit!
Zusammenfassung
Als Hochschullehrer steht man bisweilen vor der kritischen Prüfung seiner Lehrinhalte – also vor der Frage, welche Themen und Konzepte, mit denen man seine Zuhörer in der Vergangenheit konfrontiert hat, mittlerweile vermutlich als überholt zu gelten haben. Welche „alten Zöpfe“ gehören wohl aus den Lehrplänen verbannt und durch zeitgemäßere Konzepte ersetzt? Ja mehr noch: Man lebt geradezu in der Angst, den Studenten Inhalte nahezubringen, die sich angesichts rapider Veränderungen inzwischen überlebt haben. Diese Zweifel befallen einen vor allem im Rahmen von Veranstaltungen zur Organisationslehre. Das hat zwei Gründe: In diesem Bereich sind die traditionellen Logiken und Handlungsstandards einerseits nicht nur besonders alt – Frederick Taylor, Henri Fayol, Max Weber bilden vielfach immer noch das Grundgerüst –, sondern die technologischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen andererseits auch besonders dynamisch. Nur als lose Stichworte seien genannt:
  • die rapide verbesserten Möglichkeiten der Informations- und Kommunikations technologie (mitsamt der ihnen innewohnenden Machtverschiebungen),
  • der Trend vieler Organisationsmitglieder zu fortwährender Mediennutzung („simsen, chatten, bloggen, twittern“),
  • die sich fortsetzende Diskreditierung von hierarchischer Führung und positionsbedingter Autorität,
  • der wachsende Zwang nahezu aller Organisationen zu Transparenz und gesellschaftlicher Rechnungslegung (Legitimitätssicherung) sowie
  • die Notwendigkeit der organisationalen Entgrenzung, d. h. der systematischen Öffnung gegenüber externen Ressourcen- und Ideengebern („Crowd Sourcing“).
Dietrich von der Oelsnitz
12. Zukunftsorientierung in der Personalwirtschaft? Eine partielle Ernüchterung!
Zusammenfassung
Dass sich wissenschaftliche Disziplinen und unternehmerische Aktivitäten irgendwie immer mit der Zukunft beschäftigen, liegt auf der Hand. Die Frage nach der Zukunftsorientierung in der Personalwirtschaft wurde aber konkreter gestellt: Welche Zukunftskonzepte gibt es? Welches Bild von der Zukunft wird unterstellt? Wie können sich Unternehmen auf die Zukunft vorbereiten? Im Fokus dieses Beitrags steht dabei die Personalwirtschaftslehre in Deutschland als spezielle, funktionsorientierte Betriebswirtschaftslehre – nicht, weil alles andere unwichtig erscheint, sondern weil dies als Thema bereits komplex genug ist.
Christian Scholz
13. Zur Zukunftsorientierung im Public Sector
Zusammenfassung
Die Organisationseinheiten der öffentlichen Verwaltung und der öffentlichen Wirtschaft werden üblicherweise unter der Bezeichnung „Öffentlicher Bereich“ bzw „Public Sector“. zusammengefasst. Träger öffentlicher Verwaltung sind die Gebietskörperschaften Bund, Länder und Gemeinden/Gemeindeverbände als juristische Personen öffentlichen Rechts. Dabei werden der Bund und die Bundesländer als originäre Verwaltungsträger bezeichnet, da sie nach unserem Grundgesetz (GG) Staatsqualität besitzen. Ihr Behördenapparat stellt die unmittelbare Staatsverwaltung dar. Der übrige Verwaltungsapparat bildet die mittelbare Staatsverwaltung. Sie wird getragen von den Gemeinden bzw. Gemeindeverbänden (im Folgenden als Kommunen bezeichnet) sowie von einer Reihe weiterer Körperschaften (Personenkörperschaften wie zum Beispiel berufsständischen Kammern, Sozialversicherungsträgern etc. und Realkörperschaften wie zum Beispiel Wasser- und Bodenverbänden) und von Anstalten wie zum Beispiel der Bundesagentur (ehemals Bundesanstalt) für Arbeit, die als derivative Verwaltungsträger oder als Parafisci bezeichnet werden. Diese heterogene „Verwaltungslandschaft“ erlaubt keine einheitlichen Aussagen im Hinblick auf die dort praktizierten Formen der Zukunftsorientierung, das heißt der Prognose und Gestaltung der Zukunft. So befasst sich ein Rentenversicherungsträger zweifellos anders mit der Zukunft als eine Gemeinde, die sich in der Haushaltssicherung befindet. Deshalb erfolgt eine Beschränkung auf die Gebietskörperschaften Bund, Länder und Kommunen, zumal mit der Bezeichnung „Öffentlicher Bereich“ in erster Linie diese Verwaltungsträger assoziiert werden. Sie sind auch die primären Erfahrungsobjekte der Betriebswirtschaftslehre der öffentlichen Verwaltung.
Jürgen Gornas
14. Strategisches Management und die Offenheit der Zukunft
Zusammenfassung
Die Zukunft nimmt sowohl in der Theorie als auch in der Praxis des strategischen Managements eine zentrale Rolle ein. Die Annahme, dass die Zukunft offen, d. h. vom jeweils gegenwärtigen Standpunkt aus nicht bestimmbar ist, bildet dabei meist den Ausgangspunkt für weitere Überlegungen zu spezifischen Methoden und Konzepten des strategischen Managements.
David Seidl, Felix Werle

Ausblick

Frontmatter
15. Management in unsicheren Zukünften - Einordnung, Kritik und Ausblick
Zusammenfassung
Die Diskussion der Zukunftsorientierung in den einzelnen Betriebswirtschaftslehren hat konzeptionelle und methodische Defizite und Ausbaumöglichkeiten aufgezeigt. Abschließend soll der Blick wieder vom Speziellen zum Allgemeinen zurückgeschwenkt werden: von der Zukunftsorientierung besonderer betrieblicher Funktionen zur Gesamtkoordination von Unternehmungen, mithin zum Management
Victor Tiberius, Christoph Rasche
Backmatter
Metadaten
Titel
Zukunftsorientierung in der Betriebswirtschaftslehre
herausgegeben von
Victor Tiberius
Copyright-Jahr
2011
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-6642-1
Print ISBN
978-3-8349-2474-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6642-1