1999 | OriginalPaper | Buchkapitel
Zur Interpretation formaler Geschäftsprozeß- und Workflow-Modelle
verfasst von : Burkhard Messer
Erschienen in: Wirtschaftsinformatik und Wissenschaftstheorie
Verlag: Gabler Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Geschäftsprozeß- und Workflow-Modelle werden in Kunstsprachen formuliert, die vor ihrer Verwendung von den Autoren und Interpreten gelernt werden müssen. Der Lernaufwand ist teilweise so hoch, daß sich ein Lernen aus der Sicht der potendellen Nutzer — meist Betriebswirte — nicht lohnt. Der Aufwand wird primär durch die Differenz der Lebenswelten erzeugt: Die Lebenswelt der Konstrukteure von Workflow-Sprachen — meist mathematisch orientierte Informadker — und die der Nutzer — meist betriebswirtschaftlich studierte Manager — muß in einem Lernprozeß überbrückt werden. Wenn der erwartete Nutzen den Aufwand nicht rechtferdgt, wird die Workflow-Technologie abgelehnt. Dies zeigt sich am Beispiel von Petri-Netzen, besonders an deren höheren und komplexen Formen91 In [Wikarski 96] wird versucht, die einfachste Untermenge von Petri-Netzen für Workflow-Anwendungen zu definieren. Andere Ansätze lassen die Stellen von Petri- Netzen weg und führen dafür spezielle Operatoren ein, z. B. ARIS92; diese Ansätze erben jedoch die Probleme der Petri-Netze. Der Grund für die Beliebtheit der Petri-Netze liegt in ihrer mathematischen Fundierung undin der leichten Realisierung von Interpretern, einem technologischen Grund. Beide Gründe interessieren Nutzer nicht. Auch programmiersprachliche Ansätze zur Beschreibung von zeitlichen Bedingungen an Arbeits- schritte93 stoßen auf wenig Gegenliebe. Die Konstrukteure technischer Mittel leben ihre Lebenswelt aus, während die Nutzer dies auf ihre Art tun.