2020 | OriginalPaper | Buchkapitel
Zur Kritik des entwicklungspolitischen Ökonomismus – zehn Jahre danach
verfasst von : Peter Ulrich
Erschienen in: Wirtschafts- und Unternehmensethik
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Beim Wiederlesen meines Entwurfs einer entwicklungspolitischen Perspektive auf der Basis integrativer Wirtschaftsethik sowie des exzellenten Korreferats von Thomas Kesselring gelange ich zu einem zweigeteilten Eindruck: Einerseits findet manches, was seinerzeit noch fern vom Mainstream postuliert worden ist, inzwischen deutlich breitere akademische Anerkennung, andererseits sind die realpolitischen Bemühungen eher noch weiter als damals hinter dem Stand der Erkenntnisse zurückgeblieben. Mehr denn je wird – etwa im Zeichen der Austeritätspolitik der EU seit der Banken- und Schuldenkrise – die forcierte globale Integration der Märkte um den Preis der zunehmenden sozialen Desintegration erkauft. Das ist innerhalb der fachökonomischen Debatte nicht mehr nur die „abweichende“ These von frühen Globalisierungskritikern wie Dani Rodrik (2000), sondern die fast schon vorherrschende Perspektive unter den renommiertesten angelsächsischen Ökonomen (vgl. Sen 2000, 2012; Stiglitz 2002, 2010; Sachs 2005, 2007).