In Zeiten historisch niedriger Zinsen stehen Lebensversicherer vor der Herausforderung, die in klassischen Policen zugesagten Garantien dauerhaft am Kapitalmarkt zu erwirtschaften. Trotz bestehender handelsbilanzieller Sicherungsmechanismen könnten einzelne Unternehmen im Extremfall in eine existenzielle Schieflage geraten. Insofern zielt das vorausschauende und risikoorientierte Aufsichtsregime Solvency II darauf ab, Missstände möglichst frühzeitig zu erkennen und von den Versicherern ausreichende Kapitalpuffer und ein sorgfältiges Risikomanagement einzufordern. Sollte trotzdem der Fall eintreten, dass ein Unternehmen seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, können die Kunden auf ein engmaschiges Aufsichtssystem vertrauen. Mit der Einrichtung des Sicherungsfonds hat der Gesetzgeber eine Auffanglösung für notleidende Bestände geschaffen. Einzelne Anbieter reagieren auf die Zinsmisere, indem sie ihre Bestände ganz oder teilweise in den Run-off schicken und kein Neugeschäft mehr zeichnen.
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