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2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

14. Zusammenfassung und Ausblick auf die Zukunft der Globalisierung

verfasst von : Eckart Koch

Erschienen in: Globalisierung: Wirtschaft und Politik

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Im Anschluss an eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse dieses Buches werden einige in letzter Zeit vermehrt in den Medien diskutierte neuere Entwicklungen und Ereignisse im Hinblick auf eine mögliche De-Globalisierung behandelt und bewertet. Nach einer Einschätzung ihrer Bedeutung für die weitere Entwicklung für die Globalisierung wird versucht aufzuzeigen, warum eine De-Globalisierung kaum zu erwarten ist. Es hat zumindest derzeit den Anschein, dass Globalisierung trotz partieller gegenläufiger Tendenzen unumkehrbar ist. Diese Prognose ist allerdings an die Voraussetzung gekoppelt, dass die Weiterentwicklung der Globalen Wirtschaftsordnung als permanente Aufgabe der Weltgemeinschaft und ihrer Institutionen begriffen wird. Nur durch die gemeinsamen Anstrengungen der verschiedenen politischen Kräfte kann der Globalisierung ein angepasster politischer Rahmen mit funktionierenden Spielregeln verliehen werden. Die Nachteile und Risiken der Globalisierung müssen reduziert werden: Globale Zusammenarbeit kann nicht mehr funktionieren, wenn nur Minderheiten oder Eliten hieraus Vorteile ziehen können. Sie braucht zudem ein verlässliches sicherheitspolitisches Umfeld, eine Verunsicherung durch angedrohte oder tatsächliche kriegerische Aggressionen ist kontraproduktiv und zerstört die gemeinsame Vertrauensbasis. Die adäquate politische Antwort hierauf besteht in einem zügigen weiteren systematischen Ausbau der verschiedenen Säulen der Globalen Wirtschaftsordnung.

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Fußnoten
1
Der Economist (2019) prägte hierfür den Ausdruck „Slowbalisation“, eine interessante, aber kaum passende Bezeichnung für diese Entwicklung.
 
2
Ein in Deutschland zusammengebauter Kühlschrank kann aus 700 verschiedenen Teilen bestehen, die überwiegend importiert werden, vgl. Fromm et al., 2021.
 
3
VUCA: Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity.
 
4
In die gleiche Richtung wirkt der von der EU-Kommission im Februar 2022 vorgestellte „European Chips Act“, der durch massive industriepolitische Fördermaßnahmen den Anteil der europäischen Produktion von Halbleitern von derzeit 10 % Weltmarktanteil auf 20 % in 2030 erhöhen (bei gleichzeitig erwarteter Verdoppelung des Weltmarkts) und damit die Abhängigkeit von Importen verringern möchte; vgl. u. a. Finke & Martin-Jung, 2022.
 
5
Dies ist allerdings keineswegs ein neues Phänomen. Die gestiegenen Arbeitskosten im Ausland werden schon seit längerem durch die Rückverlagerung in hoch automatisierte Produktionsbetriebe im Inland kompensiert.
 
6
Derzeit bemüht sich China zudem um die Mitgliedschaft in einem weiteren Handelsbündnis, dem 2018 gegründeten transpazifischen CPTPP (Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership), dem derzeit Australien, Brunei, Kanada, Chile, Japan, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Peru, Singapur, Vietnam angehören.
 
7
In der Vergangenheit wechselten sich Freihandels- und Protektionismus-Perioden ab. So folgte einer langen Phase des Freihandels nach dem Zweiten Weltkrieg die Phase des „Neuen Protektionismus“, etwa 1975 bis 1985, nach der sich anschließenden Freihandelsphase folgte dann etwa 2000 bis 2003 eine neue Phase des „Agrarprotektionismus“.
 
8
RCEP = Regional Comprehensive Economic Partnership, Mitglieder: ASEAN + Australien, Neuseeland, China, Japan, Süd-Korea, vereinbart in 11/2020. Die NAFTA (North American Free Trade Area) bestehend aus den USA, Kanada und Mexiko, wurde aufgelöst, anschließend wurde sie 2018 unter neuen Bedingungen als USMCA neu gegründet.
 
9
GAFA steht für die US-amerikanischen Internetunternehmen Google, Apple, Facebook und Amazon, die bis auf Amazon im kalifornischen Silicon Valley gegründet wurden.
 
10
Eine eindrucksvolle Populärliteratur liefert hierzu Dave Eggers mit seinen Romanen Der Circle (2013) und Every (2021).
 
11
In den USA sind dies u.a. die Bundesstaaten Delaware, Nevada, South-Dakota und Wyoming, in der EU gelten Belgien, Irland, Luxemburg, Malta, Ungarn und Zypern als Staaten mit aggressiven Steuerpraktiken.
 
12
In diese Richtung ist auch die Forderung des ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu verstehen, der aufgrund der blockierenden Haltung der Vetomächte im UN-Sicherheitsrat verlangt, das Veto-System zu reformieren und die Bedeutung anderer UN-Akteure zu stärken. Vgl. u. a. https://​www.​tagesschau.​de/​ausland/​selenskyj-ukraine-117.​html.
 
13
Letzter Zugriff auf die im Literaturverzeichnis genannten Internetquellen und die Links jeweils 08/2022.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Zusammenfassung und Ausblick auf die Zukunft der Globalisierung
verfasst von
Eckart Koch
Copyright-Jahr
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-38179-0_14