2006 | OriginalPaper | Buchkapitel
Zusammenfassung und Ausblick
Erschienen in: Interkulturelle Kompetenz deutscher Expatriates in China
Verlag: DUV
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Um unser Wissen über die interkulturelle Kompetenz von Expatriates zu vertiefen, waren eine Reihe von deutschen in China tätigen Expatriates zu interviewen, um anhand dieser Interviews näheren Einblick in die interkulturelle Kompetenz der Entsandten zu gewinnen. In Hinsicht auf die Auswertung der Interviews war zunächst der Bedingungsrahmen zu skizzieren, innerhalb dessen die Expatriates zu arbeiten haben. Durch diesen Bedingungsrahmen war die in der einschlägigen Literatur häufig anzutreffende fehlerhafte Versuchsanordnung zu vermeiden, als verrichteten die Expatriates ihre Arbeit in einem a-historischen und a-politischen Raum, der sowohl von deutschen wie auch von den in China gegebenen staatlichen, gesellschaftlichen und sozialen Einflüssen frei wäre. Die Analyse der Interviews bestätigte vielmehr, dass die Expatriates tagtäglich in ihrem pragmatischen Handeln von dem vorgenannten Bedingungsrahmen unablässig beeinflusst werden. Ein einführender Blick auf den Bedingungsrahmen war vor allem auch deshalb unabdingbar, weil China sich derzeit in einem sozialistisch-postsozialistischen Transformationsprozess befindet. Dieser Spagat zwischen einer sich nach wie vor monolithisch verstehenden Parteiherrschaft und einer sich nach kapitalistischen Gesetzen entwickelnden Volkswirtschaft führt zu negativen Verwerfungen, aber auch zu langsam fortschreitenden positiven Veränderungen in der Administration, der Justiz, der Ökologie und den Menschenrechten. Diese Verwerfungen und Veränderungen aber gehören zu den Herausforderungen, angesichts deren sich die interkulturelle Kompetenz der Expatriates zu bewähren hat. Dass die deutsch-(und EU-)chinesischen Beziehungen sich seit gut 20 Jahren dynamisch entwickeln, weil von beiden Seiten wie von chinesischer Seite an einer multipolaren Welzpolitik gearbeitet wird, kommt ach der Arbeit der Expatriates zugute und gibt ihnen eine Grundsicherheit, durch die sie auch dann in ihrer Arbeit unterstützt werden, wenn sich im betrieblichen Handeln und bisweilen auch im privaten Umgang mit Locals Hindernisse auftun. Die Dynamik der chinesischen Wirtschaft wird auch dort noch spürbar, wo einzelne Firmen bzw. Joint Ventures rote Zahlen schreiben. Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft lässt gegenwärtige Minuszahlen als vorübergehende Schwächung betrieblichen Handelns erscheinen.